Nach Schiedsrichter-Beleidigung:Mario Balotelli für drei Spiele gesperrt

AC Milan's Balotelli reacts after their Italian Serie A soccer match against Fiorentina in Florence

Konnte sich wieder nicht zurückhalten: Mario Balotelli.

(Foto: REUTERS)

Weil er den Assistenten beschimpfte, wird der Milan-Stürmer für drei Wochen auf die Tribüne verdammt. Trainer Ewald Lienen reagiert empört auf seine plötzliche Entlassung beim griechischen Klub AEK Athen. Die DFL diskutiert offen die Abschaffung der Bundesliga-Sommerpause, van der Vaart ist neuer Kapitän beim HSV.

Sportnachrichten in Kürze

Mario Balotelli, Sperre: Mario Balotelli wird nach seiner erneuten Entgleisung für drei Wochen aus dem Verkehr gezogen: Der Stürmer des AC Mailand wurde vom Disziplinarausschuss der Serie A zusätzlich zu seiner Gelbsperre für zwei weitere Spiele zum Zuschauen verdammt. Sein Klub kündigte unmittelbar danach Protest gegen das Urteil an. Balotelli hatte im Aufeinandertreffen mit dem AC Florenz am Sonntag einen Schiedsrichterassistenten beleidigt. Der Deutschland-Schreck, der beide Tore beim 2:1 Italiens im EM-Halbfinale erzielte, fehlt dem Tabellendritten Milan unter anderem im Spitzenspiel gegen den Zweiten SSC Neapel am Sonntag und danach bei Spitzenreiter Juventus Turin. Auf der Hinfahrt zum Spiel in Florenz war der exzentrische Stürmerstar beim Rauchen auf der Zugtoilette erwischt worden.

Fußball, Ewald Lienen: Der deutsche Trainer Ewald Lienen ist beim griechischen Fußball-Erstligisten AEK Athen entlassen worden. Seine Demission nach nur sechs Monaten Amtszeit bestätigte der 59-Jährige am Dienstag auf SID-Anfrage und reagierte mit einer Schimpftirade. "Das ist absurdes Theater! Wir haben noch zwei Spiele, wir sind voll im Rennen. Ich habe den Klub von 2 auf 30 Punkte geführt, ohne Geld, ohne Spieler, ohne Gehälter", sagte Lienen. "Ich habe Spieler, die wissen vor dem Spiel nicht, wie sie danach ihre Familie ernähren sollen. Wie kann man da den Trainer entlassen? Das ist völlig absurd angesichts der Probleme, mit denen ich hier seit Monaten zu kämpfen hatte." Er habe ein intaktes Verhältnis zum Vereinspräsidenten gehabt, müsse jedoch gegen dessen Willen gehen. "Die meisten Leute, die da über mich entschieden haben, kenne ich noch nicht einmal", sagte Lienen: "Die kommen hier vorgefahren, entlassen mich und steigen wieder in ihre Autos." Der frühere Bundesliga-Profi erklärte, er hätte allein angesichts der Tatsache, dass eine Trainerdiskussion überhaupt eröffnet wurde, seine Arbeit ohnehin nicht fortgesetzt. Nach der 0:2-Niederlage bei PAS Ioannina liegt der elfmalige Meister AEK mit 30 Punkten nach 28 Spieltagen einen Punkt vor den Abstiegsplätzen. Kürzlich hatte Mittelfeldspieler Giorgos Katidis mit einem Hitlergruß beim Torjubel für Aufsehen gesorgt.

DFL, Bundesliga-Kalender: Dem deutschen Fußball steht möglicherweise eine Termin-Revolution bevor. DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig sagte der Tageszeitung Die Welt, eine Abschaffung der Sommerpause in der Bundesliga werde bei der Deutschen Fußball Liga "sehr offen diskutiert". Der Ausgang der Debatte sei offen, die DFL habe viele kontroverse Meinungen eingeholt. "Am Ende hängt es natürlich auch davon ab, wie sich die FIFA letztendlich in der Debatte um eine Verlegung der WM in Katar vom Sommer in den Winter entscheidet. Sollte es dazu kommen, hätte das natürlich großen Einfluss auf die Diskussion", sagte Rettig. Zuletzt hatte sich Katar für die Verlegung der Endrunde 2022 in den Winter offen gezeigt. Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge kann sich ebenfalls eine Umstellung der Saison auf den Jahreskalender vorstellen. "Die Fußball-Familie ist sich einig: Entweder wird im Januar und im Februar oder im Oktober und im November gespielt. Ich sehe in diesem Modell auch eine Chance für die Bundesliga", sagte der Vorsitzende der europäischen Klubvereinigung ECA der Welt. "Von Mai bis August wird bei uns in Deutschland nicht Fußball gespielt, obwohl in diesen Monaten das beste Wetter herrscht. Vielleicht sollten wir lieber pausieren, wenn das Wetter hier schlecht ist. Das könnte ein Vorteil sein", sagte Rummenigge.

BBL, Alba Berlin: Die Auswärtsschwäche von Alba Berlin hält an. Bei den abstiegsgefährdeten Phantoms Brauschweig verlor der Pokalsieger und frühere Serienmeister 80:84 (37:37, 74:74) nach Verlängerung. Aus den letzten zehn Spielen in der Fremde hat Alba damit nur einen Sieg (71:70 in Bonn) geholt, bleibt als Fünfter aber auf Play-off-Kurs. Braunschweig feierte dagegen einen wichtigen Sieg im Tabellenkeller. Mit 24:38 Punkten liegen die Phantoms nun zwei Zähler vor den Neckar Riesen Ludwigsburg, die den ersten Abstiegsrang belegen. DaShaun Wood (13 Punkte) hatte Alba in der Schlusssekunde in die Verlängerung gerettet, beste Werfer waren Deon Thompson und Ali Traoré mit jeweils 16 Punkten. Für Braunschweig erzielte Courtney Pigram 18 Zähler.

Handball, Bundesliga: Im ersten von vier Nord-Duellen innerhalb von 19 Tagen haben sich die SG Flensburg-Handewitt und der HSV Hamburg 23:23 (9:12) getrennt. Damit bleibt die SG auf Rang drei in der Tabelle und hat den HSV im Kampf um die direkte Qualifikation zur Champions League auf Distanz gehalten. In der mit 6300 Zuschauern ausverkauften Flens-Arena war Holger Glandorf (7) am Dienstag der beste Torschütze der Hausherren. Für die Gäste traf Frederik Petersen (5) am häufigsten. Überragender Mann der Partie war jedoch Flensburgs dänischer Torwart Sören Rasmussen, der erstmals nach seiner Muskelverletzung wieder spielte. Der Däne hielt 21 Bälle, davon drei Siebenmeter. Mit seinen Paraden trug er einen Großteil dazu bei, dass die SG im zweiten Durchgang einen Drei-Tore-Rückstand aufholte. Viel Beachtung fand im Nachholspiel des 21. Spieltags auch das Comeback von Petar Djordjic, der im Sommer von der Förde an die Elbe wechselt. Der Serbe war nach seinem Kreuzbandriss im vergangenen August erstmals wieder im Kader und steuerte im zweiten Durchgang drei Tore bei. Sekunden vor Schluss blieb ihm der Siegtreffer aber verwehrt. Bereits am kommenden Samstag stehen sich beide Mannschaften im Halbfinale um den DHB-Pokal in Hamburg erneut gegenüber.

Hamburger SV, Rafael van der Vaart: Der niederländische Fußball-Nationalspieler Rafael van der Vaart hat nach dem Herz von Sabia Boulahrouz auch die Kapitänsbinde des Bundesligisten Hamburger SV ergattert. "Rafael kann sich das vorstellen, daher werde ich ihn zum Kapitän machen", sagte HSV-Trainer Thorsten Fink im Gespräch mit Sky. Zuvor hatten die Hamburger den Entschluss von Fink bereits via Twitter verkündet. Mittelfeldakteur van der Vaart folgt auf Abwehrspieler Heiko Westermann. Nach dem 2:9 beim neuen deutschen Meister Bayern München und der gleichfalls enttäuschenden Vorstellung des HSV beim 0:1 gegen den SC Freiburg am vergangenen Samstag war in den Medien bereits über eine Ablösung des 24-maligen Nationalspielers spekuliert worden. "Heiko Westermann wird ein bisschen Verantwortung genommen, weil ich glaube, dass es für ihn in letzter Zeit ein bisschen viel gewesen ist", sagte Fink. Bereits am Samstag läuft van der Vaart, der seit kurzem mit der besten Freundin seiner Noch-Ehefrau Sylvie liiert ist, beim Gastspiel beim FSV Mainz 05 erstmals in seiner neuen Rolle auf.

VfL Bochum: Die sportliche Leitung des abstiegsbedrohten Zweitligisten VfL Bochum wird weiter umbesetzt. Nachdem der neue Cheftrainer Peter Neururer am Dienstag das erste Training gemeinsam mit seinem Assistenten Darius Wosz leitete, gab der Klub auch eine Neubesetzung im Vorstand bekannt. Der ehemalige Bundesliga-Profi Heinz Knüwe ist in das Führungsgremium aufgerückt. Der 57 Jahre alte frühere VfL-Spieler wird nach dem Rauswurf von Sportvorstand Jens Todt zunächst kommissarisch das operative Geschäft des Klubs verantworten. Finanzchef Ansgar Schwenken wird mit ihm gemeinsam die Geschicke leiten. Die satzungsgemäße Handlungsfähigkeit des Vereins ist damit gewährleistet, teilte der Revierverein mit. Knüwe bestritt zwischen 1979 und 1986 insgesamt 197 Bundesligaspiele (19 Tore) und war von 2001 bis 2003 auch als Sportlicher Leiter an der Castroper Straße tätig.

Schalke 04, Klaas-Jan Huntelaar: Der FC Schalke 04 kann auf eine baldige Rückkehr von Klaas-Jan Huntelaar hoffen. Der 29-jährige Stürmer hat einen Monat nach seinem im Derby gegen Borussia Dortmund erlittenen Innenbandanriss im Knie das Lauftraining wieder aufgenommen. Ob es bereits am Samstag (18.30 Uhr) im wichtigen Heimspiel gegen Bayer Leverkusen für einen Einsatz reicht, ist aber fraglich. Ins Teamtraining zurückgekehrt ist Jermaine Jones, der wegen einer Fleischwunde am Knöchel zuletzt zweimal gefehlt hatte.

Fortuna Düsseldorf, Mathis Bolly: Fortuna Düsseldorf muss im Abstiegskampf der Bundesliga auf seinen Offensivspieler Mathis Bolly verzichten. Der 22 Jahre alte Norweger hatte sich bei der 0:3-Niederlage in Hoffenheim am vergangenen Freitag einen Muskelfaserriss im rechten Oberschenkel zugezogen. Ebenfalls pausieren muss Mittelfeldspieler Ronny Garbuschewski, der an einer Angina leidet.

Messi-Einsatz fraglich

FC Barcelona, Linoel Messi: Der Einsatz des verletzten Weltfußballers Lionel Messi vom spanischen Renommierklubs FC Barcelona im Viertelfinal-Rückspiel gegen Paris St. Germain ist weiter fraglich. Erst ein letzter Fitnesscheck unmittelbar vor der Begegnung am Mittwoch wird voraussichtlich eine Entscheidung beim an Adduktorenproblemen laborierenden Argentinier bringen. "Wir werden sehen, was wir für Optionen gegen Paris haben", sagte Barcas Co-Trainer Jordi Roura.

Premier League, Torlinientechnik: Die englische Premier League steht anders als die deutsche Fußball-Bundesliga vor einer baldigen Nutzung der vom Weltverband Fifa eingeführten Torlinientechnik. Alex Horne, der Generalsekretär des nationalen Verbandes FA, erwartet, dass die Klubs dem Einsatz der Technik bei ihrer Versammlung am Donnerstag zustimmen. Horne wiederholte den Wunsch der FA, noch vor dem Start der neuen Saison für den Community Shield im August im Wembley-Stadion ein System zu installieren. Sollte sich die Technik bewähren, werden die Stadien der 20 Premier-League-Klubs und die Wembley-Arena damit ausgerüstet. "Eine Technik, die sagt 'Ja, der Ball hat die Linie überquert' und das den Schiedsrichter wissen zu lassen, ergibt schrecklich viel Sinn für mich", sagte Horne.

1. FC Nürnberg, Martin Angha: Der 1. FC Nürnberg steht offenbar vor der Verpflichtung von Martin Angha, das meldet das Sportmagazin kicker. Der 19-Jährige spielt beim FC Arsenal und gilt als großes Talent. Bislang spielte er in der 2. Mannschaft des britisches Klubs. Laut kicker bestätigte der Nürnberger Sportvorstand Martin Bader "starkes Interesse" an dem Verteidiger. Angha ist Sohn einer Schweizerin und eines Kongolesen und spielte bis 2010 beim FC Zürich.

Segeln: Der deutsche Segelsport bekommt eine Bundesliga. Nach dem Vorbild Fußball sollen sich auch Segelvereine und ihre besten Aktiven miteinander messen können. Für das Premierenjahr sind von Juni bis November fünf Regatten auf dem Starnberger See, in der Lübecker Bucht, auf der Hamburger Außenalster, dem Bodensee und dem Wannsee geplant. Vier der Regatten werden im herkömmlichen Fleetraces (Gruppensegeln) ausgetragen, die fünfte in Hamburg in der Duelldisziplin Matchrace. Der Antrag auf offizielle Genehmigung durch den Deutschen Segler-Verband soll noch in dieser Woche eingereicht werden. 17 Segelvereine gehören zu den Gründerväter. Ausgetragen wird der Vereinswettbewerb zunächst auf baugleichen Schiffen vom Typ J70. Bundesliga-Initiator ist die Hamburger Konzeptwerft der Sailing-Team-Germany-Gründer Oliver Schwall und Arne Dost sowie der ehemaligen Olympia-Teilnehmerin Kathrin Adlkofer und dem dreimaligen Olympiasieger Jochen Schümann.

Hannover 96, Mame Diouf: Fußball-Bundesligist Hannover 96 hat derzeit keine Chance auf einen neuen Kontrakt mit Top-Stürmer Mame Diouf. "Die Gespräche haben gezeigt, dass es keine schnelle Vertragsverlängerung geben wird", sagte Klub-Präsident Martin Kind nach Gesprächen mit Dioufs Berater Jim Solbakken. "Es gibt keinerlei Grund zur Eile. Er hat einen Vertrag bis zum Sommer 2014. Und was danach passiert - warten wir es einfach ab", sagte Solbakken zu Sky. Der Senegalese, der im Winter 2012 von Manchester United an die Leine gewechselt war, hatte bei Dortmunds Trainer Jürgen Klopp Interesse geweckt. Auch englische Klubs sind auf den 25-Jährigen aufmerksam geworden, der in dieser Bundesliga-Saison bislang zehnmal getroffen hat.

FC Bayern München: Der FC Bayern München muss für das Fehlverhalten seiner Fans büßen. Das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) belegte den neuen deutschen Meister am Montag mit einer Geldstrafe in Höhe von 15.000 Euro. Damit wurden zwei Vorfälle bei den Bundesligaspielen der Bayern am 3. März bei 1899 Hoffenheim und am 16. März bei Bayer Leverkusen geahndet, als Münchner Fans im Gästeblock Rauchbomben gezündet und Bengalische Feuer abgebrannt hatten. Der Verein stimmte dem Urteil zu, muss demnächst aber mit einer weiteren Bestrafung rechnen. Einige Bayern-Fans waren am vergangenen Samstag beim 1:0-Sieg gegen Eintracht Frankfurt mehrfach durch die gleichen Verfehlungen negativ aufgefallen.

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