Jürgen Klopp ist neuer Trainer des FC Liverpool. Wie der englische Fußball-Traditionsklub am Donnerstagabend bestätigte, tritt der 48-Jährige beim 18-maligen Meister die Nachfolge von Brendan Rodgers an, der am Sonntag nach einem 1:1 in der Premier League beim FC Everton beurlaubt worden war. Über die Laufzeit des noch am Donnerstag unterzeichneten Vertrags machte der Klub keine Angaben, laut Medienberichten soll Klopp für drei Jahre unterschrieben haben und pro Jahr zehn Millionen Euro bekommen. Damit beendet der Coach seine Auszeit nach dem Weggang von Borussia Dortmund schon nach 131 Tagen, nach dem deutschen Pokal-Finale von Berlin, seinem letzten Spiel mit Borussia Dortmund. Mit Klopps Engagement wurde seit Tagen gerechnet, er wird am Freitag (11 Uhr/ MESZ) an der Anfield Road vorgestellt.
"Hallo and willkommen!", hatte die Tageszeitung Liverpool Echo in ihrem eigens angelegten Liveticker zuvor geschrieben und einen "Jurgen Klopp Day" ausgerufen. Seit Tagen überschlugen sich die Boulevardblätter mit ihren Schlagzeilen: Jurgen Kop, Klopp of the Kops, King Klopp, kein Wortspiel, das es nicht gegeben hätte im Zusammenhang mit Liverpools berühmter Stehplatztribüne "The Kop".
Jürgen Klopp ist erst der zweite Deutsche als Chef-Trainer in der ehrwürdigen Premier League; sein Kollege Felix Magath war 2014 mit dem FC Fulham abgestiegen. Für den deutschen Coach ist es die erste Station im Ausland: Er hatte in der Bundesliga von 2001 bis 2008 den 1. FSV Mainz 05 trainiert, ehe er zu Borussia Dortmund wechselte. Klopp war nicht nur der Wunschtrainer der euphorischen Liverpool-Fans, sondern auch der amerikanischen Klubbesitzer, die sich einen ähnlichen Impuls erhoffen wie einst bei dessen Dienstantritt in Dortmund. Klopp soll den Teameignern einen Platz unter den ersten Vier in der Premier League, also eine Qualifikation für die Champions League, in Aussicht gestellt haben - aktuell ist Liverpool Tabellenzehnter.
Die Zeitung Liverpool Echo berichtete zuvor, dass gleich vier Mitarbeiter aus dem alten Trainerstab den Verein verlassen oder andere Aufgaben übernehmen sollen, weil sie in Klopps Plänen keine Rolle spielen würden. Dadurch könnte der neue deutsche Chefcoach seinen wichtigsten Weggefährten aus gemeinsamen Mainzer und Dortmunder Zeiten, Zeljko Buvac, mitbringen. Zudem soll Analyst Peter Krawietz Klopp nach Liverpool begleiten. Was die Mannschaft um den deutschen Nationalspieler Emre Can betrifft, will Klopp laut der Zeitung Mirror ohne größere Investition auskommen.
Klopp hatte sich im Sommer nach sieben Jahren bei Borussia Dortmund eine Auszeit genommen. Er hatte den BVB zum Gewinn von zwei deutschen Meisterschaften (2011 und 2012) sowie dem Sieg im DFB-Pokal (2012) geführt. Im Champions-League-Finale 2013 unterlag Dortmund in Londons Wembley-Stadion Bayern München 1:2.