Olympia:Loch findet Trost bei seinem Vater

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Sein Vater Norbert tröstet ihn: Felix Loch nach seiner verpassten Medaille. (Foto: Adam Pretty/Getty Images)
  • Rodler Felix Loch verliert wegen eines groben Patzers im letzten Durchgang sein sicher geglaubtes Olympia-Gold und muss sich mit Platz fünf im Einzel zufrieden geben.
  • Es siegt der Österreicher David Gleirscher vor Chris Mazdzer aus den USA und dem Deutschen Johannes Ludwig.
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Felix Loch saß fassungslos auf seinem Schlitten, sein Vater Norbert beugte sich zu seinem Sohn hinab und nahm ihn tröstend in den Arm. Mit einem nicht für möglich gehaltenen Fehler im vierten und letzten Lauf hatte Loch gerade die sicher geglaubte Goldmedaille verspielt - sein grober Patzer in der berüchtigten Kurve neun war zu viel.

"Felix hätte bloß grad' nach unten fahren müssen", bekannte Norbert Loch, der auch der Bundestrainer der Rodler ist: "Da muss man ihm einfach nur zur Seite stehen, so etwas kann mal passieren. Er hat sein Gold einfach nur weggeschenkt."

Während Felix Loch als Fünfter mit den Tränen kämpfte, freute sich Johannes Ludwig über Bronze. "Ich weiß gar nicht, wie das funktioniert hat", sagte der Oberhofer: "Ich bin sprachlos, dass es gereicht hat. Es ist schade für ihn, aber Felix hat schon soviel erreicht im Leben."

"Ich war mir absolut sicher, dass er das macht"

Dabei hatte sich Loch in den drei Läufen zuvor noch wild entschlossen und nervenstark präsentiert, der Hattrick nach Einzel-Gold 2010 und 2014 schien sicher, als er zum letzten Mal in die Rinne ging. Dreimal Einzel-Gold, das war vor ihm nur seinem Mentor Georg Hackl gelungen. "Ich war mir absolut sicher, dass er das macht, dass er es runterbringt", sagte Hackl in der ARD über Loch, "aber Fehler können jedem passieren. Die Kurve neun ist auf dieser Bahn der Scharfrichter." Zu Ludwig sagte Hackl: "Mich freut es wahnsinnig für ihn, das ist ihm sehr zu gönnen. Danke, dass er für uns die Medaille geholt hat."

Mit vier Goldmedaillen - Loch gewann 2014 auch mit der Teamstaffel - wäre Loch erfolgreichster Olympia-Rodler geworden. Doch Gold ging nach seinem Fehler an den Österreicher David Gleirscher, der sich vor Chris Mazdzer (USA) durchsetzte. "Ich habe nicht geglaubt, dass Felix so etwas passiert", sagte Gleirscher hinteher.

Auch die anderen Favoriten patzen

Die anderen Medaillenanwärter waren schon vorher aus dem Rennen. Weltmeister Wolfgang Kindl (Österreich) verspielte seine Gold-Chancen schon am Samstag mit einem Fehler im ersten Durchgang und wurde Neunter. Europameister Semen Pawlitschenko (Russland) war mit völlig holprigen Läufen als 14. chancenlos.

Vor dem Rennen hatte Felix Loch über die Kurve neun noch gesagt: "Wer da viermal ungeschoren davon kommt, wird am Ende ganz vorne dabei sein."

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