Präsident des IOC:Rogge will den Profi-Präsidenten

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Ehrenvoll: Kurz vor dem Beginn der Olympischen Spiele 2012 hält Jacques Rogge (rechts neben Königin Elizabeth II.) eine Rede im Buckingham Palast. (Foto: Getty Images)

Der scheidende IOC-Chef Jacques Rogge plädiert für eine einschneidende Strukturreform an der Spitze seiner Organisation: Er will eine feste Bezahlung seines Nachfolgers einführen. Im Interview mit der SZ benennt er zudem Fehler bei Doping-Affären und beurteilt Münchens Chancen für Olympia 2022.

Der scheidende Präsident des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), Jacques Rogge, plädiert für eine einschneidende Strukturreform an der Spitze seiner Organisation. Im Interview mit der Süddeutschen Zeitung (Samstagsausgabe) erklärte, er schlage der Exekutive vor, "den bezahlten Präsidenten zu bewilligen".

Viele große Sportorganisationen würden bereits jetzt von Berufspräsidenten geführt. "Heute ist es so, dass es unabhängige Leute braucht für dieses Amt. Aber was passiert, wenn wir einen jungen Kandidaten haben, der Kinder im Schul- oder Studienalter hat? Der muss Familie versorgen, also Geld verdienen", sagte Rogge.

Der Belgier führt das IOC seit zwölf Jahren, seine Amtszeit endet im September. Als einer der aussichtsreichsten Nachfolge-Kandidaten gilt der Deutsche Thomas Bach.

Rogge appellierte zudem an die Verantwortlichen der Universität Freiburg, die Doping-Vorgänge dort sauber aufzuarbeiten. Er sagte, er sei davon geschockt gewesen. Denn es sei eine Sache, ob eine kleine Gruppe illegal und inakzeptabel arbeite, wie beispielsweise in der "Puerto"-Affäre um den spanischen Arzt Eufemiano Fuentes. "Aber es war kein wissenschaftliches Arbeiten. Zu sehen, dass so etwas an einer Universität geschieht trotz der Reputation, welche die Leute dort haben, das ist schockierend."

Auf die Frage nach den Aussichten von München, nach der gescheiterten Kandidatur für 2018 womöglich die Olympischen Winterspiele 2022 auszurichten, sagte Rogge: "Schauen Sie Rio de Janeiro an, die Brasilianer traten dreimal an. Pyeongchang gewann erst im vierten Anlauf. Also: Zurückzukommen hilft definitiv. Denn wer zurückkommt, hat ein Kapital an Sympathie und Dankbarkeit, und er kann dabei zudem seine Bewerbung optimieren."

Lesen Sie im kompletten Interview in der Samstagsausgabe der SZ oder auf dem iPad, wie Jacques Rogge die Rolle der UCI im Anti-Doping-Kampf beurteilt, wie er die Korruptions-Affäre bei der Fifa einschätzt - und was er dazu sagt, dass Katar die WM 2022 austrägt.

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