Pausierende Profis in München:Bayern hofft auf baldige Gomez-Rückkehr

Der verletzte Nationalstürmer und sein Mitspieler David Alaba könnten im September wieder spielen, in England steht ein spektakuläres Fußball-Gastspiel von Usain Bolt bevor, Radprofi Contador führt bei der Vuelta, indonesische Badminton-Betrüger werden gesperrt, Kroos droht in der WM-Qualifikation auszufallen, Hannover-Präsident Kind appelliert wegen Fan-Gewalt an die DFL.

in Kürze

Gomez of Bayern Munich reacts after scoring a penalty against Chelsea during their Champions League final soccer match at the Allianz Arena in Munich

Bald wieder dabei: Bayern-Stürmer Mario Gomez. 

(Foto: REUTERS)

Mario Gomez, Verletzung: Bayern München kann wohl Ende September auf das Comeback von Torjäger Mario Gomez hoffen. Der vor rund einem Monat operierte Nationalspieler ist seit wenigen Tagen schmerzfrei und arbeitet derzeit an der Beweglichkeit im betroffenen Sprunggelenk. Wie auch David Alaba (Ermüdungsbruch im Fuß) wird der 27-Jährige wohl in "zwei bis drei Wochen" ins Mannschaftstraining einsteigen können.

Schon einen Schritt weiter hingegen ist Abwehrspieler Diego Contento. Der 22-Jährige wird nach überstandener Stressreaktion im Fuß wohl schon in den kommenden Tagen mit dem Lauftraining beginnen.

Radsport, Vuelta: Alberto Contador (Saxo Bank) ist auf der 17. Etappe der Spanien-Rundfahrt ins Rote Trikot des Gesamtführenden gestürmt. Auf dem Schlussanstieg der zweiten Kategorie setzte sich der Vuelta-Sieger von 2008 vom bisherigen Spitzenreiter Joaquin Rodriguez (Katjuscha) ab, gewann den 187,3 Kilometer langen Abschnitt zwischen Santander und Fuente De und sorgte damit für eine überraschende Vorentscheidung bei der 67. Vuelta. Sein spanischer Landsmann Rodriguez kam geschlagen ins Ziel und hat als Dritter nun 2:04 Minuten Rückstand. Zwischen den 33-Jährigen und Contador setzte sich zudem Ex-Champion Alejandro Valverde (Movistar/1:52). Auf den schweren Bergetappen vor dem Ruhetag am Dienstag hatte Rodriguez noch jede Attacke erfolgreich abgewehrt und in den Schlusssprints seinen Vorsprung sogar ausgebaut.

Olympia in London, Badminton: Indonesiens Badminton-Verband hat eine viermonatige Sperre gegen die Olympiateilnehmer Greysia Polii und Meiliana Jauhari ausgesprochen. Das Doppel hatte bei den Olympischen Spielen in London versucht, absichtlich zu verlieren, um in der nächsten Runde auf leichtere Gegner zu treffen, und war deshalb disqualifiziert worden. "Sie haben gegen das Fairplay verstoßen, deswegen mussten wir die Strafe erheben", sagte Yacob Rusdianto, der Generalsekretär des Verbandes. Neben Polii/Jauhari hatten auch ein chinesisches Duo sowie zwei südkoreanischen Doppel versucht, sich durch absichtliche Niederlagen Wettbewerbsvorteile zu verschaffen.

Paralympics, Alessandro Zanardi: Der frühere Formel-1-Pilot Alessandro Zanardi hat bei seinem ersten Paralympics-Start gleich die Goldmedaille gewonnen. Der Italiener, dem nach einem Horror-Unfall vor elf Jahren auf dem Lausitzring beide Beine amputiert werden mussten, gewann im Zeitfahren mit dem Handbike vor dem Deutschen Norbert Mosandl aus Cottbus.

Fußball, Usain Bolt: Dreifach-Olympiasieger Usain Bolt wird im kommenden Jahr voraussichtlich für 90 Minuten zum Fußball-Star. Der 25 Jahre alte Ausnahmesprinter aus Jamaika, der bei den Spielen in London wie vor vier Jahren über 100 m, 200 m und mit der 4x100 m-Staffel triumphiert hatte, soll in einem Showmatch zwischen Manchester United und Real Madrid für den englischen Fußball-Rekordmeister auflaufen. Bolt, bekennender Anhänger der "Red Devils", hatte seinem Lieblingsverein beim ersten Heimspiel der Saison einen Besuch abgestattet. Die Fans forderten Manchesters Teammanager Alex Ferguson bereits auf, Bolt unter Vertrag zu nehmen. Ferguson nannte das Legenden-Spiel in der nächsten Saison als eine gute Möglichkeit. "Das könnte brillant sein. Usain ist ein großer United-Fan, und man könnte schauen, wie er sich dort dann anstellen wird", sagte der Schotte.

Fußball, Fan-Gewalt: Martin Kind hat im Kampf gegen Fußball-Rowdys die deutsche Fußball Liga (DFL) zum Handeln aufgerufen. "Sie muss jetzt aktiv werden", forderte der Clubchef von Hannover 96 in der Bild (Mittwoch). Es dürfe nicht der Eindruck entstehen, dass der Dachverband die Bundesligaclubs mit dem Problem alleinlässt. "Die DFL muss die Meinungsführerschaft übernehmen, damit die Vereine dieselbe Sprache sprechen und gemeinsame Maßnahme umsetzen." Kind, der zuletzt eine Minderheit der 96-Anhänger in drastischer Form als "Arschlöcher" bezeichnet hatte, möchte die Macht der randalierenden Fans deutlich beschränken. "Man muss konsequenter Stadionverbote verhängen", sagte der 96-Boss. Für seinen Verein kündigte er weitere Maßnahmen an: "Um die Straftäter im Stadion überführen zu können, werden wir bessere Überwachung-Kameras wie in Dortmund anschaffen. Auch unsere AWD-Arena ist kein straffreier Raum - das muss klar sein."

DFB-Elf, WM-Qualifikation: Bundestrainer Joachim Löw bangt vor dem Auftakt in die WM-Quali gegen die Färöer am Freitag (20.45 Uhr/ZDF) in Hannover um den Einsatz von Toni Kroos. "Hinter seinem Einsatz steht ein Fragezeichen", sagte Löw am Mittwoch. Der Mittelfeldspieler vom FC Bayern laboriert an einer Hüftprellung und konnte am Mittwochmorgen nicht mit der Mannschaft trainieren. Der Dortmunder Außenverteidiger Marcel Schmelzer war nach einem leichten Infekt hingegen wieder dabei. Kapitän Philipp Lahm wird unterdessen wohl auf seine angestammte Position auf der rechten Abwehrseite zurückkehren. "Das wird erstmal so sein. Wir haben zuletzt auch so trainiert", sagte Löw. Auf der linken Seite wird Schmelzer eine Chance bekommen. "Bei Marcel habe ich das Gefühl, dass er jetzt bei uns angekommen ist", sagte Löw. Zuletzt hatte Bayern-Profi Lahm auf links gespielt, weil andere Kandidaten auf der Position nicht überzeugt hatten. Auch mit dem Neu-Dortmunder Marco Reus plant Löw in der Startaufstellung gegen den krassen Außenseiter. "Man kann davon ausgehen, dass er spielt", sagte Löw.

Tennis, Davis Cup: Philipp Kohlschreiber hat nach seinem Rauswurf aus der Tennis-Nationalmannschaft im Streit mit Teamchef Patrik Kühnen Gesprächsbereitschaft signalisiert. "Philipp spielt gerne für Deutschland. Das Thema Davis Cup ist nicht abgehakt. Die Tür ist nicht zu", sagte sein Manager Stephan Fehske in New York. Das US-Open-Achtelfinale zwischen dem ausgebooteten Augsburger und Janko Tipsarevic war kurz zuvor wegen Regens beim Stand von 2:5 unterbrochen und auf Mittwoch vertagt worden. Kohlschreiber selbst wollte sich nach dem Abbruch der Partie nicht zu der Nicht-Nominierung durch Kühnen für das Relegationsspiel gegen Australien vom 14. bis 16. September am Hamburger Rothenbaum äußern. "Das war nicht der schönste Tennis-Tag heute", sagte Kohlschreiber - bezog sich dabei aber auf die nervige Warterei an einem total verregneten Tag im Stadtteil Queens.

Formel 1, Unfall: Der Franzose Romain Grosjean zeigt nach der von ihm verursachten Massenkarambolage beim Formel-1-Rennen in Spa späte Reue. "Romain hat sich bei den in den Unfall verwickelten Fahrern entschuldigt", sagte Lotus-Teamchef Eric Boullier. Zuvor hatte sich Grosjean die Videobilder des Unfalls angesehen. Der Franzose kollidierte beim viel zu riskanten Versuch, den Briten Lewis Hamilton zu überholen, mit dem McLaren, stieg dann in die Luft auf und krachte schließlich in den Ferrari von Fernando Alonso. Dabei war er nur um etwa 50 Zentimeter am Kopf des Spaniers vorbeigeflogen. Die Rennkommissare des Automobil-Weltverbandes FIA belegten Grosjean mit einer Geldstrafe in Höhe von 50.000 Euro und sperrten ihn für das nächste Rennen am Sonntag in Monza. Für Grosjean wird Lotus-Testfahrer Jerome D'Ambrosio (Belgien) beim GP von Italien an der Seite des Finnen Kimi Räikkönen starten.

Fußball, Schiedsrichter: Der ehemalige Bundesliga-Schiedsrichter Babak Rafati schließt ein Comeback im Fußball aus. "Fußball war meine Leidenschaft. Aber jetzt kann ich ohne leben. Ich werde nie wieder pfeifen", sagte der 42-Jährige der Bild-Zeitung. Rafati hatte im November 2011 vor dem Bundesligaspiel 1. FC Köln gegen FSV Mainz 05 einen Selbstmordversuch unternommen. Mit seinem neuen Leben sei der inzwischen verheiratete Rafati sehr glücklich. Über die Zeit nach seinem Suizidversuch sagte er weiter: "Ich habe mich anfangs nicht getraut, im Wald spazieren zu gehen. Stellte mir vor: Was denken oder tuscheln die Menschen, wenn sie dich erkennen?"

FC Bayern, Trainer: Bayern Münchens Sportdirektor Matthias Sammer will Trainer Jupp Heynckes in die Suche nach dessen Nachfolger involvieren. "Wir müssten doch gerade zu hirnverbrannt sein, wenn wir ihn außen vor ließen", sagte der 45-Jährige der "Bild"-Zeitung (Mittwochsausgabe) und fügte hinzu: "Den Puls der Mannschaft spürt niemand besser als er. Da müssen wir ihn doch auch zu gegebener Zeit fragen, welche Kandidaten er für richtig hält". Ob sich diese Frage "nun 2013 oder 2014 oder 2015 stelle", sei allerdings noch nicht abzusehen. Der Vertrag des 67 Jahre alten Heynckes läuft bis 2013.

Fußball, Real Madrid: Cristiano Ronaldo hat finanzielle Motive für seine am Sonntag geäußerte Unzufriedenheit bei Real Madrid in Abrede gestellt. In einem Statement bekräftigte der Portugiese, er sei immer noch "traurig", das habe mit professionellen Gründen in Madrid zu tun, die der Verein kenne, die er aber nicht weiter ausführen wolle. Zugleich will der 27-Jährige den Real-Fans garantieren, dass seine Motivation, seine Hingabe und sein Wunsch, alle Wettbewerbe zu gewinnen, von der Angelegenheit nicht beeinträchtigt seien. In spanischen Medien hatte es in den vergangenen Tagen eine Reihe von Spekulationen über die Gründe für Ronaldos Unzufriedenheit gegeben.

Fußball, Rober Lewandowski: Robert Lewandowski lehnt derzeit eine Verlängerung seines bis 2014 laufenden Vertrages beim Deutschen Fußball-Meister Borussia Dortmund ab. "Ich habe noch zwei Jahre einen Vertrag", sagte Lewandowski der Zeitschrift Sport Bild. "Ich muss nicht heute entscheiden, ob ich verlängere oder nicht." Das Interesse großer Klubs wie Bayern München, Manchester City und Manchester United macht ihn stolz. "Es ist eine Bestätigung für mich", erklärte der 24-Jährige. "Aber es ist jetzt nicht mehr wichtig. Ich bin weiter BVB-Spieler." In der laufenden Saison will Lewandowski mit dem BVB vor allem in der Champions League besser abschneiden als im Vorjahr: "Ich denke, wir müssen nicht viel besser spielen. Aber wir müssen mehr Punkte machen. Die Champions League ist das wichtigste Ziel dieses Jahr."

Fußball, Adriano: Der frühere brasilianische Fußball-Nationalspieler Adriano hat sich nach einem erneuten "Aussetzer" selber ein Ultimatum gesetzt. "Ich weiß, dass es definitiv meine letzte Chance ist. Entweder ich höre auf zu fehlen, oder ich spiele nie mehr", verkündete der Ex-Imperator, der am Montag das Training bei Flamengo Rio de Janeiro versäumt hatte, um in seiner Heimatfavela Vila Cruzeiro unterzutauchen. "Ein erneuter Rückfall könnte zur Vertragsauflösung führen", erklärte dann auch Flamengo-Sportdirektor Zinho, der aber zugab: "Ich fühle nur Trauer. Ich setze alles auf die Wiederherstellung einer Person. Ich sorge mich nicht nur um einen Athleten." Adriano, der schon in der Vorwoche unentschuldigt dem Training fern geblieben war, darf sich laut Kontrakt beim Traditionsverein aus Rio, mit dem er 2009 Meister geworden war, drei Fehltritte leisten. Der 30-Jährige, der nach Brasiliens Triumphen bei der Copa America 2004 und dem Confed Cup 2005 als jeweiliger Torschützenkönig sowie einer kurzen Glanzzeit bei Inter Mailand als bester Stürmer der Welt galt, war bei seinem Favela-Abstecher beim Kauf von alkoholischen Getränken in größeren Mengen erwischt worden und musste nach einem Zusammenstoß mit einem Motorrad sogar der Polizei Rede und Antwort stehen.

Fußball, WM-Qualifikation: Jürgen Klinsmann hat vier Bundesliga-Profis ins Aufgebot der USA für die beiden nächsten Qualifikationsspiele zur Fußball-WM 2014 in Brasilien berufen. Für die Duelle mit Jamaika am 7. September in Kingston und vier Tage später in Columbus/US-Bundesstaat Ohio nominierte der frühere Bundestrainer die Abwehrspieler Steve Cherundolo (Hannover 96) und Fabian Johnson (1899 Hoffenheim) sowie die Mittelfeldspieler Jermaine Jones (Schalke 04) und Danny Williams (Hoffenheim). "Das sind zwei wichtige Spiele für uns, sechs Punkte sind Pflicht", sagte Klinsmann. "Wir sind in einer guten Ausgangsposition und gehen die Aufgabe mit dem Ziel an, beide Spiele zu gewinnen." Allerdings ist ein Sieg auf Jamaika in der WM-Qualifikation noch keinem US-Team gelungen. Alle vier Spiele endeten unentschieden. In der vorletzten Qualifikationsrunde des Verbandes CONCACAF liegen die Amerikaner in der Gruppe 1 punktgleich mit Jamaika vorne.

FSV Mainz, Transfer: Ivan Klasnic kehrt in die Fußball-Bundesliga zurück: Der kroatische Angreifer unterschrieb beim FSV Mainz 05 einen Einjahres-Vertrag bis zum Saisonende. Bereits am Montag hatte Klasnic bei den Rheinhessen den Medizincheck absolviert. Die Verpflichtung des 32-Jährigen war auch nach dem Ende der Transferperiode noch möglich, da Klasnic vertragslos war. "Ich hatte eine ganze Reihe von Anfragen, aber die Möglichkeit, bei Mainz 05 und in der Bundesliga zu spielen, hat mich am meisten gereizt", sagte Klasnic. Der Vertrag des ehemaligen Profis von Werder Bremen beim englischen Premier-League-Absteiger Bolton Wanderers war nach dem Ende der vergangenen Saison nicht verlängert worden. "Ivan Klasnic war von Anfang an unser Plan B, den wir nach dem Scheitern des Wechsels von Adrian Ramos umgehend umsetzen wollten. Wir suchten zu unserer jungen Offensivabteilung einen erfahrenen Stürmer, der die Bundesliga kennt", sagte Manager Christian Heidel. Klasnic stand in Deutschland von 1997 bis 2001 beim FC St. Pauli und von 2001 bis 2008 bei Werder Bremen unter Vertrag. Mit Werder feierte er 2004 das Double.

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