Petkovic gewinnt in Charleston:Die Selbstzweifel besiegt

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Andrea Petkovic schlägt zum ersten Erfolg seit über 1000 Tagen auf. (Foto: N/A)

Mehr als 1000 Tage hat Andrea Petkovic auf ihren dritten Turniersieg warten müssen. Hinter ihr liegt eine schwere Zeit mit vielen Verletzungen und düsteren Gedanken, alles hinzuschmeißen. Über ihre Rückkehr in die Tennis-Weltspitze freut sich nun sogar Steffi Graf.

Allzu häufig äußert sich Steffi Graf nicht mehr zum deutschen Damen-Tennis, doch nach dem Triumph von Andrea Petkovic in Charleston meldete sie sich zu Wort "Nach vielen Verletzungspausen hat sie nie aufgegeben und diesen Sieg hoch verdient. Gratulation!!", schrieb Graf auf ihrer Facebook-Seite über den "tollen Sieg" der Darmstädterin.

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Es gibt wohl kaum eine andere Spielerin auf der Tour, der dieser Erfolg so gegönnt wird wie Petkovic. Häufig wurde sie von Verletzungen zurückgeworfen, das Jahr 2012 musste sie nahezu komplett auslassen. Als sie im vergangenen Jahr bei den French Open in der zweiten Runde der Qualifikation scheiterte, hätte sie fast den Schläger aus der Hand gelegt und ihre Karriere beendet. Von Rang neun in der Weltrangliste ging es zwischenzeitlich bis auf 192 zurück.

Tennis
:Petkovic siegt in Charleston

Andrea Petkovic ist wieder da: Die Darmstädterin gewinnt völlig überraschend das Turnier in Charleston. Die Münchner revanchieren sich bei den Schwaben für die Pokalpleite. Xherdan Shaqiri und Tom Starke fehlen im Viertelfinal-Rückspiel der Champions League. Tschechien und Italien erreichen das Halbfinale im Davis Cup. Nicolas Anelka wechselt offenbar nach Brasilien.

Auch in den verganenen Wochen wurde Petkovic immer wieder von Selbstzweifeln geplagt, es wollte einfach nicht so richtig vorangehen. Den starken Auftritten im Fed Cup gegen die Slowakei folgten Pleiten in Doha, Dubai und Indian Wells. "Ich habe eine schwere Zeit hinter mit", sagte sie in Charleston. Dort hatte sie nacheinander ihre Teamkollegin Sabine Lisicki, Lucie Safarova und Eugenie Bouchard besiegt - allesamt gesetzte Spielerinnen. "Sie hat die ganze Woche ganz starkes Tennis gespielt und war endlich auch vom Kopf her bereit", lobte Bundestrainerin Barbara Rittner.

Rittner ist sich sicher, dass der Erfolg Auftrieb geben wird: "Das wird ihr viel Selbstvertrauen geben, der Turniersieg wischt die Zweifel weg". Nach dem Matchball zum 7:5, 6:2 Finalerfolg gegen Jana Cepelova sackte Petkovic überwältigt in die Hocke und blickte ungläubig in ihre Box auf der Tribüne, wo sich ihre Mutter und Schwester sowie ihr neuer Trainer Eric van Harpen jubelnd in den Armen lagen. "Der Sieg ist auch für ihn, er hat es nicht immer ganz einfach mit mir", sagte Petkovic in Richtung ihres aktuellen Coaches.

Danach flossen die Tränen. "Dieser Sieg ist sehr emotional. Ich war einfach erleichtert und stolz, dass ich es nach all den Verletzungen noch einmal geschafft habe." Abheben wird sie aber nicht. "Ich habe noch einen langen Weg vor mir und noch sehr viel Potenzial, das es auszuschöpfen gilt", sagte Petkovic, die letztmals 2011 in Straßburg triumphiert hatte, "aber ich merke, dass ich auf dem richtigen Weg bin."

Tennis-Profi Andrea Petkovic
:Hauptsache, die Bänder halten

Abitur mit 1,2 und ein Praktikum bei Roland Koch: Andrea Petkovic interessiert sich nicht nur fürs Tennisspielen und zitiert auf dem Court schon mal Sartre. Bis 2012 verlief ihre Karriere optimal - und dann kamen die Verletzungen. 2014 feiert sie nach langer Pause wieder einen Turniererfolg. Ihre Karriere in Bildern.

in Bildern.

Viele aktuelle und ehemalige Konkurrentinnen freuten sich mit ihr. "Tolle Geschichte", twitterte die frühere Nummer Eins Kim Clijsters, die einstige French-Open-Gewinnerin Ana Ivanovic schrieb: "Du hast es so verdient." Die Amerikanerin Chris Evert lobte bei Twitter. "Ein sehr populärer Champion. Toll gekämpft, sehr verdient. Hoffentlich kommt noch mehr." Auch Weltfußballerin Nadine Angerer beglückwünschte Petkovic zu ihrem Erfolg: "Ich bin stolz auf Dich".

Auf dem Heimflug von South Carolina nach Deutschland hat Petkovic genügend Zeit, den Erfolg noch einmal Revue passieren zu lassen - und zu feiern: "Ich werde Champagner aus meinem Pokal trinken und mit den Stewardessen tanzen".

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