Nordische Kombination:"Mitte des Rennens habe ich das Tempo reduziert"

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Ins Gelbe Trikot gelaufen: Fabian Rießle überrascht beim Weltcup-Auftakt in Lillehammer mit einer starken Laufleistung. (Foto: Terje Pedersen/AP)

Fabien Rießle holt sich dank einer herausragenden Laufleistung seinen ersten Weltcup-Sieg und kann dabei auf der Strecke noch Kräfte sparen. Johannes Rydzek und Eric Frenzel laufen hinterher.

Verbesserungen im Sprung und eine neue Lauftaktik haben Fabian Rießle den ersten Weltcup-Sieg in der Nordischen Kombination beschert. Beim verspäteten Weltcup-Auftakt machte der Breitnauer am Samstag in Lillehammer mit einem beherzten Lauf von der Spitze weg alles klar und sicherte sich das Gelbe Trikot des Spitzenreiters. Dabei musste er von Bundestrainer Herrmann Weinbuch sogar noch gebremst werden, um nicht gleich zu Saisonbeginn wertvolle Kräfte zu vergeuden.

"Endlich hat es gereicht. Ich war schon so oft so nah dran. Deshalb wollte ich heute unbedingt von vorn laufen", berichtete Rießle. Grundlage für die neue taktische Ausrichtung war seine Verbesserung im Springen. "Da hat er große Fortschritte gemacht", lobte Weinbuch. Und so war der Schwarzwälder nach dem Provisorischen Wettkampfsprung am Freitag, der wegen der zu starken Windböen am Samstag in die Wertung kam, schon auf Platz fünf.

"Früher musste er immer große Zeitrückstände wettmachen und dabei bereits viele Kräfte verpulvern. Heute war er in der komfortablen Lage, von den besten Springern der stärkste Läufer zu sein und damit das Rennen so zu gestalten, wie er das wollte", erklärte der Bundestrainer.

"Mitte des Rennens konnte keiner mehr mithalten."

Drei der zehn Kilometer schaute sich Rießle seine Gegner an, dann zog er das Tempo an und hatte innerhalb weniger hundert Meter den entscheidenden Vorsprung herausgelaufen. "Mitte des Rennens habe ich gesehen, dass keiner mehr mithalten kann und habe etwas das Tempo reduziert", berichtete der Staffel-Weltmeister von Falun über die Anweisung von Weinbuch.

Der Trainer freute sich auch über den psychologischen Vorteil, den sein Team durch den Sieg im Vergleich zu den mannschaftlich ganz stark auftretenden Norwegern nun hat. "Fabian hat den Norwegern gleich den Schneid abgekauft. Die haben gesehen, dass gegen ihn kein Kraut gewachsen ist und schnell ihre Attacken aufgegeben", meinte der Coach mit einem süffisanten Grinsen im Gesicht.

Er konnte verkraften, dass seine beiden größten Trümpfe diesmal nicht stachen. Doppelweltmeister Johannes Rydzek kam nach einem sehr schwachen Sprung auf Rang 10, Olympiasieger Eric Frenzel wurde nur 21. Dafür sprang Manuel Faißt in die Bresche, der sehr gute Sechster wurde.

© SZ vom 06.12.2015 / dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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