Nachruf:Lorenz Funk gestorben

Lorenz Funk; Lorenz Funk

"Optimistisch bis zuletzt": Lenz Funk ist in der Nacht zum Freitag an den Folgen seines Krebsleidens gestorben. Der ehemalige Rekordnationalspieler wurde 70 Jahre alt.

(Foto: Angelika Warmuth/dpa)

Rekordnationalspieler, Olympiateilnehmer, Trainer und Mitglied der Hall of Fame: Über mehr als drei Jahrzehnte prägte Lenz Funk das deutsche Eishockey. In der Nacht zu Freitag ist der Tölzer im Alter von 70 Jahren seinem Krebsleiden erlegen.

Von Johannes Schnitzler

Vor seinem 70. Geburtstag im März hat Lorenz Funk gescherzt, man werde sich bald wieder treffen, auf ein Bier und einen Leberkäs. Es war eine von Funks typischen Augenzwinkereien. Bier trank der Jubilar zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr, und auch dem Leberkäs hatte der einstige 120-Kilo-Mann abgeschworen. Seit 2015 litt Funk an Prostatakrebs. Wie der Deutsche Eishockey-Bund mitteilte, ist der ehemalige Rekordnationalspieler aus Bad Tölz, Mitglied der "Hall of Fame", in der Nacht zu Freitag an den Folgen der Krankheit gestorben.

Funk war einer der prominentesten und populärsten Sportler seiner Zeit. 225 Mal spielte er für die Bundesrepublik, nahm an 13 Weltmeisterschaften und drei Olympischen Spielen teil. Der Mittelstürmer war eine der zentralen Figuren beim Gewinn der olympischen Bronzemedaille 1976, dem "Wunder von Innsbruck". Seine Bundesliga-Bilanz: 687 Spiele, 435 Tore. Dreimal wurde Funk deutscher Meister, 1966 mit Bad Tölz, 1974 und 1976 mit dem Berliner Schlittschuh-Club. Nach seiner Zeit als Profi übernahm er als Trainer 1986 den BSC Preussen Berlin, später den EC Bad Tölz. Nach der Wende führte Funk die Eisbären Berlin, Nachfolger des DDR-Serienmeisters SC Dynamo, als Manager an die europäische Spitze - oder wie er selbst es formulierte, "vom Scheißhaus ins Penthouse".

DEB-Präsident Franz Reindl sagte am Freitag: "Die Nachricht vom Tod Lenz Funks macht uns tief betroffen, sehr traurig und nachdenklich. Lenz war einer der größten Eishockeyspieler aller Zeiten und eine herausragende Sportpersönlichkeit." In den letzten Monaten besuchten zahlreiche Kollegen den passionierten Taubenzüchter in seinem Haus in Greiling bei Bad Tölz, darunter Hans Zach. "Der Lenz war ein Kämpfer und immer optimistisch bis zuletzt", sagte der ehemalige Bundestrainer.

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