Nicolas Kiefer bei den US Open:Aus Frust wird Freude

Erst einmal hatte das olympische Silber eine riesige Enttäuschung für Tennisprofi Nicolas Kiefer bedeutete. Doch je größer der Abstand zum unglücklich verlorenen Doppel-Finale von Athen wird, desto mehr entwickelt sich aus dem Frust Freude über die Medaille. ¸¸Der ganze Zuspruch baut so auf. Wenn ich in der ersten Runde verloren hätte, hätte ich nie so ein Erlebnis gehabt. Das war vom anderen Stern", erklärte Kiefer nach seinem 6:3-, 7:5-, 6:2-Sieg über den Franzosen Nicolas Mahut in der ersten Runde bei den US Open. Die erscheinen ihm trotz ihres Grand-Slam-Status als graue Normalität nach dem olympischen Fest: ¸¸Hier bin ich noch gar nicht richtig drin."

Nur Stunden nach dem Aus an der Seite von Rainer Schüttler war Kiefer aus Athen geflüchtet, und es stand zu befürchten, dass ihm das Trauma noch lange nachhängen würde. Vier vergebene Matchbälle gegen die Chilenen Massu/Gonzalez hatten den Kindheitstraum vom Goldmedaille zerstört, doch gut eine Woche später ist Kiefer mit sich im Reinen: ¸¸Wenn ich morgens aufwache und abends ins Bett gehe, schaue ich mir die Fotos aus Athen an. Erinnerungen und vor allem die neuen Freundschaften kann mir keiner nehmen."

Zwei Stunden ins Olympische Dorf, ein kurzer Abstecher nach Hause, dann tauchte er in New York wieder in den Alltag ein und traf Olympiapartner RainerSchüttler wieder: ¸¸Wir mussten erstmal lachen, als wir uns hier wiedergesehen haben. Wir haben beide dasselbe gedacht." Beim Daviscup-Match gegen die Slowakei (24. bis 26. September in Bratislava) werden die beiden wieder zusammen auf dem Platz stehen.

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