Nordische Kombination:Kircheisen holt WM-Bronze im Fotofinish

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Frankreichs Jason Lamy Chappuis (re.) und Björn Kircheisen: Medaillenentscheid erst im Fotofinish

(Foto: AFP)

Spannender Schlusssprint bei der nordischen Ski-WM: In der Kombination wird der Franzose Jason Lamy-Chappuis Weltmeister, Mario Stecher aus Österreich gewinnt Silber vor Björn Kircheisen. Carina Vogt verpasst im Skispringen nur knapp das Podest.

Kombinierer Björn Kircheisen aus Johanngeorgenstadt hat bei der nordischen Ski-WM in Val di Fiemme nach einem Zielfoto-Entscheid Bronze im Wettbewerb von der Normalschanze geholt und damit dem deutschen Team die erste Medaille beschert.

Der 29 Jahre Routinier musste sich im Zielsprint des 10-km-Langlaufs hauchdünn dem französischen Olympiasieger Jason Lamy-Chappuis und Mario Stecher aus Österreich geschlagen geben. Titelverteidiger Eric Frenzel aus Oberwiesenthal landete haarscharf hinter Kircheisen auf Platz vier.

"Heute Morgen habe ich auf keinen Fall mit einer Medaille gerechnet. Damit ist die WM jetzt schon ein Erfolg, alles andere wird eine Zugabe", sagte Kircheisen, während der entthronte Weltmeister Frenzel meinte: "Ich bin sehr enttäuscht, auch wenn ich mir praktisch keinen Vorwurf machen kann. Ich musste in der Verfolgung sehr viel alleine machen."

Kircheisen, der nach achtmal Silber und einmal Bronze seine zehnte WM-Medaille gewann, war nur als Zwölfter nach dem Springen ins Rennen gegangen und mit einem Kraftakt nach vorne gestürmt. Am Ende der dritten von vier Runden schloss Kircheisen zur Spitzengruppe um den als Sechsten gestarteten Frenzel auf. Nach einer Tempoverschärfung einen Kilometer vor dem Ziel blieb ein Quartett aus den beiden Deutschen sowie Stecher und Lamy-Chappuis übrig, im Finish hatte der Franzose die besten Skier.

"Das fühlt sich toll an, ich kann es kaum glauben. Ich war nach dem Springen so enttäuscht. Aber in der Loipe lief es super", sagte Lamy-Chappuis. Der von einer Grippe geschwächte Tino Edelmann (Zella-Mehlis) kam nur auf Platz 21, nachdem er schon im Springen alle Medaillenchancen verspielt hatte. Fabian Rießle (Breitnau) und Johannes Rydzek (Oberstdorf) enttäuschten mit den Plätzen 24 und 30. Der nach dem Sprunglauf führende Norweger Haavard Klemetsen wurde letztlich Fünfter.

Sarah schlägt Sara

Skispringerin Carina Vogt ist nur knapp an einer WM-Medaille vorbeigeflogen. Die 21-Jährige aus Degenfeld landete in Val di Fiemme auf einem starken fünften Platz und verpasste mit 225,4 Punkten das Podest um 11,8 Zähler. Neue Weltmeisterin ist die 18 Jahre alte Amerikanerin Sarah Hendrickson (253,7 Punkte), die vor der 16-jährigen Sara Takanashi (Japan/251,0) und Jacqueline Seifriedsberger aus Österreich (237,2) Gold in der ab 2014 olympischen Sportart holte.

Nordische Ski-WM - Skispringen

Carina Vogt: beste Deutsche mit Rang fünf

(Foto: dpa)

"Ich war zuerst etwas enttäuscht, aber es ist ein guter fünfter Platz. Die ersten Drei haben es verdient", sagte Vogt. Bundestrainer Andreas Bauer war mit dem Resultat mehr als zufrieden: "Carina ist mit der Schanze vom ersten Training an sehr gut zurechtgekommen. Wir sind froh, dass wir hier um die Medaillen mitspringen konnten."

Vogt, die vor zwei Wochen in Japan erstmals in ihrer Karriere auf ein Weltcup-Podest geflogen war, dürfte damit auch am Sonntag im erstmals ausgetragenen Mixed-Wettbewerb an den Start gehen. Das gute deutsche Ergebnis komplettierten die ehemalige Vize-Weltmeisterin Ulrike Gräßler (Klingenthal/201,9) und Svenja Würth (Baiersbronn/193,9) auf den Rängen elf beziehungsweise 21.

"Ich habe einen guten Sprung gezeigt. Nach dem Saisonverlauf kann ich mehr als zufrieden sein", sagte Gräßler, die erst spät zu ihrer alten Form gefunden hatte. Nicht in den zweiten Durchgang schafft es Katharina Althaus (Oberstdorf), die Platz 32 belegte.

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