Nationalmannschaft in Asien:4-4-2 statt 4-3-3

Eben noch Feinde, jetzt wieder Mitspieler. Michael Ballack trifft in seinem 50. Länderspiel auf Kevin Kuranyi. Denn Nationaltrainer Jügen Klinsmann plant gegen Südkorea mindestens fünf Veränderungen.

Bundestrainer Jürgen Klinsmann wird die gegen Japan mit 3:0 siegreiche deutsche Fußball-Nationalmannschaft im Länderspiel gegen Südkorea am Sonntag (11.00 Uhr/ARD) auf mindestens fünf Positionen verändern.

Nationalmannschaft in Asien: Sieht gut aus, den hält er. Oliver Kahn, in Asien.

Sieht gut aus, den hält er. Oliver Kahn, in Asien.

(Foto: Foto: dpa)

Der 40-Jährige kündigte am Samstag in Busan an, die drei Stuttgarter Kevin Kuranyi, Andreas Hinkel und Philipp Lahm sowie Verteidiger Arne Friedrich von Hertha BSC in die Anfangself berufen zu wollen. Auf den noch vakanten Platz im Mittelfeld hoffen Bastian Schweinsteiger vom FC Bayern München und der Bremer Tim Borowski.

Ballack wird 50

Von dem 21-köpfigen Aufgebot ist lediglich Thomas Brdaric derzeit nicht voll belastbar. "Wir wollen die Reise erfolgreich weiter gestalten. Wir stufen Südkorea höher ein als Thailand, und darum werden wir mit den Leistungsträgern ins Spiel gehen", verkündete Klinsmann.

Namentlich nannte er bei den Leistungsträgern Kapitän Michael Ballack, der sein 50. Länderspiel bestreiten wird, sowie Bernd Schneider und den wieder erstarkten Miroslav Klose. Der Bremer stürmt nach seinen zwei Toren gegen Japan dieses Mal an der Seite von Kuranyi, der in seinen bislang drei Länderspielen unter Klinsmann stets traf und insgesamt sogar auf fünf Tore kam.

Schon am Samstagmittag bei der Pressekonferenz hatte der Bundestrainer bekannt gegeben, dass die erst am Vortag aus Deutschland eingetroffenen Stuttgarter trotz Jetlag sofort ran sollen. "Wir wollen, dass sie sich gar nicht groß Gedanken über Müdigkeit und Zeitumstellung machen", betonte der Chefcoach.

Spaß am Spiel, auch kurz vor Weihnachten

Und wenn man sie schon direkt nach dem UEFA-Cup-Spiel gegen Dinamo Zagreb am vergangenen Mittwoch um die halbe Welt nachfliegen lasse, "dann sollen sie auch spielen".

Der von der Reise noch sichtlich geschlauchte Torjäger Kuranyi begrüßte die Entscheidung des Bundestrainers und versprach trotz Müdigkeit vollen Einsatz: "Ich hoffe, dass wir unsere Siegesserie fortsetzen können."

Beim Abschlusstraining am Abend im "Busan Asiad Main Stadium", das wohl nicht ausverkauft sein wird, musste Hinkel allerdings wegen einer Erkältung passen. Sein Einsatz ist damit fraglich geworden.

Geschwächte Südkoreaner

Die Chancen für den dritten deutschen Sieg im dritten Spiel gegen die Südkoreaner stehen trotzdem gut, und das nicht nur, weil im deutschen Team die Lust auf Fußball trotz Urlaubs-Vorfreude groß ist und bis auf Hinkel alle Akteure fit sind. Hinzu kommt noch, dass die Südkoreaner ähnliche Personalprobleme haben wie Auftaktgegner Japan.

Dem Team um Angreifer Du Ri Cha vom Zweitligisten Eintracht Frankfurt fehlen wichtige Leistungsträger, die von ihren europäischen Vereinen keine Freigabe erhalten hatten. Trotzdem warnte Klinsmann davor, den Gegner zu unterschätzen: "Wir sind gut vorbereitet, da kommt ein schwerer Brocken auf uns zu."

Bei der Rückkehr vom gegen Japan erprobten 4-3-3 zum bewährten 4-4-2-System wird die Abwehr fast komplett ausgewechselt. Neben Hinkel und Lahm, die für die Neulinge Patrick Owomoyela und Christian Schulz ihre angestammten Außenpositionen besetzen, wird erstmals unter Klinsmann der in der Bundesliga-Hinrunde lange verletzte Arne Friedrich ins Team kommen.

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