Olympia-Eröffnungsfeier:Zwei historische Handschläge

Pyeongchang 2018 Winter Olympics

Der historische Handschlag von Pyeongchang: Südkoreas Präsident Moon Jae-in begrüßt Kim Yo-jong, die Schwester von Nordkoreas Machhaber Kim Jong-un. Rechts steht Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

(Foto: REUTERS)
  • Bei der Eröffnungsfeier der Olympischen Winterspiele kommt es zu historischen Friedensgesten zwischen den Delegationen aus Nord- und Südkorea.
  • Südkoreas Staatspräsident Moon Jae-in und Kim Yo-jong, die Schwester von Nordkoreas Machhaber Kim Jong-un, reichen sich symbolisch die Hände.
  • Sportler der beiden verfeindeten Länder laufen gemeinsam ins Olympiastadion ein.

Südkoreas Staatspräsident Moon Jae-in drehte sich um zu Kim Yo-jong, er reichte der Schwester von Nordkoreas Machthaber Kim Jong-un demonstrativ die Hand. Sie nahm an und lächelte zurück. Diese historische Geste war der wohl der wichtigste Moment der Eröffnungsfeier der 23. Olympischen Winterspiele im südkoreanischen Pyeongchang.

Es gab weitere Signale der Annäherung zwischen den verfeindeten Bruderstaaten. Bevor Südkoreas Ausnahmesportlerin Kim Yuna um 22.09 Uhr Ortszeit das olympische Feuer anzündete, hatte sie die Fackel symbolträchtig von einer nordkoreanischen und einer südkoreanischen Eishockeyspielerin überreicht bekommen.

"Kraftvolles Zeichen des Friedens an die Welt"

Zuvor war es zu zwei historischen Handschlägen gekommen: Die Schwester des nordkoreanischen Diktators Kim Jong-un ist seit dem Ende des Korea-Krieges 1953 das erste Mitglied der herrschenden Kim-Dynastie, das Südkorea besucht. Zum ersten Handschlag trafen sich Moon und Kim beim Betreten der VIP-Tribüne, der zweite folgte beim Einmarschs der koreanischen Sportler. Laut Medienberichten ist sogar ein gemeinsames Mittagessen geplant.

Der vierte gemeinsame Einmarsch koreanischer Sportler seit Olympia 2000 in Sydney vor den Augen von US-Vizepräsident Mike Pence, der die Versöhnungsgesten Nordkoreas Mitte dieser Woche als Propaganda kritisiert hatte, war ein emotionaler Moment. Die Eishockey-Spielerin Hwang Chung-gum aus Nordkorea und der Bobfahrer Won Yun-jong aus Südkorea trugen unter dem Jubel des Publikums die Vereinigungsflagge Koreas in Stadion.

Die Athleten beider Koreas sendeten ein "kraftvolles Zeichen des Friedens an die Welt", sagte IOC-Präsident Thomas Bach in seiner Eröffnungsrede und ergänzte: "Wir sind alle berührt von dieser wundervollen Geste." Anschließend sangen koreanische Künstler das Friedenslied "Imagine" von John Lennon. Mit Spannung wird am Samstag das erste Spiel der koreanischen Frauen-Eishockey-Mannschaft erwartet - mit drei Nordkoreanerinnen.

Der SZ-Liveblog zur Eröffnungsfeier zum Nachlesen.

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