Pizarro-Abschied aus München:"Ein, zwei Jahre würde ich gerne noch spielen"

Claudio Pizarro, Bayern Muenchen, Bundesliga

Kindheitstraum: FC Bayern Stürmer. Claudio Pizarro erfüllte sich seinen Wunsch. Jetzt verabschiedet sich der Peruaner aus München.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Claudio Pizarro hatte gehofft, beim FC Bayern seine Karriere beenden zu können. Im SZ-Interview spricht der Stürmer über seine Zukunft, die er gerne in Deutschland verbringen würde.

Von Javier Cáceres

Mit dem Erreichen des Spiels um Platz drei (20.30 Uhr Ortszeit) bei der Copa América sieht Claudio Pizarro sich und die peruanische Nationalmannschaft "am Anfang einer neuen Etappe". In München endet für den 36-Jährigen dafür ein Lebensabschnitt bei dem Verein, der ihm schon "als Kind gefiel". Im SZ-Interview erzählt der Peruaner, was er von Pep Guardiola hält, was er dem neuen Bayern-Stürmer Douglas Costa früh zutraute. Und er spricht über seine sportliche Zukunft.

Das Abschneiden Perus bei der Copa América ist eine Überraschung; war der peruanische Fußball doch zuletzt weitestgehend in seiner Entwicklung stagniert. Die einstige Regionalmacht, gesegnet mit vielen Talenten, brachte nicht mehr viel zustande. "Peru ist über die Jahre insgesamt niedergegangen. Uns fehlten die Strebsamkeit, die Opferbereitschaft und die Kraft, uns an neue Formen des Fußballs zu adaptieren. Dafür haben wir bezahlt", sagt der Stürmer, sieht die Nationalmannschaft aber auf einem besseren Weg. Das verdanke sie ihrem Trainer Ricardo Gareca: "Der 'Profe' hat ein Händchen für uns. Er hat uns wieder zu unserem Fußball zurückgeführt, zum flachen Ball, zum Angriffsspiel. Wir stehen am Anfang einer neuen Etappe."

Beim FC Bayern München läuft es für den 36-Jährigen derweil nicht mehr rosig, sein Vertrag wurde nicht verlängert. Wohin ihn sein Weg führt, "weiß ich noch nicht". Auf ein Zeichen vom Rekordmeister, mit dem er 2013 das Triple gewann, wartete Pizarro vergeblich. "Ich hatte die leise Hoffnung, doch noch ein Jahr dranzuhängen und meine Karriere beim FC Bayern beenden zu können." Jetzt will er sich auf seine Familie konzentrieren, am liebsten in Deutschland. "Ich würde ihnen jetzt gerne die größtmögliche Stabilität bieten, weil sie schon ein paar Mal umgezogen sind. Sie haben große Opfer gebracht", sagt der dreifache Vater. Sein Heimatland will er ihnen derzeit nicht zumuten: "Aus Sicherheitsgründen. Wenn das nicht wäre, würde ich ohne Zweifel nach Peru zurückkehren. Aber ich möchte nicht meine Familie in unbequeme Situationen bringen."

Die Fußballschuhe sollen in Deutschland keineswegs im Schrank verstauben, "ein, zwei Jahre würde ich gerne noch Spielen". Werder Bremen, Bayern München, FC Chelsea und wieder München - der erfolgreichste ausländische Torjäger der Bundesligageschichte hat viele Erfahrungen gesammelt, viele Trainer erlebt. Vom aktuellen Münchner Coach hält Pizarro viel: "Für mich ist Pep ein sehr besonderer Trainer. Als Stratege war er sicher der beste, den ich je hatte. Wie er uns den Gegner studieren lässt, ist einzigartig." Und das, obwohl der Spanier nicht als stürmerliebend bekannt ist. "Manchmal mag er es einfach nicht, mit Stoßstürmern zu spielen", so der Peruaner, er wusste aber um seine Rolle im Team: "Ich stand ja nur als Alternative parat."

Dem neuen Flügelstürmer der Bayern, Douglas Costa, wähnte Pizarro früh an der Säbener Straße : "Ich kannte ihn aus unseren Spielen gegen Schachtjor Donezk. Danach war ich mir sicher: Der landet beim FC Bayern."

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