Politische Situation bei Olympia:Hirscher traurig wegen Sotschi

Hirscher of Austria smiles after winning the men's World Cup Slalom ski race in Adelboden

Der Österreicher Marcel Hirscher macht sich Sorgen über die politischen Zustände in Sotschi.

(Foto: REUTERS)

Der österreichische Ski-Rennläufer äußert sich kritisch über die Zustände in Russland. Mit drei Deutschen in der Startelf besiegt der FC Arsenal Aston Villa und ist wieder Tabellenführer der Premier League. Alex Rodriguez verklagt nach seiner Rekordsperre die Baseball-Liga MLB.

Ski alpin, Olympia: Marcel Hirscher fährt mit gedämpfter Vorfreude zu den Olympischen Winterspielen nach Sotschi. "Eigentlich sollte man als Sportler mit einer Freude zu Olympia fahren, dass es besser nicht geht. Aber natürlich mache auch ich mir meine Gedanken", sagte der Salzburger in einem Interview der österreichischen Nachrichtenagentur APA und betonte: "Und alleine schon, dass ich mir Gedanken mache, ist eigentlich schon traurig. Die Unruhe im Vorfeld ist nicht so cool." Zuletzt hatte sich auch Hirschers deutscher Konkurrent Felix Neureuther kritisch geäußert. "Dass wir darüber nachdenken, ob Freunde mitfliegen sollen, ob die Familie mitfliegen soll - das sind Gedanken, die wir uns eigentlich nicht machen sollten. Denn das sollte bei einem Fest wie Olympia selbstverständlich sein", sagte Hirscher.

Nicht nachvollziehen kann der zweimalige Gesamt-Weltcupsieger die Diskussionen um einen Olympia-Boykott. "Es ist ja fast schon so, dass wir Sportler uns rechtfertigen müssen, dass wir da überhaupt hinfahren. Das halte ich für einen schlechten Witz und einen Wahnsinn", sagte Hirscher. Die Verantwortung liege beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC). "Da müssen sich die Personen Gedanken machen, die die Spiele vergeben. Es kann nicht sein, dass danach ein Sportler kritisiert wird, nur weil er zu den Olympischen Spielen reist", sagte der Skifahrer aus Salzburg.

Premier League, FC Arsenal: Mit Mesut Özil, Per Mertesacker und Serge Gnabry in der Startelf sowie Lukas Podolski auf der Ersatzbank ist der FC Arsenal an die Tabellenspitze der englischen Premier League zurückgekehrt. Die Gunners siegten zum Abschluss des 21. Spieltags 2:1 (2:0) bei Aston Villa und zogen mit nun 48 Punkten wieder an Manchester City (47) vorbei. Für Arsenal trafen Jack Wilshere (34.) und Olivier Giroud (35.), der belgische Angreifer Christian Benteke (76.) erzielte den Anschlusstreffer. Die Nationalspieler Özil und Mertesacker spielten über die komplette Distanz, der deutsche Nachwuchs-Mann Gnabry wurde in der 69. Minute gegen den ehemaligen Dortmunder Tomas Rosicky ausgewechselt.

Baseball, MLB: Baseballstar Alex Rodriguez verklagt die nordamerikanische Profiliga MLB sowie die Spielergewerkschaft MLBPA. Der Third Baseman der New York Yankees war am Wochenende wegen Dopings für 162 Spiele und damit die gesamte kommende Saison gesperrt worden. Auch in den Play-offs darf der 38 Jahre alte Großverdiener nicht spielen. In der 42-seitigen Klageschrift, die einem Gericht in Manhattan vorgelegt wurde, wird dem als Schlichter eingesetzten Fredric Horowitz vorgeworfen, im Verfahren zwischen Rodriguez und der Liga parteiisch gewesen zu sein.

Die MLB ist davon überzeugt, dass sich der World-Series-Gewinner von 2009 wie zwölf weitere Spieler unerlaubte Mittel in der Wellness-Klinik Biogenesis in Florida besorgt hat. Ein positiver Dopingbefund liegt nicht vor. Biogenesis-Boss Anthony Bosch, der im Verfahren als Zeuge aufgetreten war, hatte "A-Rod" am Montag in seinem ersten öffentlichen Interview schwer belastet. "Ich habe ihm die Dopingmittel selbst gespritzt", sagte Bosch in der Sendung "60 Minutes". Rodriguez entgehen durch die Strafe rund 32 Millionen Dollar an Gehalt und Bonuszahlungen.

Bob, Regelwerk: Bundestrainer Christoph Langen hat die neue Messtechnik im Bobsport als "unprofessionell und sehr gefährlich" kritisiert. Seit dieser Saison werden zwei Messboxen an den Bobs angebracht, um in Echtzeit Daten an Teams und TV-Anstalten zu übermitteln. "Es hat sich gezeigt, dass die Messboxen runterfallen und abbrechen, auch ohne einen Sturz bei normaler Fahrt", sagt Langen der Tageszeitung neues deutschland. Der Weltverband FIBT will die Technik auch bei den Olympischen Spielen in Sotschi einsetzen. Nach Ansicht von Langen können die Kästen sowohl für die Zuschauer als auch für die Bobinsassen zu gefährlichen Geschossen werden: "Ich halte dieses Risiko für unverantwortlich. Aber die FIBT zwingt uns dazu, mit den Boxen zu fahren. Es ist noch nicht genau geklärt, was passiert, wenn jemand mit einer Hundertstel Vorsprung gewinnt, dabei aber den aerodynamischen Vorteil hatte, dass ihm zu Beginn der Fahrt die Messbox abgefallen ist", sagte Langen.

Basketball, NBA: Dirk Nowizki hat mit den Dallas Mavericks in der nordamerikanischen Profiliga NBA den dritten Sieg in Serie geholt und damit Platz sieben in der Western Conference gefestigt. Nowitzki steuerte zum 107:88 gegen die Orlando Magic 15 Punkte und 5 Rebounds bei. Bester Schütze der Mavs war Monta Ellis mit 21 Punkten vor Vince Carter (17). Bei Orlando, das seine achte Niederlage nacheinander kassierte, traf Jameer Nelson (21) am besten. Platz eins im Westen verteidigten die San Antonio Spurs (30:8 Siege). Tony Parker war beim 101:95-Sieg bei den New Orleans Pelicans mit 27 Punkten herausragender Spieler der Texaner.

Fußball, Regeln: Die umstrittene Dreifachbestrafung wird den Fußball wohl auch in Zukunft beschäftigen. Die Regelhüter des International Football Association Board (IFAB) haben das Streitthema, nach dem nach einer per Foul verhinderten klaren Torchance im Strafraum zwingend auch eine rote Karte gezeigt wird (Elfmeter, Feldverweis und Spielsperre), bislang noch nicht auf die Agenda für das kommende Treffen am 2. März in Schottland gesetzt. "Wir suchen nach einer Lösung", sagte Jonathan Ford, Generaldirektor des walisischen Fußballverbandes, am Montag in Zürich: "Aber noch haben wir keine bessere Möglichkeit gefunden." Für eine Regeländerung bedarf es einer Dreiviertel-Mehrheit in dem achtköpfigen Gremium.

Fußball, AC Mailand: Der italienische Fußball-Traditionsklub AC Mailand hat sich am Montag von Cheftrainer Massimiliano Allegri getrennt. Dies gab der Klub bekannt. Interimstrainer ist der bisherige Assistent Mauro Tassotti. Der 46-jährige Allegri hatte mit Milan 2011 den Meistertitel gewonnen und das Team in den beiden Folgejahren auf den zweiten und dritten Platz geführt. Am Sonntag hatten die Lombarden in der Serie A beim Außenseiter Sassuolo Calcio mit 3:4 verloren, obwohl die Rossoneri bereits 2:0 geführt hatten. Mailand spielt eine sehr enttäuschende Saison und belegt nur den elften Tabellenplatz in der Serie A. Als Nachfolger sind laut italienischen Medienberichten die früheren Milan-Profis Filippo Inzaghi und Clarence Seedorf im Gespräch.

Fußball, US Livorno: Nach dem achten sieglosen Spiel in Serie hat sich der italienische Fußball-Erstligist AS Livorno von seinem Trainer Davide Nicola getrennt. Der Tabellenvorletzte dankte dem 39-Jährigen in einer Mitteilung vom Montag für seinen Einsatz, seine Professionalität und seine Hingabe. Wer neuer Trainer bei den Toskanern wird, war zunächst unklar. Der Aufsteiger hatte am Samstag mit 0:3 zu Hause gegen den FC Parma verloren und stand zum Ende der Hinrunde mit nur drei Siegen und 13 Punkten auf einem Abstiegsplatz. Der Italiener Nicola hatte das Team 2012 übernommen und im vergangenen Jahr zum Aufstieg in die Serie A geführt.

Pelé, Auszeichnung: Die brasilianische Fußballlegende Pelé wird eigenen Angaben zufolge mit einer Sonderausgabe des Ballon d'Or für sein sportliches Lebenswerk ausgezeichnet. "Es wird eine Ehrung für den einzigen Spieler, der dreimal Weltmeister war. Zu meiner Zeit gab es den Ballon d'Or noch nicht und jetzt bekomme ich einen", sagte Pelé am Sonntag der brasilianischen Zeitung "Folha de São Paulo". Der Ballon d'Or für den Weltfußballer des Jahres 2013 wird am Montagabend in Zürich verliehen. Es wäre das erste Mal, dass ein nicht mehr aktiver Spieler mit einem Ballon d'Or ausgezeichnet wird. Laut "Folha de São Paulo" waren Pelés Berater wenig erfreut darüber, dass er die Überraschung vorab ausplauderte.

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