NBA:Mit Krämpfen ins Krankenhaus

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Bereit, für den ersten Titel seit Gründung des Teams weit zu gehen: LeBron James von den Cleveland Cavaliers. (Foto: Paul Sancya/AP)

96:91 in Spiel drei gegen die Golden State Warriors: Cleveland übernimmt die Führung im NBA-Finale.

LeBron James schloss Matthew Dellavedova fest in seine Arme. Ausgelaugt und innig freuten sich die Profis der Cleveland Cavaliers über die Führung im NBA-Finale. Beide hatten beim 96:91 über die Golden State Warriors geglänzt. "Er ist aus Stahl oder so etwas. Wenn ein Ball am Boden liegt, ist er zuerst da", lobte James den aufopferungsvoll kämpfenden Dellavedova. Der Australier entnervte in der Abwehr Gegenspieler Stephen Curry und erzielte selbst 20 Punkte. Nach dem Spiel musste er wegen starker Krämpfe ins Krankenhaus und erhielt Infusionen.

Auch James ist für den ersten Titel- gewinn seit Gründung des Teams bereit, weit zu gehen. Ganze zwei Minuten saß er auf der Bank, ansonsten wirbelte er über das Parkett: 40 Punkte, zwölf Rebounds und acht Assists waren das Ergebnis. "Ich mag es eigentlich nicht, so viele Würfe zu nehmen. Aber es sind die Finals, das ist eine ganz andere Herausforderung. Ich tue, was notwendig ist", sagte James.

Erstmals seit 45 Jahren haben die Cavaliers wieder zu Hause ein Finalspiel gewonnen. Beim Erfolg, der ihnen das 2:1 und damit die erste Führung in der Best-of- seven-Serie brachte, stellte der vor einem Jahr zu seinem Heimatklub zurückgekehrte James einen Rekord auf. Nie zuvor hat ein Spieler in den ersten drei NBA-Finalspielen 123 Punkte geholt. Rick Barry (122, 1967), Jerry West (118, 1969) und Michael Jordan (117, 1993) folgen in der Rangliste.

"Die Cavs spielen, als ob es um ihr Leben ginge", twitterte der fünfmalige NBA-Champion Kobe Bryant und ergänzte: "Golden State spielt, als ob noch ein paar weitere NBA-Finals für sie kommen." Die Warriors liefen ständig einem Rückstand hinterher, einmal lag er bei 20 Punkten (48:68). Knapp drei Minuten vor Schluss wurde es wieder spannend (80:81), weil Curry, wertvollster Spieler der Hauptrunde, 17 seiner 27 Punkte im letzten Viertel machte. "Ich muss aggressiver spielen", sagte Curry. Vor allem, wenn es gegen Dellavedova geht. Nur fünf von zwölf Würfen waren erfolgreich, wenn Dellavedova gegen ihn spielte. Sonst traf Curry fünf von sechs Versuchen. Am Donnerstag kann es Curry beim vierten Spiel in Cleveland besser machen.

© SZ vom 11.06.2015 / sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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