Internationaler Fußball:Bastian Schweinsteiger darf wieder spielen

Manchester United's Bastian Schweinsteiger prepares to come on as a substitute as West Ham United manager Slaven Bilic and Manchester United assistant manager Rui Faria look on

Bastian Schweinsteiger kurz vor seiner Einwechslung.

(Foto: REUTERS)

Im League Cup wird der ehemals Verbannte in der 87. Minute eingewechselt. Christian Prokop will neuer Handball-Bundestrainer werden. Laura Dahlmeier gewinnt in Östersund.

Fußball, Manchester: Bastian Schweinsteiger hat nach 255 Tagen sein Comeback für Manchester United gegeben. Beim 4:1-Erfolg von United im Ligapokal-Viertelfinale gegen West Ham United wurde der Fußball-Weltmeister am Mittwochabend in der 87. Minute für Anthony Martial eingewechselt. Das letzte Spiel für ManUnited hatte der 32-Jährige am 20. März gegen Manchester City gemacht. Zlatan Ibrahimovic (2. Minute/90.+4) und Martial (48./62.) schossen die Tore für das Team von Trainer José Mourinho, der wegen einer Sperre von der Tribüne zuschauen musste. Für Schweinsteiger war es gleichzeitig der erste Einsatz für ManU seit der Portugiese das Team im Sommer übernommen hat.

Ohne die Weltmeister Mesut Özil und Per Mertesacker ist der FC Arsenal dagegen im Viertelfinale des Pokals gescheitert. Gegen den FC Southampton verlor Arsenal mit 0:2 (0:2). Jordy Clasie (13.) und Ryan Betrand (38.) schossen die Treffer für die Gäste.

Handball: Christian Prokop will Nachfolger des scheidenden Handball-Bundestrainers Dagur Sigurdsson werden. "Ich möchte das Amt des Bundestrainers annehmen. Die Entscheidung ist mir schwer gefallen, Leipzig ist eine Herzensangelegenheit", sagte Prokop nach der 23:31-Niederlage des DHfK Leipzig bei der SG Flensburg-Handewitt am Mittwochabend.Mehrere Medien hatten am Mittwoch berichtet, dass der 37-Jährige für den Posten nicht zur Verfügung stehe und sich dazu entschieden habe, seinen bis 2021 laufenden Vertrag bei den Sachsen zu erfüllen. Nun sind der Deutsche Handballbund (DHB) und Leipzig am Zug. "Ich hoffe, dass der Verein und der DHB faire Gespräche führen", sagte Prokop.

Eine schnelle Einigung ist aber nicht zu erwarten. "Eine Entscheidung in diesem Jahr ist eher unwahrscheinlich", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning.Leipzigs Geschäftsführer Karsten Günther erklärte, dass man sich an einen Tisch setzen und Gespräche führen werde. "Dafür nehmen wir uns Zeit", sagte Günther. Dabei wird es um eine Ablösesumme für Prokop gehen.Erfolgstrainer Sigurdsson hört nach der WM im Januar in Frankreich auf und wechselt voraussichtlich nach Japan. Neben Prokop gilt Ex-Weltmeister Markus Baur (TVB Stuttgart) als Kandidat auf die Nachfolge des Isländers.

Biathlon: Biathletin Laura Dahlmeier (Garmisch) hat im ersten Einzelrennen des WM-Winters ihren achten Weltcupsieg gefeiert. In Östersund setzte sich die 23-Jährige im Klassiker über 15 Kilometer trotz zweier Schießfehler vor der Französin Anäis Bescond (eine Strafminute/+15,8 Sekunden) und der fehlerfreien Darja Jurkewitsch (+1:17,3 Minuten) aus Weißrussland durch. Als erste Deutsche seit Magdalena Neuner (18. März 2012) eroberte Dahlmeier damit auch das gelbe Trikot.

"Das ist ein ganz großer Moment für mich. Das Gelbe Trikot ist etwas, da träume ich seit Kindertagen davon. Das ist echt der Wahnsinn", sagte Dahlmeier, die eigentlich gar nicht an einen Sieg geglaubt hatte: "Ich fühlte mich nicht besonders schnell. Es war ein schwieriges Rennen. Damit habe ich nie gerechnet."Am Donnerstag (18.00 Uhr/ARD und Eurosport) absolvieren auch die Männer ihr erstes Einzelrennen der Saison. Über 20 kräftezehrende Kilometer fordern Simon Schempp und Co. den französischen Dominator Martin Fourcade, der zuletzt fünfmal nacheinander den Gesamtweltcup für sich entschied und auch in diesem Winter das Maß der Dinge sein dürfte.

Fußball, BVB: Dortmunds Boss Hans-Joachim Watzke hat Verständnis für die viel beachtete Kritik von Trainer Thomas Tuchel an seinen Profis. "Wem, wenn nicht Thomas Tuchel, soll es zustehen, die Leistung und die Herangehensweise der Spieler zu kritisieren", wird der BVB-Geschäftsführer am Mittwoch auf der Homepage des Bundesligisten zitiert. Spekulationen, dass das bisherige Schweigen der Vereinspitze zu Tuchels Reaktion auf ein angespanntes Verhältnis zum Coach hindeute, wies Watzke zurück: "Es ist nicht unsere Aufgabe, die Kritik des Trainers in der Öffentlichkeit zu kommentieren. Thomas soll seine eigenen Akzente setzen."

Tuchel hatte nach dem 1:2 am vorigen Samstag in Frankfurt über deutlichen Defizite des Teams geklagt. Dass die Vereinsführung diese ungewohnt deutliche Reaktion des Fußball-Lehrers zunächst unkommentiert ließ, hält Watzke für normal: "Wer Michael Zorc und mich kennt und seit Jahren beobachtet, wie Trainer beim BVB unter unserer Leitung arbeiten, der wird festgestellt haben, dass sie - was die sportliche Führung der Mannschaft betrifft - absolut eigenständig handeln und dies aus unserer Sicht auch zwingend richtig ist."

Fußball, England: Gareth Southgate ist neuer Teammanager der englischen Fußball-Nationalmannschaft. Der englische Verband FA gab bekannt, dass der bisherige Interimscoach offiziell die Nachfolge von Sam Allardyce antritt, der im September über ein fingiertes Interview gestolpert war und nach nur 68 Tagen seinen Posten räumen musste.Der 46-jährige Southgate erhielt einen Vertrag bis zur Euro 2020. Unter seiner Regie blieben die Three Lions bei zwei Siegen und zwei Unentschieden ungeschlagen. Der 57-malige Nationalspieler (1995 bis 2004) ist nach Roy Hodgson and Allardyce bereits der dritte Nationalcoach der Engländer in diesem Jahr.

Fußball, FC Bayern: Gladbachs Sportdirektor Max Eberl sieht seine Zukunft beim fünfmaligen deutschen Meister und denkt nicht an einen Wechsel zu Bayern München. "Ich habe mich dazu schon im Sommer geäußert und es gibt da auch keinen neuen Stand. Ich habe bei Borussia einen Vertrag bis 2020, ich fühle mich in Gladbach total wohl, ich will hier etwas erreichen und alles andere ist kein Thema für mich", sagte der 43 Jahre alte Ex-Profi am Mittwoch. Eberl reagierte damit auf erneut aufgekommene Spekulationen, er könne neuer Sportdirektor beim Rekordmeister werden.

Gladbachs Klub-Präsident Rolf Königs ergänzte: "Wir haben nicht ohne Grund im Herbst 2015 die Verträge mit unseren beiden wichtigsten Akteuren im operativen Bereich, Max Eberl und Stephan Schippers, langfristig bis 2020 verlängert."Es könne keine Rede davon sein, dass wir bereit sind, "jemanden ziehen zu lassen".Die sportliche Weiterentwicklung des Vereins und der Bau des neuen multifunktionalen Gebäudes im Borussia-Park seien Projekte, "für die unsere beiden Geschäftsführer maßgeblich verantwortlich und unverzichtbar sind", so Königs.

Basketball, Lizenzentzug: Die Bundesliga (BBL) hat Phoenix Hagen am Mittwoch mit sofortiger Wirkung die Lizenz entzogen, der sieglose Tabellenletzte wird damit ebenfalls ab sofort vom Spielbetrieb ausgeschlossen. Grund sei "die fehlende wirtschaftliche Leistungsfähigkeit für die verbleibende Spielzeit 2016/2017 sowie auch der fehlende Nachweis, dass die anstehenden Begegnungen bei den MHP Riesen Ludwigsburg (4. Dezember) und zuhause gegen die Basketball Löwen Braunschweig (10. Dezember) definitiv ausgetragen werden können", teilte die Liga mit.Für Hagen besteht allerdings die Möglichkeit, gegen diese Entscheidung Rechtsmittel einzulegen.

Die bisher ausgetragenen Spiele von Hagen werden aus der Wertung genommen, der Klub wird ab sofort nicht mehr in der Tabelle der BBL geführt. "Uns war es wichtig sicherzustellen, dass die beiden kommenden Gegner von Phoenix Hagen, Ludwigsburg und Braunschweig, Planungssicherheit hinsichtlich der Austragung haben. Schließlich geht es auf Seiten dieser Mannschaften um nicht unerhebliche Einnahmen und Ausgaben. Insofern ist die Entscheidung des Lizenzligaausschusses, die Lizenz mit sofortiger Wirkung zu entziehen, konsequent und richtig. Der Lizenzentzug als solcher ist ohnehin unvermeidlich", sagte Liga-Geschäftsführer Stefan Holz.

Fußball, England: Der deutsche Teammanager Jürgen Klopp hat mit dem englischen Fußball-Traditionsklub FC Liverpool nur mit viel Mühe das Halbfinale im Ligapokal erreicht. Der Vorjahresfinalist tat sich gegen den Zweitligisten Leeds United, dreimaliger Meister, lange schwer und kam erst in der Schlussviertelstunde zu einem 2:0 (0:0)-Heimerfolg.Divock Origi (76.) und Youngster Ben Woodburn (81.) erzielten die entscheidenden Treffer. Woodburn trug sich zudem bei seinem erst zweiten Einsatz für die Reds in die Geschichtsbücher ein: Mit erst 17 Jahren und 45 Tagen ist der Waliser nun der jüngste Torschütze der Vereinsgeschichte vor dem früheren englischen Nationalspieler Michael Owen (17 Jahre, 143 Tage).

Klopp hatte im Vergleich zum 2:0 gegen den FC Sunderland am Samstag gleich achtmal umgestellt, den deutschen Nationalspieler Emre Can aber in der Startelf belassen. Für den früheren Mainzer Torwart Loris Karius kam wie angekündigt Simon Mignolet zum Einsatz.Hull City zog beim 4:2 (0:0) nach Elfmeterschießen ebenfalls in die Runde der besten Vier ein. Das Finale wird am 26. Februar im Londoner Wembley Stadion ausgetragen.

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