Probleme beim VfL Wolfsburg:Magath schickt Diego zum Waldlauf

VfL Wolfsburg wartet immer noch auf ein Angebot für den Brasilianer, der erstmal Kondition bolzen muss, Bayern München und Borussia Dortmund gewinnen mühevoll ihre Testspiele, Werder Bremen vor der Präsentation eines neues Spielers.

in Kürze

Mannschaftsvorstellung VfL Wolfsburg

Diego, bei der Mannschaftsvorstellung des VfL Wolfsburg.

(Foto: dapd)

Bundesliga, VfL Wolfsburg: Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat nach der Testspielreise durch China ohne Mittelfeldspieler Diego wieder das Mannschaftstraining aufgenommen. Der Brasilianer gehörte am Mittwochabend zu einer Gruppe von Spielern, die Waldläufe absolvierte, um Trainings- oder Fitnessrückstände aufzuholen. Trainer Felix Magath hatte zuletzt den konditionellen Zustand des 27 Jahre alten Ballkünstlers moniert. Ein konkretes Angebot für Diego liegt dem VfL nach Klubangaben nach wie vor nicht vor.

Noch bis Sonntag hat Diego laut Magath Zeit, einen neuen Verein zu präsentieren, der das gewaltige Paket aus Ablöse - der VfL verlangt rund zehn Millionen Euro - und Gehalt zu stemmen hat. Um den noch bis 2014 an Wolfsburg gebundenen Spieler bemühen sich laut Medienberichten Galatasaray Istanbul und Atlético Madrid. Bei den Spaniern spielte Diego nach einem Zerwürfnis mit Magath im Mai 2011 in der vergangenen Saison und holte mit Atlético die Europa League. Sollte sich bis Sonntag kein neuer Club für Diego gefunden haben, will Magath den Brasilianer wieder ins Team integrieren. Der Streit von einst sei inzwischen vergessen, hatte Magath zuletzt immer wieder betont.

Werder Bremen, Zugang: Der belgische Fußball-Profi Kevin de Bruyne soll am Donnerstag als möglicher Neuzugang beim Bundesligisten Werder Bremen vorgestellt werden. Das gab Werder am Mittwoch bekannt. Allerdings sei der Transfer immer noch nicht perfekt. Vor der geplanten Vorstellung am frühen Nachmittag muss de Bruyne zunächst noch den obligatorischen Medizincheck bestehen. Der Transfer des 21 Jahre alten Mittelfeldspielers vom FC Chelsea hatte sich seit einigen Tagen angekündigt. De Bruyne soll vom Champions-League-Sieger für ein Jahr ausgeliehen werden. Die Leihgebühr beträgt rund eine Million Euro. Eine Kauf-Option ist nicht vorgesehen. De Bruyne war erst im Januar für knapp zehn Millionen Euro aus Genk nach London gewechselt.

Borussia Dortmund, Testspiel: Mit schweren Beinen hat sich der deutsche Fußball-Meister und Pokalsieger Borussia Dortmund im siebten Testspiel den fünften Sieg erspielt. Drei Tage nach Ende des intensiven Trainingslagers im Schweizer Bad Ragaz gewann die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp bei Drittliga-Spitzenreiter Preußen Münster nach 0:2-Rückstand noch 4:2 (0:2). Torjäger Robert Lewandowski (51. und 63.), Ivan Perisic per Foulelfmeter (55.) und Lukasz Piszczek (60.) erzielten die Tore für den BVB. Preußen-Kapitän Stefan Kühne (12. per Foulelfmeter und 32.) hatte den Gastgeber in der ersten Hälfte in Führung geschossen. Vor 15.050 Zuschauern tauschte Jürgen Klopp bis auf Torhüter Mitchel Langerak nach der Pause sein komplettes Team aus. Erst Lewandowski brachte im Angriff in der zweiten Hälfte neuen Schwung, Neuzugang Marco Reus verdiente sich ein Extra-Lob als Torvorbereiter. Sorgenkind bleibt dagegen Mario Götze, der weiter an einer Bindehautentzündung laboriert und in Münster nicht zum Kader gehörte.

FC Bayern, Testspiel: Der FC Bayern München ist gut dreieinhalb Wochen vor dem Saisonstart in der Fußball-Bundesliga bereits in guter Frühform. Der deutsche Rekordmeister gewann am Mittwochabend ein Testspiel beim 1. FC Kaiserslautern hochverdient mit 3:2 (1:1). Die Tore für die Bayern erzielten nach der Pause der erst 18 Jahre alte Jungprofi Emre Can in der 68. und Zugang Xherdan Shaqiri in der 87. Minute. Thomas Müller hatte die Gäste in der 23. Minute in Führung gebracht, Florian Dick (35.) per Freistoß den 1:1-Ausgleich für den Bundesliga-Absteiger geschossen. Das zweite Lauterer Tor gelang Itay Shechter kurz vor Schluss (89.).

Obwohl die Bayern bis zu ihrem ersten Punktspiel noch deutlich mehr Zeit haben und der FCK bereits am kommenden Montag mit einem Heimspiel gegen Union Berlin in seine Zweitliga-Saison startet, wirkten die Münchener deutlich engagierter und leichtfüßiger. Das einzige Manko der Mannschaft von Jupp Heynckes war eine schwache Chancenverwertung. Sie hätte dieses Spiel noch höher gewinnen können. Vor 25.873 Zuschauern im Fritz-Walter-Stadion fehlten bei den Bayern neben den verletzten Bastian Schweinsteiger, David Alaba, Rafinha und Claudio Pizarro auch Franck Ribery und Diego Contento. Nationalmannschafts-Kapitän Philipp Lahm dagegen, der zuletzt noch zugunsten eines Aufbau-Programms bei der China-Reise seines Vereins gefehlt hatte, war 90 Minuten dabei. Er hatte erst am Vorabend bei einem Freundschaftskick in Ingolstadt zum ersten Mal in dieser Saison-Vorbereitung auf dem Platz gestanden.

Bundesliga, FC Bayern: Bastian Schweinsteiger hat sein EM- und Champions-League-Trauma scheinbar überwunden. "Ich fühle mich fit. Mir geht es gut, von Tag zu Tag besser. Wir haben große Ziele", sagte der Nationalspieler von Bayern München, der am Mittwoch seinen 28. Geburtstag feierte: "Ich wünsche mir, dass der Verein wieder erfolgreich ist."

Er sei nach zwei titellosen Jahren beim deutschen Rekordmeister erst wieder zufrieden, "wenn wir einen Titel holen. Ich hoffe, dass es vom ersten Spiel an perfekt läuft, dass wir den Fußball spielen, den wir letztes Jahr in der Hinrunde gespielt haben und dass wir gewinnen", sagte er.

Schweinsteiger war am Samstag wieder ins Mannschaftstraining beim FC Bayern eingestiegen. Zusätzlich absolviert er derzeit aber noch einige Sonderschichten, um nach diversen Verletzungsproblemen in der vergangenen Saison wieder fit zu werden. Bayern-Trainer Jupp Heynckes hatte bereits zuvor angekündigt, dass er Schweinsteiger eine Sonderbehandlung zukommen lassen will. "Er soll den ganzen Ballast abwerfen und in einer ganz anderen physischen Verfassung neu angreifen", sagte Heynckes: "Er hatte immer wieder Probleme mit einem Nerv. Aber die Verletzung ist ausgeheilt und vergessen."

Basel gewinnt in der Champions-League-Quali

Fußball, Champions-League: In der dritten Qualifikationsrunde zur UEFA Champions League hat es am frühen Mittwochabend größtenteils Favoritensiege gegeben. Vorjahres-Achtelfinalist FC Basel setzte sich auch dank einer mehr als einstündigen Überzahl nach einem Platzverweis gegen Davy Claude Angan (27.) 1:0 (0:0) beim norwegischen Meister Molde FK durch. Stürmer Jacques Zoua (79.) erlöste die Mannschaft des deutschen Trainers Heiko Vogel erst in der Schlussphase. Ebenfalls eine gute Ausgangsposition vor dem Rückspiel in der kommenden Woche hat sich der kroatische Meister Dinamo Zagreb erarbeitet. Beim moldawischen Titelträger Sheriff Tiraspol erzielte Stürmer Fatos Beqiraj (14.) den Treffer zum 1:0-Sieg.

Der ehemalige Bundesligaprofi Alexander Hleb kam hingegen mit dem weißrussischen Meister BATE Borissow vor heimischer Kulisse nicht über ein glückliches 1:1 (0:0)-Unentschieden gegen den ungarischen Meister und Pokalsieger Debreceni VSC hinaus. Im Mittelpunkt stand dabei Debrecens Ibrahima Sidibe, der zunächst wenige Minuten nach seiner Einwechslung die Gäste in Führung gebracht hatte (67.). Doch in der dritten Minute der Nachspielzeit erzielte der senegalesische Nationalspieler durch ein Eigentor noch den 1:1-Endstand. Keine Probleme hatte der israelische Meister Hapoel Ironi Kirjat Schmona beim 4:0 (1:0) gegen Neftci Baku aus Aserbaidschan. Barak Badash (42.), Shimon Abihazira (52.) und Bryan Gerzicich (70., 76.) trafen zum ungefährdeten Sieg.

Primera Division, Real Madrid: Spaniens Fußball-Meister Real Madrid hat den Vertrag mit Rechtsverteidiger Alvaro Arbeloa vorzeitig bis 2016 verlängert. "Ich bin glücklich über diese Verlängerung und hoffe, dass dies nicht die letzte ist", sagte Abeloa auf der Homepage des Vereins. Lob sprach der Defensivspieler für Reals Trainer Jose Mourinho aus: "Mourinho hat es geschafft, das Beste aus mir herauszuholen und mich zu einem besseren Spieler gemacht." Der 29 Jahre alte spanische Nationalspieler wechselte 2009 vom FC Liverpool nach Madrid und holte in diesem Sommer als Stammspieler mit der Auswahl Spaniens den EM-Titel. Als Jugendlicher hatte er bereits die Nachwuchsabteilung der "Königlichen" durchlaufen.

Argentinien, Freundschaftsspiel gegen DFB: Weltfußballer Lionel Messi führt das Aufgebot der argentinischen Nationalmannschaft für das Duell am 15. August in Frankfurt gegen Deutschland (20.45 Uhr/ZDF) an. Insgesamt nominierte Nationaltrainer Alejandro Sabella 18 im Ausland tätige Profis in den vorläufigen Kader, der in den nächsten Tagen noch mit Akteuren von argentinischen Erstligisten komplettiert wird. Neben Messi berief Sabella auch mit Blick auf die Anfang September anstehenden WM-Qualifikationsspiele alle Topspieler für die Neuauflage der Viertelfinal-Duelle der beiden letzten WM-Turniere. Darunter auch den Ex-Münchner Jose Sosa, der mittlerweile in der Ukraine bei Metalist Charkow dem Ball nachjagt.

Das vorläufige argentinische Aufgebot: Tor: Sergio Romero (Sampdoria Genua), Mariano Andujar (Catania Calcio) Abwehr: Ezequiel Garay (Benfica Lissabon), Federico Fernandez, Hugo Campagnaro (beide SSC Neapel), Marcos Rojo (Sporting Lissabon), Pablo Zabaleta (Manchester City), (Newcastle United) Mittelfeld: Angel di Maria (Real Madrid), Pablo Guinazu (Internacional Porto Alegre), Eduardo Salvio (Benfica Lissabon), Fernando Gago (FC Valencia), Javier Mascherano (FC Barcelona), Jose Sosa (Metalist Charkow) Angriff: Gonzalo Higuain (Real Madrid), Ezequiel Lavezzi (SSC Neapel), Lionel Messi (FC Barcelona), Sergio Agüero (Manchester City).

Elftal, Patrick Kluivert: Der niederländische Rekordtorschütze Patrick Kluivert wird neben Danny Blind neuer Assistent von Nationaltrainer und Ex-Bayern-Coach Louis van Gaal. Das gab der Fußballverband des Vizeweltmeisters bekannt. "Ich bin geehrt, dass mich der Trainer gefragt hat. Es ist fantastisch, mit den besten niederländischen Spielern zu arbeiten", sagte der 36-Jährige Kluivert, der wie van Gaal einen Vertrag bis zur Weltmeisterschaft 2014 in Brasilien erhalten hat. Von seinem bisherigen Arbeitgeber FC Twente Enschede, wo er die zweite Mannschaft trainiert hatte, wurde der ehemalige Profi von Topklubs wie AC Mailand und FC Barcelona freigestellt. "Ich bin dem Klub sehr dankbar, dass er so großartig kooperiert und mir keine Steine in den Weg gelegt hat", sagte Kluivert, der zwischen 1994 und 2004 insgesamt 40 Tore für Oranje erzielt hatte.

Real Madrid, Zinedine Zidane: Der dreimalige Weltfußballer Zinedine Zidane steht vor seinem Debüt als Trainer. Der 40 Jahre alte Welt- und Europameister werde in Kürze seine Arbeit als Coach an der Jugendakademie von Real Madrid aufnehmen, teilte der spanische Rekordmeister auf seiner Homepage mit. Außerdem werde das französische Fußball-Idol, das seit Mai 2011 als Sportdirektor der Königlichen fungiert, noch in diesem Jahr seine Trainerausbildung zu Ende bringen. Erst kürzlich verkündete Noel Le Graet, der Präsident des französischen Fußball-Verbandes FFF, dass er Zidane in Zukunft als einen Anwärter für den Posten des Nationaltrainers sieht. Zidane, dessen 17 Jahre alter Sohn Enzo Mitglied der Real-Akademie ist, spielte zwischen 2001 und 2006 für Madrid und gewann 2002 durch einen Endspielsieg in Glasgow gegen Bayer Leverkusen mit dem Klub die Champions League.

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