Fußball-Rekordmeister:FC Bayern baut neues Nachwuchszentrum

FC Bayern Leistungszentrum

So soll es aussehen, das neue Gelände des FC Bayern im Münchner Norden.

(Foto: SZ)
  • Der FC Bayern baut in Fröttmaning ein neues Trainingsgelände.
  • Die Anlage soll dem kompletten Bayern-Nachwuchs als neue Heimat dienen.

Von Ralf Tögel

Am kommenden Freitag startet der FC Bayern München in eine neue Ära. Nicht sportlich, da haben die Fußballer des deutschen Serienmeisters nicht mehr viel Luft nach oben, aber in Sachen Nachwuchsarbeit. Lange bevor der spanische Erfolgstrainer Pep Guardiola an der Säbener Straße anheuerte, war das Thema Jugendleistungszentrum beim FCB virulent. Mit Guardiola vielleicht noch intensiver, denn dessen vorheriger Verein FC Barcelona gilt nicht nur den Bayern als Vorbild, was die Talententwicklung betrifft.

Das Gelände an der Säbener Straße in Harlaching platzte längst aus allen Nähten, 2006 kaufte der potente Klub daher im Münchner Norden - und damit in unmittelbarer Nähe zur Allianz Arena - den nördlichen Teil des Geländes der ehemaligen Fürst-Wrede-Kaserne in Fröttmaning. Dort wird auf mehr als 30 Hektar nun eine Fußballakademie mit insgesamt acht Fußballplätzen entstehen, die in Deutschland ihresgleichen sucht.

Die Kosten: 50 bis 60 Millionen Euro

Der FC Bayern e.V., der als Bauherr firmiert, lässt sich das neue Nachwuchsleistungszentrum viel Geld kosten, nach SZ-Informationen zwischen 50 und 60 Millionen Euro. Dort sollen dann neben den Schweinsteigers und Lahms von morgen auch die anderen Amateur-Abteilungen des Münchner Großklubs eine Heimat finden. Das gilt aber nicht für die Basketballer, die bis auf weiteres im Audi Dome im Westpark bleiben. Zum einen sind die Basketballer mittlerweile in eine GmbH umgewandelt, also ein Profibetrieb, aber auch der gesamte Jugendbetrieb und die Geschäftsstelle bleiben in der ehemaligen Rudi-Sedlmayer-Halle.

Ob die neue, prosperierende Sparte dereinst im Olympiapark eine neue Heimstatt finden wird, ist weiter offen. Derzeit laufen Verhandlungen zwischen dem potenziellen Bauherrn Red Bull und der Stadt München, dem Vernehmen nach ist deren Gegenstand ein sehr langfristiger Pachtvertrag, den der österreichische Getränkekonzern der Landeshauptstadt anbieten möchte. Die Bayern-Basketballer wären dann Mieter der Stadt München und nicht der Österreicher. Bis zu einer Einigung und eventuellen Konsequenzen für die Bayern-Basketballer dürfte indes noch einiges zu verhandeln sein.

Am Freitag geht es los

Im Gegensatz zum Basketball kann der Fußball jedoch schon am kommenden Freitag Handfestes bieten, dann wird feierlich der Grundstein im Gelände an der Ingolstädter Straße gelegt. Die Profis sowie die Frauen bleiben jedoch weiterhin an der Säbener Straße, die ohne die Jugendfußballer nebst deren Jugendhaus nun mehr Raum zu bieten hat.

Gleiches gilt für die U21, die als Schnittstelle zu den Berufsfußballern profiähnliche Bedingungen genießt. Die Heimspiele der Regionalliga-Mannschaft finden weiterhin im Stadion an der Grünwalder Straße statt. Kernstück des neuen Areals in Fröttmaning ist ein Fußballstadion mit Platz für bis zu 3000 Zuschauern auf überdachten Tribünen, zudem wird eine Dreifachturnhalle mit einem Basketballfreiplatz gebaut.

Für einen internationalen Spitzenplatz hatte FC-Bayern-Präsident Karl Hopfner in der jüngeren Vergangenheit entsprechende "Rahmenbedingungen und Infrastruktur" gefordert, er sprach von Nachholbedarf in diesem Bereich.

Alle ökologischen Vorgaben erreicht

Hopfner, der im Hintergrund vieles bewegt hat, musste mit seinen Präsidiumskollegen auch einige Überzeugungsarbeit leisten, letztlich wurden aber alle ökologischen Vorgaben erreicht. Etwa, als beim Abriss der Kasernengebäude auch Altlasten einer Tankstelle beseitigt werden mussten.

Die neue Anlage mit ihren großzügigen Ausgleichsflächen bettet sich gut in die Umgebung ein, die von weiten Landschaften wie der Fröttmaninger Heide geprägt ist. 2017 soll das Gelände in Betrieb genommen werden. Neben dem Campusareal, das ein Jugendinternat einschließt, gibt es ein Klubheim mit Restaurant sowie einen Fanshop. Den Talenten wird es auf ihrem Weg nach oben also an nichts fehlen.

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