Premier League:Der gute Verlierer José Mourinho

Der FC Chelsea verliert zu Hause 1:2 gegen Crystal Palace und hat nach vier Spielen schon acht Punkte Rückstand auf Manchester City. Mourinho lässt Abdul Rahman Baba auf der Bank und kritisiert nur seine Spieler.

Es ist nicht unüblich, dass Fußballtrainer nach Fußballspielen steile Thesen von sich geben. Nach einem klaren 0:3 zu behaupten, dass man eigentlich ebenbürtig war, kommt zum Beispiel schon mal vor, aber Alan Pardew, Trainer des Premier-League-Klubs Crystal Palace, wählte dann doch eine sehr ungewöhnliche These. Er sagte nach dem 2:1-Sieg seiner Mannschaft beim FC Chelsea: José Mourinho sei ein guter Verlierer.

Das hat man so wirklich noch nie gehört, denn Mourinho, Trainer des FC Chelsea, zeichnet sich unter anderem dadurch aus, dass er selten verliert, und wenn, dann ist nie José Mourinho daran Schuld. Sondern meistens der Schiedsrichter oder in dieser Saison auch schon die eigene Teamärztin.

Aber nach der Niederlage zu Hause an der Stamford Bridge schien sich Mourinho einigermaßen im Griff gehabt zu haben. Was umso erstaunlicher war, weil Chelsea nun nach vier Spielen mit vier Punkten auf Platz 13 abgerutscht ist und schon einen beachtlichen Rückstand von acht Zählern auf Konkurrent Manchester City hat (der noch ohne Kevin De Bruyne 2:0 gegen den FC Watford gewann).

"Es ist ein fantastisches Ergebnis für Crystal Palace, sie haben sehr gut gespielt", sagte also Mourinho. "Aber wir hatten es nicht verdient zu verlieren. Ein Unentschieden wäre verdient gewesen. Aber das wäre auch schlecht für uns gewesen", sagte er. Palace ging nach 65 Minuten durch ein Tor von Bakary Sako in Führung, ehe der eingewechselte Radamel Falcao den Ausgleich schoss (79.). Nur zwei Minuten später erzielte Joel Ward erneut die Führung und den Endstand. Der von Augsburg nach London gewechselte Abdul Rahman Baba blieb 90 Minuten auf der Bank.

West Ham deklassiert Liverpool an der Anfield Road

"Meine zwei defensiven Mittelfeldspieler (Cesc Fabregas und Nemanja Matic, Anm. d. Red.) und unser Torhüter Thibaut Courtois haben sehr gut gespielt. Aber einige Spieler waren nicht im Spiel und wenn die zehn Feldspieler nicht auf einem Level sind, wird es schwer. Ich habe vor der Saison gesagt, dass es für uns gegen Nicht-Titelkandidaten sehr schwer wird", erklärte Mourinho nach dem Spiel. "Viele Mannschaften haben nun gute Spieler. West Ham hat zum Beispiel auch Liverpool geschlagen."

Der 3:0-Sieg von West Ham United gegen Liverpool an der Anfield Road war die zweite Überraschung an diesem Spieltag. Roberto Firmino spielte in der Startelf, wurde aber nach 61 Minuten ausgewechselt. Liverpool spielte bereits zu diesem Zeitpunkt nach einer gelb-roten Karte gegen Philippe Coutinho nur noch mit zehn Spielern.

Der FC Arsenal hat dagegen ohne die Verletzten Mesut Özil (leichte Knieverletzung) und Per Mertesacker (Infekt) bei Newcastle United gewonnen. Das Team von Trainer Arséne Wenger siegte 1:0 durch ein Eigentor.

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