Pressestimmen zum WM-Aus von Italien:"Katastrophen-WM für Balotelli"

Ein Schiedsrichter namens Dracula, Suárez' Beißattacke und viele blutleere Spieler: Für das WM-Aus Italiens findet die heimische Presse diverse Schuldige - bis auf wenige Ausnahmen sehen die Medien das Verpassen des Achtelfinales als verdient an. Doch es gibt auch Lob für einen Spieler.

Von Carolin Gasteiger

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Ein Schiedsrichter namens Dracula, Suárez' Beißattacke und viele blutleere Spieler: Für das WM-Aus Italiens findet die heimische Presse diverse Schuldige - bis auf wenige Ausnahmen sehen die Medien das Verpassen des Achtelfinales als verdient an. Doch es gibt auch Lob für einen Spieler.

Man könnte meinen, Italien, das sonst so stolz ist auf seine Squadra Azzurra, würde am Tag nach deren desaströsem WM-Aus kochen vor Wut. Falsch - zumindest, was die Repubblica angeht. Man könne sich über die strenge Entscheidung, Marchisio vom Platz zu stellen, aufregen, ebenso über die nicht erfolgte Rote Karte gegen Suárez. "Aber die Wahrheit ist, dass wir schlecht gespielt haben." Ohne auch nur einmal aufs Tor gezielt zu haben, gelähmt von der übermäßigen Angst, zu verlieren, heißt es. "Italien hat achtzig Minuten lang nur daran gedacht, nicht unterzugehen. Und dafür wurde es schließlich bestraft."

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"Es gab viele Fehler, maßlose Pässe und falsche Einsätze", schreibt der Corriere. Aber auf den viermaligen Welttorhüter Buffon lässt das Blatt jedoch nichts kommen. Er sei "hervorragend" und habe noch einmal daran erinnert, einer der besten auf der Welt zu sein. Aber nicht nur Buffon, auch Verratti wird gelobt: als einziger Italiener, der anwesend schien und wortwörtlich auf dem ganzen Platz spielte.

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Als "mehr als verdient" bezeichnet L'Espresso das Ausscheiden der Azzurri. Denn: Es war eine Mannschaft mittelmäßiger Spieler, die es schafft, sich von zwei unscheinbaren Mannschaften rauswerfen zu lassen, nachdem sie das erste Spiel gewonnen hat. Auch das ist ein Rekord." Und der einzige Lichtblick sei, einmal mehr, Marco Verratti.

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Auf der Website der Gazzetta dello Sport stand am Dienstagabend kurz nach Abpfiff: "Totales Debakel", am Morgen danach titelt das gedruckte Blatt: "Der Zusammenbruch". Und der Chefredakteur kommentiert: "Ein illusorischer Sieg, zwei beschämende Niederlagen." Es gäbe einfach keine Entschuldigungen für eine Mannschaft, die in zwei Spielen nicht einen richtigen Torschuss geschafft habe. "Und die nie den Eindruck vermittelte, siegen zu können oder zu wollen." Und der schon erwähnte Zusammenbruch sei ebenso technisch wie politisch: "Cesare, unser Heerführer, macht alles falsch, Aufstellung und Auswechslungen." Und die Lehre? "Der italienische Fußball braucht einen Wandel."

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Bei La Stampa scheint der Schmerz hingegen tiefer zu sitzen. Sie betitelt ihren Kommentar martialisch: "Falsche Entscheidungen und Bisse - der Untergang der Azzurri". Was folgt, sind bildlastige Anschuldigungen. "Italien schlägt gegen Suarez' Zähne und gegen die Rote Karte eines Schiedsrichters, der den Spitznamen Dracula trägt." Am Ende sei Italien "blutleer" geblieben.

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Tuttosport sieht die Nationalelf "im Chaos" und bezeichnet das Turnier als "Katastrophen-WM für Balotelli und Cassano". Besonders Balotelli, der "extrem nervöse Supermario", habe in der Partie enttäuscht.

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Klar identifiziert auch der Corriere dello Sport einen (Mit-)Schuldigen: "Balotelli ist der wahre wunde Punkt. Er bewegt sich kaum und wenn, bringt er damit den Gegnern nur Vorteile." Italien sei ohne Wenn und Aber ausgeschieden, nachdem sie Uruguays "Beute" gewesen sei. Suárez' Biss wird in dem Zusammenhang gar nicht erwähnt. Und natürlich wird nach Cesare Prandellis Rücktritt bereits über einen Nachfolger spekuliert. Die aussichtsreichsten Kandidaten heißen dem Blatt zufolge Massimiliano Allegri, Roberto Mancini und Luciano Spalletti.

© SZ.de/ska
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