Olympia:Krause läuft deutschen Rekord über 3000 Meter Hindernis

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Deutscher Rekord, aber keine olympische Medaille: Gesa Felicitas Krause. (Foto: Getty Images)

Doch für die Europameisterin reicht es nicht für eine Medaille. Dreisprung-Europameister Heß scheitert in der Qualifikation. Zwei Deutsche stehen im 200-Meter-Halbfinale.

Leichathletik: Europameisterin Gesa Felicitas Krause hat trotz eines deutschen Rekords eine Medaille bei den Olympischen Spielen über 3000 m Hindernis verpasst. Beim Gold-Triumph der Favoritin Ruth Chebet aus Bahrain (8:59:75 Minuten) lief die 24-Jährige in 9:18:41 Minuten auf Rang sechs. Silber gewann die kenianische Weltmeisterin Hyvin Kiyeng Jepkemoi (9:07:12), Bronze holte Emma Coburn (9:07:63) aus den USA. Krause knackte die alte nationale Bestmarke von Antje Möldner-Schmidt (9:18:54) aus dem Jahr 2009 denkbar knapp. Die deutschen Läuferinnen Sanaa Koubaa und Maya Rehberg waren im Vorlauf ausgeschieden. Die Russinnen um Julia Sapinowa waren wegen des Doping-Skandals in der Heimat gesperrt.

Leichtathletik: Dreisprung-Europameister Max Heß ist in der Qualifikation ausgeschieden. Der 20-Jährige kam im dritten Versuch nur auf 16,56 Meter und verpasste damit das Finale am Dienstag. Anfang Juli hatte Heß bei der EM in Amsterdam für Aufsehen gesorgt, als er mit einem Satz von 17,20 Meter Gold holte. Es war der erste Europameistertitel für einen deutschen Dreispringer seit 45Jahren. Bereits bei der Hallen-WM hatte Heß überzeugt - dort belegt er Platz zwei. Olympiasieger und Weltmeister Christian Taylor (USA) kam auf 17,24 und schaffte sicher den Sprung ins Finale. Der WM-Zweite Pedro Pablo Pichardo (Kuba) war in Rio nicht am Start.

Lisa Mayer und Gina Lückenkemper haben indes über die 200 Meter das Halbfinale erreicht. Mayer schaffte als Vorlaufzweite in persönlicher Bestzeit von 22,86 Sekunden den Sprung in die nächste Runde. Noch schneller war in ihrem Vorlauf die Dortmunderin Gina Lückenkemper (22,80). Nadine Gonska aus Mannheim (23,03) scheiterte hingegen. Die Bestzeit in den Vorläufen erzielte Marie Josée Ta Lou von der Elfenbeinküste (22,31). 2012 in London hatte Allyson Felix den Olympiasieg geholt. Sie verpasste bei den US-Ausscheidungen aber die Qualifikation für Rio.

Kanu: Canadier-Weltmeister Sebastian Brendel hat seine Goldambitionen eindrucksvoll unterstrichen. Der London-Olympiasieger gewann den Vorlauf auf seiner 1000-Meter-Paradestrecke souverän vor dem Polen Tomasz Kaczor und zog damit direkt ins Finale am Dienstag (14.08 Uhr MESZ) ein. "Ich habe die Gegner gut in Schach gehalten", sagte Brendel. Nach dem Rückzug des neuseeländischen Fahrers hatte Brendel erst zehn Minuten vor dem Start erfahren, dass der Sieger des Vorlaufs direkt das Finalticket lösen kann. "Das war eine Überraschung. Eigentlich hatte ich mich auf ein lockeres Rennen eingestellt", sagte Brendel. Der 28-Jährige aus Potsdam gilt als größte Goldhoffnung des Deutschen Kanu-Verbandes (DKV) auf der Lagoa Rodrigo de Freitas. Brendel peilt am Zuckerhut seinen 17. Titel bei einem Großereignis an.

Auch die Medaillenanwärterinnen Franziska Weber und Tina Dietze sind souverän ins Finale eingezogen. Im Kajak-Zweier über 500 Meter gewannen die beiden London-Olympiasiegerinnen ihren Vorlauf deutlich und qualifizierten sich direkt für den Endlauf, der am Dienstag (14.23 Uhr) folgt. In den zwölf Rennsport-Disziplinen will der Deutsche Kanu-Verband mindestens sechs Medaillen gewinnen.

Freiwasserschwimmen: Team-Weltmeisterin Isabelle Härle hat am berühmtesten Strand der Welt die erste Medaille für die deutschen Schwimmer verpassst. Der 28-Jährige aus Essen fehlten im Freiwasserrennen über zehn Kilometer an der Copacabana nach 1:57:22,1 Stunden als Sechste 30,7 Sekunden zu Bronze. Gold ging überlegen an die WM-Zweite Sharon van Rouwendaal (Niederlande) Europameisterin Rachele Bruni (Italien) und der Brasilianerin Poliana Okimoto. Die deutschen Beckenschwimmer hatten zuvor ihre Medaillen-Nullnummer von London wiederholt.

Doping: Die Weitspringerin Darja Klischina darf nun doch als einzige russische Leichtathletin an den Olympischen Spielen von Rio de Janeiro teilnehmen. Der Internationale Sportgerichtshof Cas gab am Montag dem Einspruch der Athletin gegen einen Ausschluss durch den Leichtathletik-Weltverband IAAF statt. Klischina habe darlegen können, dass sie für "einen relevanten Zeitraum" außerhalb Russlands für Dopingtests in und außerhalb von Wettkämpfen zur Verfügung gestanden habe, begründete die Ad-hoc-Einheit des CAS in Rio ihre Entscheidung.

Damit ist die 25-Jährige bei der Weitsprung-Qualifikation am Dienstag startberechtigt. Die übrigen russischen Leichtathleten sind wegen systematischen Dopings in dem Land von den Spielen ausgeschlossen. Die IAAF hatte zuvor der Sportlerin auf Grundlage neuer Informationen das Sonderstartrecht wieder entzogen. Die ARD hatte am Sonntag berichtet, dass Doping-Proben von Klischina in Russland entdeckt worden sein sollen, die mutmaßlich illegal geöffnet wurden. Klischina hatte gegen diese Entscheidung Einspruch beim Cas eingelegt.

© SZ.de/dpa/sid/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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