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2004 debütiert der 20-jährige Philipp Lahm im der Nationalelf, 2010 verdrängt er Ballack als Kapitän, nun hört der Weltmeister auf. Lahm spielte auf verschiedenen Positionen, schoss wegweisende Tore - machte aber auch Fehler in entscheidenden Momenten.
Am 18. Februar 2004 gab ein junger Außenverteidiger sein Länderspieldebüt gegen Kroatien: der 20-jährige Philipp Lahm, die Bayern hatten ihn gerade an den VfB Stuttgart ausgeliehen, damit er Spielpraxis sammeln kann. In der Nationalmannschaft war er sogleich nicht mehr wegzudenken: 15 der 16 Partien bestritt er in seinem ersten Jahr in der DFB-Elf - damals als Linksverteidiger. Bei der EM in Portugal stand er in allen drei Spielen in der Startelf.
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Spätestens an der WM 2006 wusste jeder, was Deutschland an diesem linken Außenverteidiger hatte. Knapp sechs Minuten waren bei der Heim-WM gespielt, als Lahm gegen Costa Rica das 1:0 erzielte. Herrlich schlenzte er den Ball vom linken Strafraumeck auf den langen Pfosten. Im weiteren Verlauf des Turniers fehlte Lahm keine Minute und ermöglichte mit starken Leistungen auf der linken Abwehrseite das Sommermärchen. Zur Belohnung durfte er im Spiel um Platz drei dann endlich die präferierte Position des Rechtsverteidigers einnehmen - er blieb auch dort, wie könnte es anders sein, fehlerlos.
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An der Europameisterschaft 2008 in der Schweiz und Österreich wurde Lahm im Finale zur tragischen Figur: Bis dahin hatte er wie gewohnt ein starkes Turnier gespielt, im Halbfinale schoss er gegen die Türkei in der 90. Minute sogar den Siegtreffer zum 3:2. Wie er dann aber im Finale vom Spanier Torres überlaufen wurde, da sah der sonst souveräne Verteidiger ganz schlecht aus - das 1:0 war das spielentscheidende Tor. In der Halbzeitpause musste der überforderte Lahm in der Kabine bleiben und seinen Platz Marcell Jansen überlassen.
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Nach dem Ausfall von Michael Ballack durfte Philipp Lahm die DFB-Elf als Kapitän an die WM 2010 in Südafrika führen. Mit 26 war er der jüngste deutsche Spielführer überhaupt. Offiziell galt er aber nur Interimskapitän, Michael Ballack wollte die Binde nach seiner Genesung zurückhaben. Lahm führte die Deutschen bis ins Halbfinale, wobei er nun auch in der Nationalmannschaft als Rechtsverteidiger spielte. Nach dem Aus gegen die Spanier sagte Lahm trotzig, er denke gar nicht daran, die Kapitän-Binde wieder herzugeben. Er behielt sie. Ballack fand nie mehr in die Nationalmannschaft zurück und Lahm wurde im Juni 2011 offiziell zum Kapitän der deutschen Nationalelf ernannt.
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Die EM 2012 in Polen und der Ukraine war für Philipp Lahm eine Art Déjà-vu - im negativen Sinne. Wieder erzielte er ein wegweisendes Tor, diesmal das 1:0 im Viertelfinale gegen Griechenland, doch wieder patzte er im entscheidenden Moment: Es war sein Stellungsfehler, der Mario Balotelli im Halbfinale das wichtige 2:0 für Italien ermöglichte. Die Bilder vom jubelnden Balotelli gingen um die Welt - inklusive betröppeltem Lahm daneben. Dass er in diesem Spiel mit 14 EM-Einsätzen zum deutschen Rekordhalter wurde, war kein Trost. Wieder verpasste die DFB-Elf ein großes Finale.
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Am 6. September 2013 spielte Philipp Lahm sein 100. Länderspiel für die DFB-Elf. In jeder Partie stand er in der Startelf. Mit dem FC Bayern hatte er eben das Triple gewonnen, sein größter Erfolg bisland. Nun experimentierte der neue Trainer Pep Guardiola mit ihm als defensiver Mittelfeldspieler und plötzlich war nicht mehr so klar, auf welcher Position der ewige DFB-Außenverteidiger bei der WM in Brasilien spielen würde.
Quelle: dpa
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Lahm spielte beides: Zuerst im defensiven Mittelfeld, nach dem Achtelfinale gegen Algerien rückte er schließlich zurück auf die rechte Abwehrseite. Er bewies im weiteren Verlauf des Turniers, dass er dort noch immer zu den allerbesten der Welt gehört.
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In Brasilien krönte Philipp Lahm seine Karriere in der DFB-Elf mit dem Weltmeistertitel. Fünf Tage danach trat er überraschend zurück: 113 mal hatte er für die Nationalelf gespielt, fünf Tore erzielt.