Olympia:Nackter Protest aus der Mongolei

Weil er im Kampf um Bronze jubelnd vor dem Gegner herumhopst, wird ein mongolischer Ringer schwer bestraft. Es folgt ein einzigartiger Trainer-Streik.

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Diese beiden Herren heißen Byambarenchin Bayoraa (links) und Tsenrenbataar Tsostbayar. Sie sind Ringer-Trainer aus der Mongolei und protestieren in der Arena Carioca 2 gegen einen Entscheid der Kampfrichter, in dem sie sich fast nackt ausziehen. Was war passiert?

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Ihr Sportler Mandakhnaran Ganzorig kämpfte in der Gewichtsklasse bis 65 Kilogramm und lag gegen den Usbeken Ichtijor Nawrusow kurz vor Schluss mit 7:6 Punkten vorne.

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Statt bis zum Ende zu kämpfen, hopste Ganzorig bereits Sekunden vor dem Schlussgong lachend und mit Jubelpose um den Usbeken herum. Nawrusow beschwerte sich über den fliehenden, jubelnden Gegner.

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Die Freude über die gewonnene Bronzemedaille war riesig bei den Mongolen.

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Doch zu früh gefreut: Wer im Ringen dem Gegner wegläuft oder ihn verhöhnt, erhält einen Strafpunkt. Und genau den gab das Kampfgericht, wodurch es nun 7:7 stand.

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Bei Gleichstand gewinnt der Kämpfer, der die letzte Wertung holt, weshalb Nawrusow diesen Kampf plötzlich gewann.

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Die Usbeken revanchierten sich für die Show der Mongolen mit einem ekstatischen Jubel. Vor allem Nawrusows Trainer frönte dem Triumph.

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Doch die Mongolen wollten den Entscheid nicht akzeptieren. Zuerst postierte sich Byambarenchin Bayoraa vor den Kampfrichtern, zog blank und schrie vor Entsetzen.

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Es folgte ihm Tsenrenbataar Tsostbayar. Der zog sogar seine Hose aus.

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Und schleuderte sie den Männern am Mattenrand wütend hin.

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Er kniete sich hin und schimpfte. "Drei Millionen Mongolen haben auf diese Bronzemedaille gewartet, und jetzt haben wir sie verloren", sagte Kollege Bayaraa, "die Kampfrichter waren nicht gut." Die Juroren wirkten allerdings wenig beeindruckt.

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Tsostbayar bot den Kampfrichtern noch seine Kleider an, das brasilianische Publikum reagierte mit "Mongolei, Mongolei"-Sprechchören. Aber nichts konnte die Männer in den blauen Hemden umstimmen.

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Leidtragender war der 30-jährige Mandakhnaran Ganzorig. Der Traum von einer Medaille ist dahin.

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Der Abend endete mit vielen Tränen. Und viel Spott der usbekischen Gegner. "Er ist einfach davongelaufen. Ich habe keinen Respekt vor ihm und seinem Trainer", erklärte Ichtijor Nawrusow, der sich bald darauf die Bronzemedaille abholen sollte.

© SZ/SID/dpa/hum/ebc
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