Nachruf:Harter Pionier

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Schleifer und Anführer in der Kölner Kabine: Der Meistertrainer Gerhard Kießling. (Foto: Horstmüller/imago)

Der frühere Eishockey-Trainer Gerhard Kießling ist im Alter von 94 Jahren gestorben. Durch seine harte Schule gingen viele große Spieler.

Von Thomas Gröbner

Ein begnadeter Eishockey-Lehrer und Pionier war er für die einen, "verrückt" und ein "Rabenvater" für die anderen: Gerhard Kießling war sein Leben lang auf der Suche nach dem perfekten Spieler. Und er fand ihn in seinem Sohn Udo. Als dieser zwei Jahre alt war, stülpte Kießling seinem Filius einen Helm über und zog ihn mit Stock und Puck übers Eis. Sein Ziel: ihn zum "perfekten Spieler aus der Retorte" zu entwickeln, obwohl "der Junge kein angeborenes Talent" zum Eishockeyspielen besäße. Noch heute ist Udo Kießling, 58, deutscher Rekordnationalspieler mit 320 Einsätzen. Sein Vater stand als Spieler und Trainer an der Spitze der DDR-Auswahl. Das imponierte auch dem stellvertretenden Ministerpräsidenten Walter Ulbricht, der ihn als Lehrmeister engagiert haben soll, um das Schlittschuhlaufen zu lernen ("Wenn Ulbricht stürzte, durfte ich ihn nicht aufheben, das stand im Vertrag").

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