Österreich - Deutschland:Vom Papiernen bis zum Polster-Toni

Als Cordoba noch niemand kannte, gab es bereits eine Schmach. Hätten Sie es gewusst? Fünf Fakten zum Nachbarschaftsklassiker Österreich gegen Deutschland.

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Fußball Deutschland Österreich Sindelar

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Schmach von Cordoba - hör bloß auf. Schmach, Schmach, ein 2:3 ist doch keine Schmach. Das ist eher ein kleines Nachbarschaftsgeschenk. Die richtigen Schmachen (oder Schmachs? Schmächer?), die gab es gegen die Ösis schon viel früher. Damals, 1931, als Matthias Sindelar (Bild), genannt "der Papierne", und seine österreichischen Mannschaftskameraden mit den Deutschen Katz und Maus spielten und in Berlin 6:0 und in Wien dann noch mal 5:0 gewannnen.

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Fußball Deutschland Österreich Raftl

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Einmal hatte Österreich die beste Mannschaft der Welt. Vor der WM 1938 war das. Die Deutschen waren ja auch nicht schlecht damals, auf jeden Fall hätten diese beiden Teams den Titel unter sich ausgemacht. Doch dann kamen Hitler, der "Anschluss" Österreichs an Deutschland und die Anweisung, aus den beiden Mannschaften eine "Großdeutsche Elf" zu formen. Im Tor der "Deutschen" stand zum Beispiel der Österreicher Rudolf Raftl (im Bild vorne). Doch eins und eins ist im Fußball nicht immer zwei. Die Systeme der Teams waren einfach zu verschiedenen. Das Ergebnis: Aus in der ersten Runde gegen die Schweiz.

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Fußball Deutschland Österreich Happel

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Wäre der Ernst Happel (im Bild rechts im Jahr 1953) nicht so schlampig gewesen, das Wunder von Bern hätten die Deutschen vielleicht nie erlebt. Später als Trainer war er ja wirklich fast unerreicht, aber als Stopper war er ebenso genial wie schludrig. Beim 6:1 im Halbfinale der WM 1954 hat Bundestrainer Herberger Happel als Schwachstelle ausgemacht und fast jeden Angriff über ihn spielen lassen. Dabei waren die Österreicher nach den Ungarn als Mitfavorit in die Schweiz gefahren, immerhin hatten sie mit Ocwirk, Hanappi und Torwart Zeman (Bild links) drei Weltauswahl-Spieler in der Mannschaft.

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Fußball Deutschland Österreich Cordoba

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Krankl, Prohaska, Pezzey - der eigentliche Held von Cordoba 1978 war Edi Krieger. Der hat zwar weder vorher noch nachher in der Öffentlichkeit den Zampano gemacht, dazu war er viel zu bescheiden. Doch der Mittelfeldspieler (im Bild mit der Nummer 12, nach dem 3:2 durch Krankl) hat mit zwei wunderbaren Flanken sowohl das Eigentor von Vogts wie auch das 2:1 von Krankl vorbereitet. Krieger hat 1978 mit Brügge auch den Europapokal gewonnen, aber nach seiner Karriere in verrauchten Casinos den Lohn seiner Begabung gelassen. Während einige Cordoba-Helden in Österreich unvermeidlich immer wieder ihre Expertisen abgeben müssen, arbeitet er als Kellner in einem Wiener Beisl.

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Fußball Deutschland Österreich Polster

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Zum letzten Mal haben die Österreicher 1989 eine deutsche Mannschaft besiegt. Das war zwar "nur" die DDR, die hat in der WM-Quali aber ordentlich Prügel bezogen. Dreimal hat der Polster-Toni den Ostdeutschen den Ball reingehauen, die immerhin mit Sammer, Kirsten, Thom und Doll spielten. Österreich war bei der WM, und der Trainer war der gleiche wie heute: Pepi Hickersberger.

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