Olympia:Mit breiter Mehrheit

Der Pariser Stadtrat votiert für eine weitere Olympia-Bewerbung. Ein Volksentscheid wie in Hamburg ist in Frankreichs Hauptstadt nicht vorgesehen. Umfragen ergeben eine deutliche Zustimmung für das Vorhaben.

Frankreichs Hauptstadt Paris will sich um die Olympischen Spiele 2024 bewerben und wird damit Konkurrent von Hamburg. Der Stadtrat stimmte am Montag mit breiter Mehrheit für eine Bewerbung. Bis zum Sommer sollen Details ausgearbeitet werden, die offizielle Kandidatur muss die Stadt dann gemeinsam mit dem Nationalen Olympischen Komitee einreichen. "Damit sind wir im olympischen Abenteuer", sagte die sozialistische Bürgermeisterin Anne Hidalgo.

Außer Paris und Hamburg haben Boston und Rom ihre Kandidatur für das größte Sportspektakel der Welt angekündigt. Interesse sollen auch Doha, Budapest, Istanbul, Baku und eine Stadt in Australien haben. Bis Mitte September müssen die Bewerbungsschreiben vorliegen, das Internationale Olympische Komitee (IOC) entscheidet dann im Sommer 2017. Paris war in jüngerer Vergangenheit mehrmals erfolglos angetreten: Für 1992, 2008 und 2012 zog die Stadt jeweils den Kürzeren, zuletzt trotz bester Noten durch die Evaluierungskommission knapp gegen London (50:54). Nun soll es 2024 soweit sein - 100 Jahre nach den letzten Sommerspielen in Paris.

Hamburg geht mit dem Segelrevier vor Kiel ins Rennen

Der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatte im März entschieden, sich mit Hamburg um Olympia zu bewerben. Am Montag folgte der Beschluss, mit dem Segelrevier vor Kiel ins Rennen zu gehen. Kiel habe im Segeln einen "Weltruf", sagte DOSB-Präsident Alfons Hörmann. Bereits bei den Spielen von München 1972 wurde vor Kiel gesegelt. Die Stadt setzte sich in einem internen Vierkampf gegen Lübeck-Travemünde, Rostock-Warnemünde und Cuxhaven durch. Über eine Olympia- Bewerbung sollen allerdings die Hamburger Bürger bei einem Volksentscheid im Herbst das letzte Wort haben. So etwas ist in Paris nicht vorgesehen, die Stadt will ihre Bürger in den kommenden Monaten aber mit öffentlichen Diskussionsveranstaltungen und über eine Website einbinden. Nach einer am Sonntag veröffentlichten Umfrage der Zeitung Le Parisien sind 61 Prozent der Franzosen für die Bewerbung, bei den Bewohnern des Großraums Paris sind es 63 Prozent.

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