Nürnberg-Sieg gegen Hertha BSC:Turbulent aus der Abstiegszone

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Start der Aufholjagd: Nürnbergs Markus Feulner bejubelt sein Ausgleichstor in Berlin (Foto: Bongarts/Getty Images)

Dank eines schmeichelhaften 3:1-Erfolgs gegen Hertha BSC verlässt der 1. FC Nürnberg die Abstiegsplätze der Fußball-Bundesliga, zum ersten Mal seit dem 7. Spieltag. Hertha hadert mit seiner Chancenverwertung - und zwei umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidungen.

Der 1. FC Nürnberg hat nach seinem zweiten Sieg in Serie neue Hoffnung im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga geschöpft. Eine Woche nach dem ersten Triumph der Saison beim 4:0 gegen 1899 Hoffenheim gewannen das Team von Trainer Gertjan Verbeek bei Aufsteiger Hertha BSC 3:1 (1:1) und verließ dadurch erstmals seit dem siebten Spieltag die Abstiegsränge.

Adrian Ramos (4.) hatte die lange Zeit überlegenen Gastgeber mit seinem zwölften Saisontreffer früh in Führung gebracht, Markus Feulner (20.) und Josip Drmic (68., 90.+4/Foulelfmeter) drehten mit ihren Treffern das Spiel.

11 im Fokus - das Rückrundenpuzzle
:Endlich siegen mit Drmic

Eine ganze Bundesliga-Hinrunde ohne Sieg, das gab es noch nie. Wenn einer beim 1. FC Nürnberg den Umschwung einleiten kann, dann der junge Schweizer Stürmer Josip Drmic. Teil zwei unserer Serie von Spielern, auf die Sie in der Rückrunde achten sollten.

Von Jonas Beckenkamp

Turbulent wurde es kurz vor Schluss, als Nürnbergs Ondrej Petrak zunächst wegen Handspiels die Rote Karte von Schiedsricher Michael Weiner sah und Ronny das vermeintliche 2:2 für Berlin erzielt hatte. Weiner nahm nach Rücksprache mit seinem Assistenten dann sowohl die Karte als auch die Torentscheidung zurück, da Ramos in dieser Szene im Abseits gestanden hatte. Anschließend gab es noch einen Foulelfmeter für Nürnberg, den Drmic cool verwandelte.

"Wo wird Ramos aktiv", fragte Berlins Manager Michael Preetz anschließend nach Ansicht der Bilder fassunglos, "diese Entscheidung ist albern." Nürnbergs Coach Verbeek räumte ein, dass der Sieg "glücklich" war, sich seine Mannschaft das Glück aber auch durch eine starke kämpferische Leistung verdient habe.

Während die Hartah zwei Tage nach der Präsentation eines Finanzinvestors im Kampf um die Europa-League-Plätze den nächsten Rückschlag hinnehmen musste, kletterte der "Club" auf Rang 15. Hertha fiel nach der zweiten Pleite hintereinander hingegen von Platz sieben auf acht zurück und bleibt im Jahr 2014 ohne Punktgewinn.

Unbeeindruckt von den angeblichen Wechselgerüchten um seine Person köpfte Ramos den Ball nach einem Eckball von Ronny früh in die kurze Ecke und übernahm dadurch die alleinige Spitze in der Torjägerliste. Der 28 Jahre alte Kolumbianer, der als Nachfolger von Robert Lewandowski bei Champions-League-Finalist Borussia Dortmund gehandelt wird, war in der Anfangsphase von der Nürnberger Abwehr kaum zu halten, erarbeitete seinem Team immer wieder Möglichkeiten.

Hertha vergibt zu viele Chancen

Vor 37.438 Zuschauern im Olympiastadion nutzte Nürnbergs Feulner mit einem Schuss aus 16 Metern dann die erste Chance des FCN zum Ausgleich. Der Berliner Abwehrspieler Johannes van den Bergh hatte zuvor gepatzt und war anschließend nach nur 23 Minuten ausgewechselt worden. Kurz darauf verpasste wiederum Ramos bei einer großen Möglichkeit (35.) alleine vor dem Tor die erneute Führung der überlegenen Hertha.

Nach dem Seitenwechsel flachte das Niveau bei Nieselregen und Temperaturen um den Gefrierpunkt ab, dabei kamen beiden Teams nicht zu nennenswerten Chancen. Berlin, mit dem agilen Brasilianer Ronny im Mittelfeld, konnte aus deutlich mehr Ballbesitz kein Kapital schlagen.

Die Gäste aus Nürnberg reagierten in der zweiten Halbzeit zunächst nur, sie hatten sich offenbar früh mit dem Punktgewinn abgefunden. Wie aus dem Nichts traf Drmic dann zur Führung und drehte anschließend zum Jubeln in die Fankurve ab - nicht zum letzten Mal an diesem Abend.

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