Olympia 2008:Nächster Betrugsfall: Medaillengewinner aus Jamaika in Peking gedopt

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Ein Jamaiker soll 2008 in Peking betrogen haben.

(Foto: AFP)

Ein Sprinter war bei Olympia 2008 offenbar nicht sauber unterwegs. DFB-Gegner Polen ist noch nicht in Turnierform. Roger Federer kann in Stuttgart spielen.

DFB-Elf, Verletzungen: Nationalmannschaftskapitän Bastian Schweinsteiger wird bei der EM-Generalprobe gegen Ungarn (18.00/Liveticker SZ.de) voraussichtlich sein Comeback geben. "Mein Ziel ist es, am Samstag zu spielen", sagte der 31-Jährige am Donnerstag. Er hoffe dabei "auf 20 bis 30 Minuten. Es ist wichtig, dass ich Spielpraxis bekomme." Er habe "noch nicht mit dem Bundestrainer gesprochen", ergänzte der Mittelfeldspieler von Manchester United: "Aber ich gehe davon aus, dass ich eingewechselt werde." Schweinsteiger hat wegen eines Innenbandanrisses im Knie seit März kein Spiel absolviert und ist erst zu Wochenbeginn ins Mannschaftstraining eingestiegen.

Olympia, Doping: Ein Medaillengewinner aus Jamaika war bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking offenbar gedopt. Das berichten jamaikanische Medien übereinstimmend. Um welchen Leichtathleten es sich handelt, wurde zunächst nicht bekannt - Sprint-Superstar Usain Bolt (29) soll es aber nicht sein. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hatte zuletzt bekannt gegeben, dass bei Nachtests von Peking 32 positive Proben entdeckt wurden und in London 2012 noch einmal 23 weitere. Jamaika hatte in Peking sechsmal Gold, drei Silbermedaillen und zwei Mal Bronze gewonnen - alle in der Leichtathletik. Allein Bolt holte drei Goldmedaillen, über 100 und 200 m sowie mit der Sprintstaffel mit seinen Kollegen Michael Frater, Nesta Carter und Asafa Powell. Ex-Weltrekordler Powell war im Sommer 2013 positiv getestet worden, er machte damals ein verunreinigtes Nahrungsergänzungsmittel dafür verantwortlich. Der Internationale Sportgerichtshof CAS reduzierte seine Sperre auf insgesamt sechs Monate. Die Namen der Athleten, die in Peking und London positiv getestet wurden, sollen erst nach der Analyse der B-Proben veröffentlicht werden.

Tennis: Nach seiner Absage für die French Open will Roger Federer beim Rasen-Tennisturnier in Stuttgart in der kommenden Woche antreten. "Federer wird am Sonntag eine erste Trainingseinheit absolvieren", sagte Turnierdirektor Edwin Weindorfer am Donnerstag in Stuttgart. Nach seiner verletzungsbedingten Absage für Paris sei der siebenmalige Wimbledon-Gewinner aus der Schweiz nach Angaben seines Managements wieder "topfit" und trainiere in der Schweiz. Die deutsche Nummer 1 Philipp Kohlschreiber hofft auf den Einzug ins Halbfinale. "Es ist ein unglaublich starkes Teilnehmerfeld", sagte der Augsburger. 2013 verlor er bei seiner bislang einzigen Endspielteilnahme auf dem Weissenhof, damals noch auf Sand. Im Vorjahr schied er im Viertelfinale aus. Derzeit ist Kohlschreiber noch der einzige Deutsche im Hauptfeld der mit 675 645 Euro dotierten Veranstaltung. Mindestens eine Wildcard soll aber noch an einen deutschen Spieler vergeben werden.

Fußball, Länderspiele: Deutschlands Vorrundengegner Polen und Belgien haben gut eineinhalb Wochen vor dem Start in die Fußball-EM noch Luft nach oben, Titelverteidiger Spanien ist dagegen schon in Form. Die Polen um Bundesliga-Torschützenkönig Robert Lewandowski von Bayern München unterlagen beim Härtest in Danzig 1:2 (0:1) gegen die Niederlande, die nicht für die EM in Frankreich (10. Juni bis 10. Juli) qualifiziert ist.

Mitfavorit Belgien konnte gerade noch eine Pleite abwenden. Die "Roten Teufel" um den früheren Wolfsburger Kevin de Bruyne trennten sich im König-Baudouin-Stadion in Brüssel von Finnland 1:1 (0:0). Spanien, Europameister von 2008 und 2012, gewann sein Länderspiel gegen Südkorea in Salzburg souverän 6:1 (3:0). Für die Polen gelang Artur Jedrzejczyk (60.) nach der Führung der Niederländer durch Vincent Janssen (33.) der Ausgleich, Georginio Wijnaldum erzielte das Siegtor (76.). Die Polen treffen am 16. Juni im zweiten Vorrundenspiel auf Weltmeister Deutschland. Die Treffer der Spanier erzielten David Silva (30.), Cesc Fàbregas (32.), Nolito (38., 54.) und Álvaro Morata (50., 89.). Se-Hong Ju traf für die Asiaten (83.). Bei Spanien wurde Thiago von Meister Bayern München in der zweiten Halbzeit eingewechselt. Für Südkorea spielten die Augsburger Dong-Won Ji und Jeong-Ho Hong von Beginn an.

Die russische Nationalmannschaft um Roman Neustädter von Schalke 04 verlor ihren ersten Test. Gegen Tschechien unterlag das Team von Trainer Leonid Sluzki in Innsbruck mit 1:2 (1:0). Russland ging durch Alexander Korokin in Führung (6.), doch nach der Pause kam der Vize-Europameister von 1996 durch Kapitän Tomas Rosicky (35) zum Ausgleich (49.), Tomas Necid markierte den späten Siegtreffer (90.).

Auch Island musste einen Dämpfer hinnehmen. Die Mannschaft um den Augsburger Stürmer Alfred Finnbogason unterlag in Oslo Norwegen 2:3 (1:2). Stefan Johansen (1.), Andre Helland (41.) und Alexander Sorloth (67.) erzielten die Tore für den Gastgeber. Für Island trafen Sverrir Ingi Ingason (36.) und der ehemalige Hoffenheimer Gylfi Sigurdsson (81., Strafstoß).

Fußball, Kaká: Brasilien muss bei der Copa Americá ohne Kaká auskommen. Der 34 Jahre alte Offensivspieler des Fußball-Rekordweltmeisters leidet an einer Muskelverletzung am Oberschenkel. Er muss rund drei Wochen pausieren. Für Kaká berief Nationaltrainer Carlos Dunga Mittelfeldakteur Paulo Henrique Ganso in den Kader. Die Brasilianer bestreiten an diesem Samstag (Ortszeit) in Pasadena ihr Auftaktspiel gegen Ecuador. Weitere Gruppengegner sind Haiti und Peru.

Handball, EM-Qualifikation: Beim Amtsantritt des tiefenentspannten neuen Bundestrainers Michael Biegler haben die deutschen Handballerinnen mit Schützenhilfe aus Frankreich ihr EM-Ticket gebucht. In St. Gallen gewann das Team des Deutschen Handballbundes (DHB) gegen Gastgeber Schweiz mit 25:23 (14:14), nur Stunden später war die Teilnahme an der EM-Endrunde im Dezember in Schweden durch den 30:16 (15:7)-Sieg der bereits qualifizierten Französinnen in Island perfekt.

Michael Biegler war nach seinem mit Spannung erwarteten Debüt die Ruhe selbst. "Das Spiel hatte Struktur, wir haben gewonnen, alles ist gut", sagte der Trainerfuchs, der angetreten ist, die DHB-Auswahl im Hinblick auf die WM 2017 im eigenen Land auf Kurs zu bringen.

Baseball, Sperre: Marlon Byrd von den Cleveland Indians aus der Major League Baseball (MLB) ist wegen eines erneuten Dopingvergehens für 162 Spiele gesperrt. Byrd (38) war bereits 2012 nach einem positiven Test für 50 Partien aus dem Verkehr gezogen worden. "Ich habe die Sperre akzeptiert. Mir wurde mitgeteilt, dass ich positiv auf Ipamorelin getestet wurde", teilte Byrd in einer Stellungnahme mit und erklärte, die Substanz "niemals wissentlich" eingenommen zu haben. "Ich entschuldige mich bei den Cleveland Indians, bei den Fans, meinen Teamkollegen und vor allem bei meiner Familie", so Byrd. Der Wiederholungstäter ist der zweite Outfielder der Indians, der in diesem Jahr wegen Dopings bestraft wird. Abraham Almonte war vor Saisonbeginn für 80 Partien gesperrt worden.

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