Prozess im Galopp-Sport:Isfahan bleibt Sieger

Das Renngericht lehnt eine nachträgliche Disqualifikation des Hengstes wegen übermäßigen Einsatzes der Peitsche durch den Jockey ab.

Von Ulrich Hartmann, Köln

Der Sieger im Deutschen Derby in Hamburg, der Hengst Isfahan von Besitzer Stefan Oschmann, wird nicht nachträglich disqualifiziert. Eine Berufung vom Besitzer des drittplatzierten Pferdes Dschingis Secret, Horst Julius Pudwill, ist am Donnerstag vom Renngericht des "Direktoriums für Vollblutzucht und Rennen" (DVR) zurückgewiesen worden. Das Renngericht sah es nicht als erwiesen an, dass der Siegerjockey Dario Vargiu vor dem Rennen am 10. Juli vom Stallmanager Holger Faust explizit ermutigt worden war, Isfahan mit mehr als den erlaubten fünf Peitschenhieben zum Sieg zu treiben. Zwar hatten zwei Zeugen berichtet, Faust habe nach dem Rennen geprahlt, seinen Jockey Vargiu zum Peitschen ermuntert und ihm versprochen zu haben, die dafür ausstehende Strafe von 16 625 Euro nicht selbst zahlen zu müssen, jedoch wies Faust diese Behauptungen gegenüber dem Gericht nun als "Lüge" zurück. Dass Vargiu genau wie der zweitplatzierte Jockey Frederik Tylicki (Savoir Vivre) neun Peitschenhiebe gegeben hatte, war mit Geldstrafen und Reitpausen geahndet worden, ist laut Rennordnung aber kein Grund für eine Disqualifikation. "Die Peitsche ist gemäß Rennordnung ein erlaubtes Mittel, sanktioniert werden muss jener, der dieses Mittel missbräuchlich einsetzt", sagte der Renngerichts-Vorsitzende Frank Heckenbücker.

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