Platz zwei im Qualifying in Suzuka:Vettel lauert auf die Titelverteidigung

Platz zwei im Qualifying in Suzuka: In Japan startet er von der zweiten Position: Sebastian Vettel beim Qualifying in Suzuka.

In Japan startet er von der zweiten Position: Sebastian Vettel beim Qualifying in Suzuka.

(Foto: AFP)

Die Chancen auf den erneuten WM-Titel in der Formel 1 stehen gut: Sebastian Vettel fährt in der Qualifikation zum Grand Prix von Japan auf den zweiten Platz - vor ihm landet nur Teamkollege Mark Webber. Vettels härtester Konkurrent startet von weit hinten.

Wieder und wieder studierte Sebastian Vettel die Ergebnisliste, ändern aber konnte er das ungewohnte Resultat nicht mehr. Wenige Minuten zuvor hatte der WM-Spitzenreiter zum ersten Mal in dieser Formel-1-Saison ein Qualifikationsduell gegen seinen Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber verloren und die Pole Position für den Großen Preis von Japan verpasst. "Mit Sicherheit war es ein fantastisches Ergebnis fürs Team, natürlich wäre ich lieber einen Platz weiter vorn", sagte Vettel am Samstag in Suzuka. Eine Technik-Panne mit seinem Energie-Rückgewinnungssystem KERS kostete Vettel wohl seine fünfte Japan-Pole in Serie.

Und das ausgerechnet vor dem Rennen, in dem der Hesse vorzeitig zum vierten Mal Weltmeister werden könnte. "Normalerweise sind Rennfahrer ja gut, sich irgendwelche Ausreden auszudenken, aber das ist nicht meine Art", versicherte der 26-Jährige. Schon im Abschlusstraining hatte er sein Auto wegen eines KERS-Defekts vorzeitig abstellen müssen. Die Titelchance aber erhielt sich der Triple-Champion, denn auch ohne den 6,7-sekündigen Zusatzschub von 82 Pferdestärken war Vettel mit nur 0,174 Sekunden Rückstand auf Platz zwei gerast. Teamchef Christian Horner fand das "beeindruckend".

Mit einem Sieg im 15. von 19 Saisonläufen am Sonntag (8.00 Uhr/RTL und Sky) könnte der Heppenheimer seinen WM-Triumph perfekt machen, wenn Fernando Alonso höchstens Neunter wird. Der Ferrari-Star schaffte es in der Qualifikation nur auf Platz acht. "Es war bisher kein gutes Wochenende für mich, ich muss es besser machen", räumte der Spanier ein. Zumindest darf Alonso wohl darauf hoffen, dass Routinier Webber an der Spitze keineswegs freiwillig für Vettel Platz machen wird. "Er wird sein Rennen fahren und ich meins. Es ist nicht das letzte Rennen des Jahres", betonte der Australier kühl.

Im zweiten Saisonlauf in Malaysia hatte Vettel seinem Stallrivalen gegen die Teamorder den Sieg geklaut. Da ist Schützenhilfe des 37-Jährigen diesmal kaum zu erwarten. "Sebastian hat niemanden um Hilfe gebeten", ließ Teamchef Horner schon mal wissen. Die Konkurrenz hat sich bei 77 WM-Punkten Vorsprung ohnehin längst mit dem vierten Titel für Vettel abgefunden. "Ob er die Tüte hier zumacht oder beim nächsten Rennen, ist eigentlich nur für die Statistik", sagte Mercedes-Motorsportchef Toto Wolff. Das Silberpfeil-Team darf sich in Japan zumindest einen Podiumsplatz ausrechnen, nachdem der Brite Lewis Hamilton auf Startplatz drei fuhr.

Nico Rosberg steuerte den zweiten Silberpfeil auf Rang sechs. Erneut eine positive Überraschung gelang Nico Hülkenberg. Sechs Tage nach seiner starken Fahrt auf Rang vier in Südkorea sicherte sich der Sauber-Pilot in Japan den siebten Startplatz und steht damit noch vor Alonso und dem WM-Dritten Kimi Räikkönen im Lotus. "Damit hätte ich nicht gerechnet", bekannte der Rheinländer, fügte aber hinzu: "Mein Auto fühlt sich nicht ganz so stark an wie in Südkorea, daher müssen wir diesmal etwas kleiner Brötchen backen." Einen schwarzen Tag erwischte Adrian Sutil.

Der 30-Jährige rauschte im Abschlusstraining mit seinem Force India in eine Streckenbegrenzung. Nach hektischer Reparatur reichte es in der Qualifikation nur zu Platz 17. Weil allerdings außerplanmäßig auch das Getriebe gewechselt werden musste, wurde Sutil um fünf Ränge nach hinten strafversetzt. Pech hatte auch der Franzose Jean-Eric Vergne. In voller Fahrt überhitzten die hinteren Bremsscheiben an seinem Toro Rosso und lösten ein Feuer aus. In der Sauber-Garage brannte es ebenfalls, die Flammen am Auto von Esteban Gutierrez konnten aber schnell gelöscht werden.

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