Primera Division:Ein Tor alle sechs Minuten

Gegen den Tabellenletzten Cordoba schießt sich der FC Barcelona mit einem 8:0 für die Bayern warm. Überraschend dabei: Die Personalpolitik von Trainer Luis Enrique.

Der überraschenste Fakt direkt am Anfang: Es dauert bis zur 42. Minute, bis der FC Barcelona gegen den FC Cordoba durch einen Schuss von Ivan Rakitic in Führung ging. Dieser Fakt ist natürlich nur überraschend, wenn man weiß, wie es danach weiterging. Es folgten nämlich sieben weitere Treffer, was einen Schnitt von einem Tor alle sechs Minuten ergibt. So ein Spiel kann man schonmal spielen vor dem Champions-League-Halbfinale am kommenden Mittwoch gegen den FC Bayern.

Gut, Cordoba ist aktuell Tabellenletzter der spanischen Liga und mit der Spielklasse völlig überfordert. In der Rückrunde reichte es bisher in 16 Spielen für zwei Unentschieden mit einem Torverhältnis von 6:33. Mit der Niederlage gegen Barcelona steht der Klub nebenbei als erster Absteiger aus der Primera Division fest. Wenn Neymar (ein Tor), Lionel Messi (zwei Tore) und Luis Suarez (drei Tore) auf dem Platz stehen, kann so ein 8:0 mal passieren, auch wenn sich Barcelona bis zum 1:0 tatsächlich schwertat. Den verbleibenden Treffer erzielte Gerard Piqué.

Ein weiterer überraschender Fakt: Barca-Trainer Luis Enrique schonte keinen seiner Stammspieler und die schalteten auch nach dem - sagen wir - 5:0 nicht zurück sondern trafen munter weiter. Man muss dazu sagen, dass Barca aktuell wirklich keinen einzigen verletzten Spieler hat. Die Chancen zur Rotation wären also durchaus da gewesen.

Ronaldo und Messi liefern sich ein absurdes Duell um die Torjägerkanone

Aber Barcelona hat ja Real Madrid im Kampf um die Meisterschaft im Nacken. Der Konkurrent aus der Hauptstadt gewann am Abend mit 3:2 gegen den FC Sevilla. Wobei eigentlich viel mehr Cristiano Ronaldo das Spiel fast alleine gewann. Er erzielte alle drei Tore und führt nun in dem aberwitzigen Duell um die Torjägerkanone gegen Lionel Messi mit 42 Toren gegen 40 Tore (Messi).

Aber das ändert wohl nichts daran, dass Luis Enrique auf eine eingespielte Truppe setzt, die im Rythmus bleiben soll. Seine drei Angreifer Neymar, Suarez und Messi (seit Neuestem mit Unterarm-Tattoo), die nun in einer Saison auf 108-Pflichtspieltore kommen, ließ Enrique bis zum Schluss auf dem Feld. Dabei hat der FC Barcelona - wie Juventus Turin - noch als eine von zwei europäischen Mannschaften die Chance auf das Triple aus Meisterschaft, Pokalsieg und Champions-League-Triumph.

Die Botschaft an den FC Bayern wird jedenfalls ankommen. "Seht her, wir sind in Form, wir warten auf euch". Auf höchstem Niveau wird mit allen psychologischen Mitteln gekämpft - auch wenn der FC Cordoba darunter leiden muss.

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