Vor seinem 96. Länderspiel hatte sich Arjen Robben noch geheimnisvoll gegeben. Aber als ihm schon während der Nationalhymne eine Träne aus dem linken Auge rann, als sich das Fernsehbild an diese Träne heranzoomte wie ein Weltraumteleskop an die Ringe des Saturn, da war jedem klar, dass dieser Mann, der vor bald 34 Jahren in der Provinz Groningen im Norden der Niederlande geboren wurde, an diesem ungemütlichen Oktoberabend seine Karriere in der Nationalmannschaft beenden würde, nach 14 Jahren. Der singende Robben weinte, und das lag nicht daran, dass ihn der Text der Nationalhymne Het Wilhelmus so rührte. Ungezählte Male hatte er gesungen, dass er dem Vaterland treu bleibe bis in den Tod und den spanischen König allzeit geehrt habe, aber diese Träne war eine Mixtur aus Wehmut und Trauer, denn sein letztes Länderspiel war zugleich das betrüblichste der neueren niederländischen Fußball-Geschichte.
Niederländisches Fußballteam:Treffer und Tränen
Vor sieben Jahren hätte Arjen Robben die Niederlande fast zum Weltmeistertitel geschossen. Nun liegt Oranje am Boden - und der Kapitän tritt wehmütig zurück.
Von Ulrich Hartmann
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