Novak Djokovic:Ohne Trainer, ohne Form

Der ehemalige Weltranglisten-Erste aus Serbien und Trainer Andre Agassi gehen wieder getrennte Wege. Man sei zu oft unterschiedlicher Meinung gewesen, teilt Agassi mit.

Der frühere Weltranglisten-Erste im Tennis, Novak Djokovic, wird den Weg zurück zu alter Form künftig ohne Andre Agassi finden müssen. Agassi, 47, hat dem US-Sender ESPN am Rande des Masters-Turniers von Miami bestätigt, dass er nicht mehr zum Trainerstab des serbischen Ausnahmespielers gehört: "Wir waren viel zu oft unterschiedlicher Ansicht. Ich wünsche ihm nur das Beste für die Zukunft", hieß es in einem Statement Agassis. Damit trennen sich die Wege von Djokovic, 30, und dem früheren achtmaligen Grand-Slam-Sieger aus den USA nach nur zehnmonatiger Zusammenarbeit.

Djokovic hatte seit Mai 2017 auf Agassis Kompetenz vertraut, seitdem allerdings nur einen Titel gewonnen, beim ATP-Turnier in Eastbourne im vergangenen Juni. Seit dem Sommer laboriert er an einer Ellbogenverletzung und konnte monatelang keine Turniere mehr bestreiten. Auch Agassi war zuletzt offenbar nicht imstande, Djokovic, der in seiner Karriere zwölf Grand-Slam-Turniere gewonnen hat, neue Impulse zu geben. Bei den Australian Open im Januar war Djokovic im Achtelfinale gegen den Südkoreaner Chung Hyeon ausgeschieden und hatte sich danach für eine Operation entschieden. Bei den anschließenden Turnieren in Indian Wells und Miami scheiterte er jeweils im Auftaktmatch. In Indian Wells musste er sich dem japanischen Qualifikanten Taro Daniel, Nummer 109 der Weltrangliste, geschlagen gegeben; in Miami verlor er gegen den Franzosen Benoit Paire, Nummer 47, in zwei glatten Sätzen. Anschließend offenbarte er seine Ratlosigkeit: "Ich spiele nicht auf dem Level, den ich von mir gewohnt bin. Das sehe ich auch", sagte er auf der Pressekonferenz. Auf dem Platz sei ihm schlicht "die Puste ausgegangen", er habe mit einer "Häufung von Problemen" zu kämpfen. Andererseits, sagte er, würde er nicht zu einem Turnier anreisen, wenn er nicht das Gefühl habe, dass er in der Lage sei, ein Match zu gewinnen. Nach der Trennung von Andre Agassi verbleibt offenbar nurmehr der Tscheche Radek Stepanek in Djokovics Trainerteam.

Nach den ersten drei Monaten der Saison ist der Serbe nicht der einzige Weltklassespieler, der mit seiner Verfassung hadert. Der Schweizer Roger Federer, 36, der ebenfalls in Miami sein Auftaktmatch verlor, hat danach angekündigt, dass er wie im vergangenen Jahr auf die Sandplatz-Saison verzichten wolle. Unterdessen kündigte der ehemalige britische Weltranglisten-Erste Andy Murray, 30, sein Comeback für den 11. Juni beim Rasen-Turnier in Rosmalen an. Murray hatte sich kürzlich an der Hüfte operieren lassen.

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