Neuer Eishockey-Meister:Mannheim gewinnt ersten DEL-Titel seit 2007

ERC Ingolstadt - Adler Mannheim

Erster Titel seit 2007: Mannheims Spieler bejubeln das Tor zum 1:1 gegen Ingolstadt.

(Foto: dpa)

Die Adler Mannheim besiegen Ingolstadt im entscheidenden Spiel um die deutsche Eishockey-Meisterschaft. Die Uefa ermittelt wegen eines T-Shirts gegen Pep Guardiola. Javi Martínez kehrt ins Training des FC Bayern zurück.

Eishockey, DEL: Die Adler Mannheim haben sich erstmals seit 2007 wieder zum deutschen Eishockey-Meister gekürt. Der Favorit gewann das sechste Playoff-Finalspiel bei Titelverteidiger ERC Ingolstadt mit 3:1 (0:0, 1:1, 2:0) und feierte damit den notwendigen vierten Sieg. Die Mannheimer sicherten sich zum insgesamt siebten Mal den Meistertitel und krönten ihre starke Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL).

Kurtis Foster (32. Minute), Andrew Joudrey (44.) und Jonathan Rheault (60.) erzielten am Mittwochabend vor 4815 Zuschauern in der ausverkauften Ingolstädter Arena die Treffer für die Mannschaft von Trainer Geoff Ward. Nach deutlichen Niederlagen in den Finalduellen zwei und drei waren die Adler in der "Best-of-Seven"-Serie zurückgekommen und entschieden diese mit 4:2 für sich. Die Ingolstädter verpassten es dagegen, ihren Coup aus dem Vorjahr zu wiederholen. Christoph Gawliks (29.) Führungstor reichte den Gastgebern nicht.

Fußball, Uefa: Die Disziplinar-Kommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA) hat Ermittlungen gegen Trainer Pep Guardiola von Bayern München und dessen Amtskollegen Julian Lopetegui vom FC Porto aufgenommen. Guardiola wird im Rahmen des Viertelfinal-Rückspiel (6:1) der Champions League am Dienstag unsportliches Verhalten vorgeworfen, weil er auf der Pressekonferenz vor der Partie ein T-Shirt mit der Aufschrift "#JusticiaParaTopo" trug. Mit diesem wollte er an den bei der WM in Brasilien verstorbenen argentinischen Journalisten Jorge Lopez erinnern. Lopez, Spitzname Topo, war mit 38 Jahren an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstorben. Bis heute sind die genauen Hintergründe ungeklärt. "Letzte Woche hat mir die Familie das T-Shirt geschenkt. Ich bin heute aufgewacht und wusste, dass ich es anziehen werde", hatte Guardiola erklärt. Lopez war ein Freund von Barcelonas Star Lionel Messi. Für die UEFA wurde "eine Sportveranstaltung für eine sportfremde Manifestation" genutzt, was nicht den Regeln entspricht. Portos Coach hingegen war wenige Minuten vor dem Abpfiff von Schiedsrichter Martin Atkinson aus England der Bank verwiesen worden.

Tennis, Stuttgart: Angelique Kerber steht beim Tennis-Turnier in Stuttgart als zweite deutsche Spielerin in der zweiten Runde. Die Kielerin gewann am Mittwoch ihre Auftaktpartie gegen Alexa Glatch aus den USA ohne größere Probleme mit 6:2, 7:5. Im Achtelfinale trifft die deutsche Nummer zwei nun am Donnerstag auf Titelverteidigerin Maria Scharapowa aus Russland. Am Montag hatte bereits Carina Witthöft ihre Auftakthürde gemeistert. Sabine Lisicki schied am Mittwoch dagegen sang- und klanglos aus. Gegen die Kasachin Sarina Dijas verlor die Berlinerin mit 0:6, 0:6 und zeigte dabei eine desolate Leistung.

Tennis, Barcelona: Tennisprofi Philipp Kohlschreiber ist beim ATP-Turnier in Barcelona ins Achtelfinale eingezogen. Der Augsburger setzte sich nach einem Freilos in Runde eins gegen den Russen Andrej Kusnezow mit 7:6 (7:1), 6:3 durch. Der an Nummer zwölf gesetzte Kohlschreiber trifft nun Benoit Paire (Frankreich), der den an Nummer 8 gesetzten Letten Ernests Gulbis 1:6, 6:2, 6:3 bezwang. Kohlschreiber ist nach dem Erstrundenaus von Jan-Lennard Struff gegen den Spanier Roberto Carballes Baena der einzige Deutsche im Turnier.

Rad, Fleche Wallonne: Der Spanier Alejandro Valverde hat die 79. Auflage des Halbklassikers Fleche Wallonne wie im Vorjahr gewonnen. Der Kapitän vom Movistar-Team holte sich nach 205,5 Kilometern den Sieg auf dem legendären Schlussanstieg nach Huy hinauf vor dem Franzosen Julian Alaphilippe und dem Schweizer Michael Albasini. Das Rennen wurde dabei von vielen Stürzen überschattet. Auch Chris Froome, der Tour-de-France-Sieger von 2013, kam zu Fall und spielte beim Finale an der durchschnittlich 9,6 Prozent steilen Mur von Huy keine Rolle mehr.

Champions League, Setzliste: Die Europäische Fußball-Union Uefa ändert zur kommenden Saison ihre Setzliste für die Champions-League-Auslosung und könnte dem zu erwartenden deutschen Meister Bayern München eine schwere Gruppe bescheren, zum Beispiel ein Aufeinandertreffen mit Real Madrid. Zukünftig werden nicht mehr die acht Mannschaften mit dem höchsten Koeffizienten in Lostopf eins gesetzt, sondern der Titelverteidiger und die Meister der sieben stärksten Verbände. Das geht aus dem Reglement für die kommende Saison hervor.

Sollte der Champions-League-Sieger auch nationaler Meister sein, rückt der Titelträger des acht stärksten Verbands in den ersten Lostopf. Das wären kommendes Jahr die Niederlande. So könnte beispielsweise Real Madrid als derzeitiger Spitzenreiter der UEFA-Clubrangliste in Lostopf zwei rutschen, sollten die Königlichen in der spanischen Meisterschaft Zweiter hinter dem FC Barcelona bleiben und nicht erneut die Königsklasse gewinnen. Profitieren würden stattdessen insbesondere die Meister aus Italien, Frankreich und Russland, die in den vergangenen Jahren gewöhnlich nicht zu den acht gesetzten Teams gehörten.

Bundesliga, Bayer Leverkusen: Gonzalo Castro vom Fußball-Bundesligisten Bayer Leverkusen droht das vorzeitige Saisonaus. Der Mittelfeldspieler verletzte sich am Mittwoch im Training am linken Knie. Nach Informationen des kicker besteht der Verdacht auf einen Meniskusriss. Damit würde der 27 Jahre alte Deutsch-Spanier etwa vier Wochen ausfallen. "Ich habe mich leider bei einem Trainingsspiel ohne Einwirkung eines Gegenspielers am linken Knie verletzt. Die Saison ist wohl für mich vorbei. Das ist ganz bitter, zumal ich zuletzt gut in Form war", sagte Castro dem Express. Castro wird bereits am Donnerstag in Köln operiert.

Bundesliga, FC Bayern: Nach über acht Monaten Verletzungspause hat sich Bayern Münchens Javi Martínez zurückgemeldet. Der 26-Jährige absolvierte am Mittwoch erstmals wieder eine Einheit mit der Mannschaft. "Einfach super! Ich bin sehr glücklich", sagte der Spanier nach seinem Trainings-Comeback bei FCB.tv. Dies sei aber "nur der erste Schritt. Ich weiß, dass noch viel Arbeit vor mir liegt. Ich hoffe, dass ich schon bald wieder Spielminuten sammeln kann", sagte Martínez weiter. Ein genauer Zeitpunkt für die Rückkehr steht derzeit noch nicht fest.

Als Martínez am Tag nach der 6:1-Gala des FC Bayern in der Champions League gegen den FC Porto erstmals wieder den Platz betrat, applaudierten die Teamkollegen spontan und ließen den Mittelfeldspieler hochleben. Martínez war sichtlich gerührt: "Sie haben für mich geklatscht. Ich glaube, alle freuen sich für mich." Martínez hatte sich beim deutschen Supercup Mitte August 2014 gegen Borussia Dortmund einen Kreuzbandriss im linken Knie zugezogen. Es folgte eine Operation in Vail/Colorado und eine monatelange Reha. Verzichten muss Trainer Pep Guardiola neben Martínez derzeit noch auf Franck Ribéry, Arjen Robben, Medhi Benatia und David Alaba.

2. Bundesliga, 1. FC Nürnberg: Der 1. FC Nürnberg hat eingeräumt, noch keine Lizenz für die kommende Saison in der 2. Fußball-Bundesliga erhalten zu haben. Der Club gehört neben dem VfR Aalen oder Union Berlin zu jenen Vereinen, die vor der Zuteilung einer Spielberechtigung erst noch "Bedingungen" der Deutsche Fußball Liga (DFL) erfüllen müssen. Die DFL hatte die Klubs, die noch keine Lizenz erhalten haben, nicht öffentlich bekanntgegeben. Beim 1. FC Nürnberg herrscht aber angeblich keine Aufregung. "Uns hat der Bescheid überhaupt nicht überrascht. Es ist ein völlig normaler Vorgang, dass wir zum jetzigen Zeitpunkt noch Liquiditäts-Nachweise einreichen müssen. Bisher haben wir immer problemlos die Lizenz erhalten", sagte Sportvorstand Martin Bader in Bild.

Vom Einspruchsrecht bis kommenden Montag will der Club deshalb auch keinen Gebrauch machen. Die geforderten Nachweise müssen bis Mitte Mai bei der DFL vorliegen, derzeit hat der Club aber allem Anschein nach mehr Probleme, als er zugeben will. Offiziell haben die Franken drei Millionen Euro Schulden, in das laufende Geschäftsjahr müssten aber auch die Transfererlöse für Josip Drmic, Hiroshi Kiyotake oder Daniel Ginczek in Höhe von 15 Millionen Euro und weitere Einnahmen in Höhe von etwa 23 Millionen Euro einfließen. Der Club arbeite die Bedingungen ab, "sie bringen den Verein aber nicht in die Bredouille", sagte Aufsichtsratschef Thomas Grethlein den Nürnberger Nachrichten. Trotz der Einnahmen droht aber zum 30. Juni ein großes Minus. Erhebliche Auswirkungen auf den Etat für die Saison 2015/16 hat vor allem eine Fan-Anleihe von sechs Millionen Euro, die im April 2016 zurückgezahlt werden muss.

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