Olympia:Leibwächter für ARD-Reporter Seppelt in Rio

Lesezeit: 2 min

Hajo Seppelt in Rio. (Foto: Fabrice Coffrini/AFP)

Der Journalist recherchierte unter anderem zu Doping in Russland und Kenia. Monica Puig aus Puerto Rico zieht überraschend ins Tennis-Finale ein. Kugelstoßerin Christina Schwanitz erreicht locker den Endkampf.

Medien: ARD-Journalist Hajo Seppelt bewegt sich in Rio nur in der Begleitung von Leibwächtern. Das berichtet das Magazin Der Spiegel in seiner aktuellen Ausgabe. Die zwei Personenschützer gehören demnach teils zu einer Elitetruppe der Militärpolizei von Rio de Janeiro. Seppelt hatte in den vergangenen Jahren ein staatlich organisiertes Dopingsystem in Russland aufgedeckt. Schon vor den Sommerspielen hatte die Chefetage des WDR entschieden, Personenschutz für den Investigativreporter zu organisieren. Seppelt äußerte sich nicht zu seinen Bewachern. Eine Sprecherin des WDR teilte dem Magazin mit, der Sender werde zu "Fragen der Sicherheit" seiner Mitarbeiter in Rio "nicht detailliert" Stellung nehmen.

Tennis, Frauen: Monica Puig hat als erste Tennisspielerin aus Puerto Rico eine Olympia-Medaille sicher. Die Bezwingerin von Laura Siegemund setzte sich am Freitag überraschend gegen die Tschechin Petra Kvitova 6:4, 1:6, 6:3 durch und steht damit im Endspiel von Rio de Janeiro. Dort trifft die 22-Jährige auf die Siegerin der zweiten Halbfinal-Partie zwischen Angelique Kerber und der Amerikanerin Madison Keys. Als beim ersten Matchball eine Vorhand von Kvitova im Aus landete, schmiss Puig ihren Schläger weg und hüpfte überglücklich auf und ab. Puig hatte im Viertelfinale der Schwäbin Siegemund beim 6:1, 6:1 keine Chance gelassen. Mit dem selben Ergebnis fertigte sie im Achtelfinale auch die spanische French-Open-Siegerin Garbiñe Muguruza ab. Bis zum Halbfinale hatte die Weltranglisten-34. nur 14 Spiele in vier Matches abgegeben.

Tennis, Männer: Andy Murray (Großbritannien) und Rafael Nadal (Spanien) sind mit Zittersiegen ins Halbfinale des olympischen Tennisturniers von Rio de Janeiro eingezogen. Der zweimalige Wimbledon-Champion Murray, Olympiasieger von London 2012, musste beim 6:0, 4:6, 7:6 (7:2) gegen Steve Johnson (USA/Nr. 12) wie bereits am Vortag über drei Sätze gehen. Auch Nadal hatte beim 2:6, 6:4, 6:2 im Linkshänder-Duell mit Lokalmatador Thomaz Bellucci (Brasilien) vor 10 000 Zuschauern große Probleme. Im Tollhaus von Rio, in dem eine Stimmung wie beim Fußball herrschte, behielt der an Position drei gesetzte Spanier letztlich doch die Nerven. Während der neunmalige Paris-Gewinner Nadal im Halbfinale am Samstag auf Juan Martin del Potro (Argentinien) oder Roberto Bautista Agut (Spanien) trifft, bekommt es Murray mit Kei Nishikori (Japan) oder Gael Monfils (Frankreich) zu tun. Der 29-jährige Murray hat damit weiterhin die Chance, als erster Tennisprofi der Olympia-Geschichte zweimal in Folge das Einzel zu gewinnen. Bereits am Tag zuvor hatte sich der ehemalige US-Open-Sieger gegen den Italiener Fabio Fognini über die volle Distanz quälen müssen. Murray ist Top-Favorit, nachdem der topgesetzte Novak Djokovic (Serbien) in der ersten Runde gescheitert war.

Leichtathletik: Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz (LV Erzgebirge) hat bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro mühelos das Finale am Freitagabend (22.00 Uhr OZ/3.00 MESZ) erreicht. Die 30-Jährige erzielte in der Qualifikation in ihrem ersten Versuch 19,18 Meter und übertraf damit die geforderte Marke von 18,40 Meter klar. "Das erste Ziel ist damit erreicht. Der Regen hat mich aber überrascht. Hallo? Wir sind hier schließlich in Rio", sagte Schwanitz: "Die Kugeln hier sind alle neu. Ein Tropfen Regen, und sie rutschen weg wie in Seife getaucht. Darauf musste ich mich erstmal einstellen." Beste in der Qualifikation war London-Olympiasiegerin Valerie Adams mit 19,74 Meter, die chinesische Jahresweltbeste Gong Lijiao kam nicht über 18,74 Meter hinaus.

Beachvolleyball: Das deutsche Beach-Duo Karla Borger und Britta Büthe ist bei den Olympischen Spielen in Rio trotz einer guten Leistung im Achtelfinale ausgeschieden. Die Stuttgarterinnen, WM-Zweite von 2013, verloren gegen die topgesetzten Brasilianerinnen Larissa/Talita mit 0:2 (17:21, 19:21) und verpassten damit die Überraschung. Damit sind die Europameisterinnen Laura Ludwig und Kira Walkenhorst (Hamburg) die einzigen verbliebenen Deutschen im Wettbewerb. Die Weltranglistenersten treten am Samstag (15.00 Uhr OZ/20.00 Uhr MESZ) gegen die Schweizerinnen Isabelle Forrer und Anouk Vergé-Depré an.

Olympia
:Gold für die turnenden Popstars

Die US-Turnerinnen sind eine der größten Attraktionen bei Olympia. Ihr Sieg kommt erwartet, für die Überraschung sorgt die deutsche Mannschaft.

Von Tim Brack

Olympia
:"Dann können wir den Sack zumachen!"

Vor vier Jahren in London blieben die deutschen Schwimmer erstmals ohne Medaille - jetzt sind sie sogar noch schwächer. Der Bundestrainer holt zum Rundumschlag aus.

Von René Hofmann

Olympia
:"Das ist der größte Moment in meinem Leben"

Die Berlinerin Lisa Unruh gewinnt Silber im Bogenschießen, dabei wollte sie eigentlich nur unter die besten Zehn kommen. Jetzt hofft sie auf einen Schub für ihren Sport.

Olympia
:Reiterin lehnt Entschuldigung von ARD-Kommentator ab

ARD-Reporter Carsten Sostmeier hatte nach seiner beleidigenden Kommentierung bei der Vielseitigkeitsreiterin Julia Krajewski angerufen.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Olympia
:"I brauch heut Abend noch a Weißbier" - Schützin Engleder holt Gold

Nach ihrem knappen vierten Platz am ersten Olympia-Tag hat Barbara Engleder das Finale im Dreistellungskampf mit dem Kleinkalibergewehr gewonnen und plant eine bayerische Partynacht.

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: