Primera Division:Hüpfer in Granada

Granada CF v FC Barcelona - La Liga

Sonne im Gesicht: Luis Suarez erzielt alle drei Tore des Spiels und macht den FC Barcelona zum spanischen Meister.

(Foto: Denis Doyle/Getty)

Nur kurz hofft Real Madrid auf einen Ausrutscher seines ewigen Rivalen im Saisonfinale, dann aber schießt Stürmer Luis Suarez drei Tore und sichert dem FC Barcelona seinen 24. Meistertitel.

Von Filippo Cataldo, München

Als die Fußballer des FC Barcelona mit dem 3:0 beim FC Granada ihren Titel in der spanischen Primera Division verteidigt hatten, rannten die Ersatzspieler von der Bank zu ihren Kollegen. Sie trafen sich in der Nähe des Eingangs zu den Katakomben des Stadions Nuevos Los Carmenes, bildeten einen Kreis und hüpften auf und ab.

Es ist ja so, wie der scheidende Bayern-Trainer Pep Guardiola beinahe zeitgleich in der Münchner Arena sagte: Bierduschen kennt man in Spanien nicht. Gepflegte Platzstürme sind aber durchaus üblich. Und so rannten bald auch die mitgereisten Barcelona-Fans auf den Rasen, erweiterten den Hüpfkreis der Spieler und sprangen ebenfalls auf und ab. Und in der Mitte, mit nacktem Oberkörper: Stürmer Luis Suárez, der Held des Nachmittags.

Statt Messi oder Ronaldo holt diesmal Suarez die Torjägerkrone

Alle drei Tore hatte der Uruguayer in Granada erzielt, er traf in der 22., 38. und 86. Minute und schraubte seine Ausbeute auf 40 Treffer hoch. Selbstredend, dass dies zur Torschützenkrone reichte. Zum ersten Mal seit 2009 hört der treffsicherste Spieler Spaniens somit nicht auf die Namen Lionel Messi oder Cristiano Ronaldo. Messi schaffte 26 Treffer, Ronaldo immerhin 35 - was ihm auch in dieser Disziplin Platz zwei sicherte. Dem portugiesischen Weltstar gelangen am Samstag zwei Tore. Das 2:0 Real Madrids bei Deportivo La Coruna reichte den Madrilenen aber nicht, den FC Barcelona am Gewinn der 24. Meisterschaft, der sechsten in den letzten acht Jahren, zu hindern.

Die Konstellation vor dem letzten Spieltag war ja recht eindeutig gewesen. Real musste bei einem Punkt Rückstand auf Barcelona gewinnen und auf ein Unentschieden oder eine Niederlage der ewigen Rivalen hoffen. Ronaldo traf zwar bereits in der siebten Minute und nährte damit die Hoffnungen der Königlichen im Fernduell, doch nach Suarez' erstem Treffer in Granada war die Sache eigentlich schon gelaufen. Da half auch Ronaldos zweiter Treffer in der 25. Minute und seine zwei Pfostentreffer in der ersten Halbzeit nichts mehr.

"Das Team hat gezeigt, dass es Schwierigkeiten überwinden kann"

Seit vier Jahren wartet Real Madrid, das am 28. Mai in Mailand im Finale der Champions League noch auf Stadtrivalen Atlético trifft, damit auf den nächsten Meistertitel. Barcelona dagegen kann das nationale Double gewinnen: Am 22. Mai steht für die Blaugrana das Finale der Copa del Rey gegen den FC Sevilla an. "Ich bin sehr glücklich. Das Team hat gezeigt, dass es Schwierigkeiten überwinden kann", sagte Barca-Trainer Luis Enrique.

Tatsächlich hatte seine Mannschaft den Titel beinahe noch verspielt. Im April hatte Barcelona drei Ligaspiele - darunter den Clásico gegen Real - verloren und war im Viertelfinale der Champions League an Atlético gescheitert. Doch fünf Siege in den letzten fünf Spielen mit insgesamt 24 Toren sicherten den Katalanen dann doch wieder Platz eins. "Das ist eine bedeutende Meisterschaft, weil wir ein, zwei Hänger hatten in der Saison. Aber dann haben wir die Spiele gewonnen, die wir gewinnen mussten", sagte Mittelfeldspieler Andres Iniesta.

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