Olympia-Nachrichten in Kürze:Synchronspringer werden Siebte

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Sascha Klein und Patrick Hausding können ihre Silbermedaille von Peking nicht wiederholen. Im Finale vom Turm landen sie auf dem vorletzten Platz. Britta Heidemann ist eine Runde weiter, Imke Duplitzer und Monika Sozanska scheitern dagegen - ebenso zwei Judoka. Die deutschen Beachvolleyballer sind eine Runde weiter, auch zwei deutsche Tennisdamen.

in Kürze

Klar an der Medaille vorbeigesprungen: Sascha Klein und Patrick Hausding werden im Finale vom Turm Vorletzte. (Foto: dpa)

Synchronspringen: Die Wasserspringer Sascha Klein und Patrick Hausding haben im Synchronwettbewerb vom Turm eine Medaille überraschend deutlich verpasst. Die Olympiazweiten von Peking 2008 kamen auf 446,07 Punkte und mussten sich beim Sieg der Chinesen Cao Yuan und Zhang Yanquan (486,78) mit dem siebten Platz zufrieden geben. Silber gewannen die Mexikaner German Sanchez/Ivan Navarro (468,90) vor den US-Amerikanern Nicholas McCrory/David Boudia (463,47). Die fünfmaligen Europameister Hausding und Klein konnten es damit Ditte Kotzian und Heike Fischer nicht gleichtun, die 2008 in Peking als Wasserspringer vom 3-m-Brett mit Bronze die erste Medaille für das deutsche Olympiateam gewonnen hatten.

Fechten: Peking-Siegerin Britta Heidemann ist beim olympischen Degenwettbewerb in London ins Viertelfinale eingezogen und damit noch zwei Siege von einer Medaille entfernt. In der Neuauflage des olympischen Halbfinales von 2008 gewann die 29-Jährige aus Leverkusen gegen Weltmeisterin Li Na aus China 14:13 und trifft nun auf die Tunesierin Sarra Besbes, Nummer 33 der Weltrangliste und damit 16 Positionen unter Heidemann eingestuft. Ausgeschieden ist dagegen die Weltranglistenfünfte Monika Sozanska aus Heidenheim durch ein 9:14 gegen die Asienmeisterin Shin A Lam aus Südkorea. Die beiden Deutschen hatten erst mit denkbar knappen Siegen den Einzug ins Achtelfinale geschafft. Heidemann bezwang die Italienerin Bianca del Carretto 14:13 im sudden death, Sozanska setzte beim 15:14 gegen die Russin Wioletta Kolobowa ebenfalls erst in der Verlängerung den entscheidenden Treffer. In der Runde der letzten 32 war die zweimalige Europameisterin Imke Duplitzer durch ein 10:15 gegen die chinesische Weltranglistenerste Sun Yujie ausgeschieden. Am dritten Entscheidungstag warten die deutschen Fechter nach wie vor auf ihre erste Medaille.

Beachvolleyball: Die Beachvolleyball-Europameister Julius Brink (Leverkusen) und Jonas Reckermann (Köln) haben bei den Olympischen Spielen in London das Achtelfinale erreicht. Der 2:1-Sieg (13:21, 21:19, 15:8) am Montag gegen die an Position zehn gesetzten Chinesen Wu Penggen und Xu Linyin bedeutete bereits nach dem zweiten Spiel in Gruppe C den Einzug unter die besten 16 Teams des Turniers. Zum Abschluss der Vorrunde treffen Brink/Reckermann am Mittwoch auf die Schweizer Sascha Heyer/Seba Chevallier.

Schwimmen, Vorläufe: Die deutschen Schwimmer haben am dritten Wettkampftag im olympischen Becken ihre Vorläufe gut überstanden. Sowohl Silke Lippok als auch Theresa Michalak müssen sich jedoch am Abend steigern, um eine Chance auf den Endlauf zu haben. Vize-Europameisterin Lippok schlug über 200 Meter Freistil nach 1:58,59 Minuten an und erzielte in der Addition aller Vorläufe Platz 13. Damit steht die 18-Jährige im Halbfinale am Abend, blieb aber vier Zehntel über ihrer Zeit von der EM im Mai und fast eine Sekunde über ihrer Saisonbestleistung.

"Es hat sich nicht so gut angefühlt. Ich war noch ein bisschen müde", sagte Lippok. "Aber es ist schon okay. Das Ziel war es, ins Halbfinale zu kommen, ob als Fünfte oder 13., ist egal." Über 200 Meter Lagen erreichte Kurzbahn-Europameisterin Theresa Michalak in 2:12,75 als Elfte das Semifinale. Nicht zu schlagen war erneut die 16-Jährige Chinesin Ye Shiwen, die sich am Samstag über die doppelte Distanz Olympiagold in Weltrekordzeit gesichert hatte. Die Weltmeisterin schwamm in 2:08,90 deutlich die beste Zeit.

Steigern muss sich Michael Phelps. Über 200 Meter Schmetterling schwamm der 27-Jährige einen Tag nach Silber mit der 4x100-Meter-Freistilstaffel in 1:55,53 auf Rang fünf. Ohne deutsche Beteiligung gewann der Österreicher Dinko Jukic in 1:54,79 Minuten die Vorläufe über 200 Meter Schmetterling. Im Finale am Dienstag könnte Phelps zum dritten Mal nacheinander Gold auf dieser Strecke gewinnen. Das gelang zuvor noch keinem Schwimmer. Seine erste Chance auf diese Bestmarke hatte er über 400 Meter Lagen am Samstag mit Platz vier deutlich vergeben.

Tischtennis: Timo Boll und Dimitrij Ovtcharov haben im olympischen Einzel-Wettbewerb mit souveränen Auftaktsiegen das Achtelfinale erreicht. Der Weltranglistensiebte Boll bezwang bei seinem ersten Auftritt in London den Iraner Noshad Alamiyan 4:0. Zuvor hatte Ovtcharov, Nummer zwölf der Welt, den Lokalmatador Paul Drinkhall (Großbritannien) mühelos mit 4:0 ausgeschaltet. Rekordeuropameister Boll, der 2008 im olympischen Einzel überraschend im Achtelfinale ausgeschieden war, kämpft am Abend gegen den Rumänen Adrian Crisan oder den Spanier He Zhiwen um den Einzug in die Runde der letzten Acht, Ovtcharov bekommt es mit dem Österreicher Chen Weixing zu tun.

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Sie hat es schon wieder getan: Über 200 Meter Lagen schwimmt die 16-jährige Chinesin Ye Shiwen allen davon und holt ihr zweites Gold. Die US-Turnerinnen besiegen die Rekord-Olympiasiegerinnen aus Russland, die Kasachin Maija Manesa hebt olympisches Rekordgewicht in ihrer Klasse.

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Tennis: Sabine Lisicki ist beim olympischen Tennis-Turnier als dritte Deutsche in die zweite Runde eingezogen. Die Berlinerin setzte sich am Montag in London gegen die Tunesierin Ons Jabeur nach hartem Kampf mit 4:6, 6:0, 7:5 durch. Die Partie war am Sonntag beim Stand von 3:4 aus Sicht von Lisicki unterbrochen worden, weil der Rasen in Wimbledon wegen des Regens zu rutschig geworden war. Am Tag danach herrschten im All England Lawn Tennis Club wieder gute Bedingungen. Dennoch tat sich Lisicki gegen die Nummer 297 der Welt sehr schwer. Erst nach 1:49 Stunden verwandelte sie ihren ersten Matchball. Zuvor hatten bereits Julia Görges und Angelique Kerber ihre Auftakthürden gemeistert. Nur für Mona Barthel war in der ersten Runde Endstation.

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Wimbledonsieger Roger Federer ist souverän in die dritte Runde des olympischen Tennisturniers eingezogen. Der Weltranglistenerste aus der Schweiz setzte sich gegen Julien Benneteau 6:2, 6:2 durch. Auf dem Weg zu seinem siebten Titel im All England Club hatte der 30-Jährige vor vier Wochen noch deutlich mehr Probleme mit dem gleichaltrigen Franzosen gehabt. Federer lag damals im Achtelfinale bereits 0:2 Sätze zurück und war dreimal nur zwei Punkte vom Ausscheiden entfernt.

Hockey, Großbritannien: Die britischen Hockey-Damen müssen einen herben Rückschlag im Kampf um eine olympische Medaille hinnehmen. Mannschaftsführerin Kate Walsh brach sich beim Vorrundensieg gegen Japan (4:0) den Kiefer. Die 32-Jährige wurde direkt nach dem Zweikampf, bei dem sie einen gegnerischen Stock ins Gesicht bekam, in ein Krankenhaus gebracht. Die Ärzte setzten Walsh eine Platte ein, um die Fraktur zu stabilisieren. Noch ist unklar, ob die Leistungsträgerin des Teams bei den Olympischen Spielen wieder auflaufen kann. "Ihre Teilnahme hängt von ihrer Erholung nach der Operation ab. Dies wird in den nächsten Tagen beurteilt werden", erklärte ein Sprecher des Nationalen Olympischen Komitees.

Gewichtheben: Auch die zweite deutsche Gewichtheberin Christin Ulrich ist bei den Olympischen Spielen auf Rekordjagd gegangen. Die Gewichtheberin kam in der Klasse bis 58 kg im Olympischen Zweikampf auf 207 kg (93/114) und steigerte damit den deutschen Bestwert um sieben Kilo. Gleichzeitig stellte Ulrich bei ihrer Olympia-Premiere auch im Reißen und Stoßen nationale Rekorde auf. In der B-Gruppe der schwächer eingestuften Athletinnen reichte es für die 21-Jährige zu Platz drei. Um 15.30 Uhr Ortszeit gehen die elf Athletinnen der A-Gruppe an den Start, Top-Favoritin auf die Goldmedaille ist Nastassja Nowikawa aus Weißrussland. Bereits am Sonntag hatte Julia Rohde zwei nationale Bestmarken aufgestellt.

Judo: Für die deutschen Judoka Miryam Roper und Christopher Völk ist das Olympia-Turnier frühzeitig beendet. Die Leverkusenerin Roper unterlag am Montag im Leichtgewicht bis 57 Kilo der brasilianischen Vizeweltmeisterin Rafaela Silva durch zwei kleine Wertungen, war aber insgesamt deutlich unterlegen. Der Abensberger Völk zog nach einem Freilos in der zweiten Runde der 73-Kilo-Klasse gegen den Mongolen Nyam-Ochir Sainjargal den Kürzeren. Damit sind alle fünf bislang in London eingesetzten deutschen Judoka vorzeitig gescheitert. Am Dienstag (10.30 Uhr/MESZ) greift im Mittelgewicht bis 81 Kilo Olympiasieger Ole Bischof als Medaillenkandidat in das Geschehen ein.

Luftgewehr: Alin Moldoveanu hat bei den Olympischen Spielen als erster rumänischer Schütze die Goldmedaille mit dem Luftgewehr gewonnen. Der 29-Jährige, der bei den Spielen vor vier Jahren in Peking als Vierter noch knapp gescheitert war, setzte sich am Montag mit 702,1 Ringen vor dem italienischen Weltranglistenersten Niccolo Campriani (701,5) durch. Bronze ging an Gagan Narang aus Indien (701,1). Die deutschen Schützen hatten eine Medaillenchance ausgelassen. Sowohl Olympia-Debütant Julian Justus als auch Tino Mohaupt qualifizierten sich nicht für das Finale der besten Acht.

Olympisches Feuer: Das Olympische Feuer von London hat innerhalb des Olympiastadions einen neuen Platz gefunden. Das teilte das Organisationskomitee LOCOG am Montag mit. Die aus 204 Stahlstangen bestehende Feuerschale wurde von Austin Playfoot, einem der Fackelträger der Londoner Spiele von 1948, neu entzündet. Für den Transport war die Flamme aus der Schale genommen und in eine Laterne gesetzt worden. Bei der Eröffnungsfeier am vergangenen Freitag war das Olympische Feuer in der Mitte des Stadions entzündet worden. Dort konnte es wegen der am Freitag beginnenden Leichtathletik-Wettbewerbe jedoch nicht bleiben. Neuer Standort bis zur Schlussfeier am 12. August ist der Südeingang des Olympiastadions, in dem bei der Auftaktshow eine große Glocke gestanden hatte. Für die Besucher des Olympic Park ist das Feuer weiter nicht sichtbar. Es wird aber auf große Leinwände projiziert. Die deutsche Fahnenträgerin Natascha Keller stört das nicht. "Mir ist egal, ob die Flamme zu sehen ist. Hauptsache, sie geht nicht aus", sagte die Hockey-Nationalspielerin, die in London bereits an ihren fünften Olympischen Spielen teilnimmt.

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