Olympia:Hope Solo für sechs Monate gesperrt

Rio 2016 - Fußball

Gesperrt: Hope Solo.

(Foto: dpa)

Die US-Torhüterin hatte ihre Gegnerinnen bei Olympia wüst beschimpft. Mats Hummels hat ein "reines Gewissen", was seinen Wechsel vom BVB zum FC Bayern betrifft.

Olympia: Die amerikanische Fußball-Nationaltorhüterin Hope Solo ist von ihrem Verband wegen beleidigender Äußerungen gegen das schwedische Team während der Olympischen Spiele in Rio de Janeiro für sechs Monate gesperrt worden. Die Kommentare von Solo seien "inakzeptabel" gewesen und würden den Erwartungen an Nationalspieler nicht entsprechen, hieß es am Mittwoch in einem Statement des amerikanischen Verbandes.Die 35 Jahre alte Solo hatte nach dem Ausscheiden ihres Teams im Viertelfinale des olympischen Fußball-Turniers die schwedische Mannschaft als einen "Haufen Feiglinge" bezeichnet. Solo hatte sich über die defensive Spielweise der Skandinavierinnen aufgeregt.

FC Bayern: Weltmeister Mats Hummels hat trotz herber Kritik an seinem Wechsel von Borussia Dortmund zum deutschenn Fußball-Meister Bayern München "ein reines Gewissen. Ich weiß, dass ich die Dinge so richtig gemacht habe", sagte der 27 Jahre alte Nationalspieler im kicker-Interview. Es sei "schon komisch, dass ausgerechnet mir vorgeworfen wird, Vereinstreue mit Füßen zu treten. Einem, der in 23 Jahren Fußball genau zwei Vereine hatte. Laut meinem Empfinden stehe ich deshalb voll und ganz für Klubtreue", führte Hummels weiter aus. Er wusste, "dass es einen gewissen Aufschrei geben würde. Ich dachte aber, dass mehr Menschen über meine Münchner Verbundenheit Bescheid wissen".

Trotz einer erfolgreichen Zeit beim BVB sah sich Hummels, der für 38 Millionen Euro zum FC Bayern zurückgekehrt war, in den vergangenen Wochen heftigen Reaktionen ausgesetzt. Dies habe ihn "schon ein wenig überrascht". Zumal er in den knapp neun Jahren in Dortmund immer offen mit dem Verein gesprochen habe: "Ich habe auch öffentlich zu meiner Zukunft immer gesagt, dass ich schauen werde, was das Beste für mich ist." Hummels wurde vor allem fehlende Dankbarkeit vorgeworfen. "Doch was bedeutet Dankbarkeit in diesem Zusammenhang? Habe ich sie nicht gezeigt, als ich in all den letzten Jahren Angebote abgelehnt habe und in Dortmund geblieben bin? Heißt Dankbarkeit, dass man sein ganzes Leben bei diesem einen Verein bleiben muss?", fragte er.

DFL: Ligapräsident Reinhard Rauball ist in seine vierte Amtszeit gewählt worden. Der 69-Jährige fungiert seit 2007 als Chef des deutschen Profi-Fußballs. Die Wiederwahl bei der Generalversammlung in Berlin erfolgte ohne Gegenkandidaten und Gegenstimmen. Rauball ist zudem seit 2004 Präsident des Bundesligisten Borussia Dortmund. "Ich nehme die Wahl gerne an. Wohlwissend, welche Verantwortung mit diesem einstimmigen Votum verbunden ist", sagte Rauball: "Ich kenne die Verantwortung, die ich wahrnehme. Ich beabsichtige das mit Herzblut zu tun, genau wie in den vergangenen Jahren. Wir haben Ziele und diesen müssen wir gerecht werden."

Olympia: Bei drei chinesischen Olympiasiegerinnen von 2008 im Gewichtheben sind bei nachträglichen Dopingtests verbotene Substanzen gefunden worden. Ihnen droht die Aberkennung der Titel und Medaillen. Wie der Internationale Gewichtheberverband (IWF) am Mittwoch bekanntgab, handelt es sich bei den chinesischen Athletinnen um Cao Lei, Liu Chunhong und Chen Xiexia.Zudem seien bei acht weiteren Medaillengewinnern von Peking in Nachtests verbotene Mittel gefunden worden. Zu ihnen gehört auch der aktuelle weißrussische Weltrekordhalter Andrej Rybakow. Die anderen Gewichtheber stammen aus Russland, Kasachstan, Aserbaidschan, der Ukraine und Weißrussland. Der IWF hat die Athleten vorläufig suspendiert.

Zusammen mit den neuerlichen 15 positiven Proben sind bei den Nachtests der Spiele von Peking 2008 und London 2012 nunmehr 46 Gewichtheber erwischt worden. Darunter sind Athleten, die sowohl in Peking als auch in London gedopt waren. Dazu zählen der kasachische Doppel-Olympiasieger Ilja Iljin, die armenische Olympia-Dritte Grispime Churschudjan, die kasachische Olympiasiegerin Maja Manesa und die weißrussische Bronzemedaillengewinnerin Irina Kulescha.Hätte das IOC die Nachtests früher abgeschlossen, wären nach Festlegung des Weltverbandes IWF Nationen wie Kasachstan, Weißrussland, Armenien, China, Moldau, Türkei und Ukraine für Rio gesperrt worden. Die Suspendierung betrifft alle Teams, die bei den Nachtests mindestens drei positive Fälle hatten. Diese Länder gewannen bei den Gewichtheber-Wettbewerben in Rio 17 Medaillen.Ausgeschlossen in Rio waren lediglich Russland, Aserbaidschan und Bulgarien. Die Sperren für die anderen Nationen werden nunmehr später wirksam und sollen ein Jahr gelten.

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