Boxweltmeister Floyd Mayweather macht wieder Schlagzeilen, und wie so oft geht es dabei um Geld. Weil er eine Gebühr von 200 000 Dollar nicht gezahlt hatte, entzog ihm die Organisation WBO den WM-Titel des Weltergewichts-Champions. Also jenen Gürtel, den er im Mai gegen Manny Pacquiao erobert hatte, in jenem Kampf, der alle Rekorde brach: 359 Millionen Dollar hatte der Sender Showtime eingenommen, mehr als 11 000 Zuschauer waren allein zum Einwiegen der Boxer gekommen. Mayweathers Gesamteinnahmen sollen sich nahe der 220 Millionen Dollar bewegen, 200 000 davon hätte er an die WBO abgeben müssen. Den Stichtag 3. Juli ließ er aber verstreichen.
Mayweathers Motive und Pläne sind unklar. Einerseits scheint ihm der Titel nicht ganz so wichtig gewesen zu sein. Der 38-Jährige ist ja steinreich, noch bei der Pressekonferenz nach dem Kampf hatte Mayweather gesagt, er wolle seinen Gürtel wieder abgeben, um Jüngeren den Ring zu überlassen. Daraufhin erklärte die WBO einen anderen Fight zum Titelkampf: Timothy Bradley Jr. gegen Jessie Vargas am 27. Juni. Doch als Mayweather davon hörte, legte er laut ESPN Protest ein - er hatte seine Meinung wohl geändert. Der Kampf fand dennoch statt, Bradley gewann ihn, und statt wie geplant als Interims-Champion zu gelten, bekommt er wegen Mayweathers Nichtzahlung nun auch den Gürtel.
Um ihn behalten zu dürfen, hätte der Top-Boxer sich aber nicht nur von den 200 000 Dollar sondern auch von seinen anderen beiden WM-Gürteln der WBC und WBA trennen müssen. Denn die hat er im Superweltergewicht errungen, zeitgleiche Titel verschiedener Klassen duldet die WBO aber nicht. Entscheiden konnte er sich auch da offenbar nicht, dennoch nannte Mayweathers Promoter Leonard Ellerbe den Gürtelentzug nun eine "Schande" und äußerte einige Verschwörungsgedanken.
"Vielleicht wollte er die Summe einfach nicht bezahlen", sagte hingegen Manny Pacquiao, "er hatte ja genug Zeit, seine Verantwortung als Weltmeister zu übernehmen."