Olympia:Paris bekommt Olympia 2024, Los Angeles 2028

Olympia: Paris wird die Olympischen Spiele 2024 ausrichten.

Paris wird die Olympischen Spiele 2024 ausrichten.

(Foto: AFP)
  • Paris wird die Olymppischen Sommerspiele 2024 ausrichten, Los Angeles ist 2028 an der Reihe.
  • Das gab das Internationale Olympische Komitee in Lausanne bekannt.
  • Los Angeles wollte eigentlich ebenfalls die Spiele 2024 ausrichten.

Die Olympischen Spiele 2024 werden in Paris ausgerichtet. Los Angeles ist dann als Gastgeber der Sommerspiele 2028 vorgesehen. Das gab das Internationale Olympische Komitee (IOC) am Montag in Lausanne bekannt. Zuvor hatte die Los Angeles Times über eine entsprechende Vereinbarung der Städte mit dem IOC berichtet.

Los Angeles war der einzige verbliebene Konkurrent der französischen Hauptstadt im Rennen um die Spiele in sieben Jahren gewesen. Mit der jetzt ausgehandelten Vereinbarung überlässt die kalifornische Stadt dem französischen Konkurrenten für 2024 den Vortritt, um dann nach aller Wahrscheinlichkeit vier Jahre danach zum Zuge zu kommen.

Die Organisatoren aus Los Angeles kündigten für 17 Uhr Ortszeit (2 Uhr MESZ, Dienstag) eine Pressekonferenz mit Bürgermeister Eric Garcetti und Casey Wasserman, dem Chef des Bewerbungskomitees an. Dabei werde es eine "Bekanntgabe zur Olympia-Bewerbung der Stadt" geben, hieß es. Schon am Freitag hatte sich angedeutet, dass Los Angeles seine Bemühungen um 2024 aufgibt und Paris den Vortritt lässt. "2024 wird wahrscheinlich nicht passieren, auch wenn das IOC gut beraten wäre, uns auszuwählen. Sie machen es finanziell allerdings für uns so attraktiv, dass wir dumm wären, nicht auf 2028 auszuweichen", wurde Garcetti vom Internetportal Buzzfeed zitiert.

Sollte der Vertrag stehen, muss er noch von der Vollversammlung der IOC-Mitglieder am 13. September in der peruanischen Hauptstadt Lima gebilligt werden. Ein Beschluss gilt als Formsache. Ob und welche Zugeständnisse das IOC Los Angeles machte, war zunächst nicht klar. Die US-Westküstenmetropole hofft auf vom IOC finanzierte Sportprogramme für Jugendliche.

Das IOC hatte am 11. Juli den Weg für diese Doppelvergabe frei gemacht. Es war ein historischer Beschluss, denn es ist erst die zweite Doppelvergabe in einem Jahrhundert: Im Juni 1921 waren die Spiele 1924 an Paris und 1928 an Amsterdam vergeben worden.

Los Angeles muss dann offiziell die Kandidatur für 2028 erklären. Eine sogenannte Evaluierungskommission des IOC wird das Organisationskomitee in den kommenden Jahren begleiten und darauf achten, dass die vereinbarten Bedingungen und Versprechen eingehalten werden.

Die französische Hauptstadt war mit Bewerbungen für 2008 und 2012 gescheitert. 1900 und 1924 war Paris schon zwei Mal Gastgeber. Auch in Los Angeles waren die Spiele schon zwei Mal zu Gast - 1932 und 1984. Beide Bewerbungen hatten großes Lob geerntet - vor allem wegen vergleichsweise geringer Kosten: Beide Städte wollen auf schon bestehende Wettkampfstätten zurückgreifen. IOC-Präsident Thomas Bach hatte die Doppelvergabe vorangetrieben.

Seiner Ansicht nach bringt das bisherige Vergabeverfahren zu viele Verlierer hervor. Schon eine Bewerbung ist mit hohen Kosten und politischen Risiken verbunden. Gescheiterte Bewerber mit durchaus konkurrenzfähigen Konzepten treten nicht unbedingt ein zweites Mal an.

Bach hatte Anfang Juli zu dem Grundsatzbeschluss in Lausanne gesagt, eine Doppelvergabe sei eine "goldene Gelegenheit". Das IOC müsse nun die Zeit nutzen, sein Vergabeverfahren grundsätzlich zu überarbeiten. In immer weniger Staaten - vor allem in Westeuropa - gebe es noch Bereitschaft der Menschen, Olympische Spiele zu unterstützen, beklagte Bach.

Für 2024 hatten sich ursprünglich auch Hamburg, Boston, Rom und Budapest beworben. Alle vier zogen zurück. Grund war fast immer das Misstrauen der Bürger in das Versprechen, die Ära des teuren Gigantismus bei Olympia sei vorbei. Für Boston ging Los Angeles ins Rennen.

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