Olympia:Gegen Russland

Nach Informationen der britischen Tageszeitung "The Times" wird das Aus der suspendierten russischen Leichtathleten immer wahrscheinlicher. Auch immer mehr Sportler anderer Nationen fordern einen Ausschluss.

Nach Informationen der britischen Tageszeitung The Times wird das Olympia-Aus der suspendierten russischen Leichtathleten immer wahrscheinlicher. "Die Stimmung hat sich drastisch geändert", zitiert die Zeitung ein namentlich nicht genanntes Mitglied des Councils des Weltverbandes IAAF. Die Times erklärte, mit drei Council-Mitgliedern gesprochen zu haben. Alle bestätigten, dass sich die Haltung gegen Russland bei vielen Kollegen verfestigt habe. Sie gingen davon aus, dass die Suspendierung des Verbandes Rusaf nicht aufgehoben werde. Am 17. Juni entscheidet das Gremium, ob Russlands Leichtathleten wieder aufgenommen werden. Nach den Enthüllungen des ehemaligen Moskauer Laborleiters Gregori Rodtschenkow über massenhaften Betrug bei den Spielen in Sotschi haben weitere Nachrichten die russischen Aussichten verschlechtert. Medienberichten zufolge soll die britische Anti-Doping-Agentur Ukad bei ihren Tests in Russland auf massive Widerstände stoßen. Von zuletzt knapp 250 Dopingkontrollen konnten demnach fast 100 nicht durchgeführt werden, da die Sportler nicht angetroffen wurden. Außerdem sei Kontrolleuren angedroht worden, ihre Visa einzuziehen. Ukad, die für die suspendierte Anti-Doping-Agentur Rusada einsprang, erwägt den Rückzug. Zudem werden Sportler-Stimmen laut, die nach den Sotschi-Enthüllungen einen Komplettausschluss fordern. "Ich wäre dafür, dass keine russischen Sportler zu Olympia in Rio dürfen", sagte etwa Skifahrer Felix Neureuther der Bild. Ähnlich äußerte sich Ringer-Weltmeister Frank Stäbler.

© SZ vom 17.05.2016 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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