Nach Marihuana-Affäre:IOC akzeptiert Phelps' Entschuldigung

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Marihuana - na und? Ganz schnell hat die Sportwelt die Affäre um Phelps gelöst. Das IOC nimmt die Entschuldigung an, eine Strafe droht nicht.

Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat die Entschuldigung von Michael Phelps in der Wasserpfeifen-Affäre akzeptiert und ist zuversichtlich, dass der Schwimmstar aus seinem "unangemessenem Verhalten" lernen würde. In einer Pressemitteilung erklärte das IOC am Montag, Phelps sei ein "großer olympischer Champion". "Er hat sich für sein unangemessenes Verhalten entschuldigt. Wir haben keinen Grund, an seiner Ernsthaftigkeit und an seinem Willen zu zweifeln, sich in Zukunft wie ein Vorbild verhalten zu wollen", so das IOC weiter.

Michael Phelps hat gestanden, Marihuana konsumiert zu haben. (Foto: Foto: AFP)

Trotz seiner öffentlichen Beichte, auf dem Foto mit Wasserpfeife zu sehen zu sein, droht Schwimm-Superstar Michael Phelps keine nachträgliche Sperre. "Einige Substanzen sind nur im Wettkampf verboten. Dazu zählt der in Marihuana enthaltene Wirkstoff THC", sagte Anja Berninger, Justiziarin bei der Nationalen Anti-Doping-Agentur (NADA) dem Sportinformationsdienst sid und ergänzte: "Die Anti-Doping-Agenturen werden jetzt keine Schritte einleiten."

Dennoch könnte der Fall Konsequenzen für den 23 Jahre alten US-Amerikaner haben. "Ich kann mir vorstellen, dass er künftig bei Wettkämpfen gezielt auf THC getestet wird", meinte Berninger. Cannabis steht auf der Doping-Liste. In der Vergangenheit wurden Sportler bereits wegen Cannabis-Konsums gesperrt, allerdings nur, nachdem die Substanz bei Doping-Tests festgestellt worden war.

Dennoch hat das Saubermann-Image von US-Schwimmstar Michael Phelps einen tiefen Kratzer bekommen. Der 14-malige Olympiasieger hatte den Konsum von Marihuana eingeräumt, nachdem die britische Zeitung News of the World ein entsprechendes Foto veröffentlicht hatte. Phelps gab in einer der Nachrichtenagentur AP am Sonntag übermittelten Stellungnahme ein "bedauerliches Verhalten" zu, das ein "schlechtes Urteilsvermögen" gezeigt habe. Gleichzeitig bestätigte der 23-Jährige die Echtheit des Fotos, auf dem er beim Inhalieren mit einer gläsernen Wasserpfeife zu sehen sein soll. Nach Angaben des Boulevard-Blatts News of the World soll das Bild am 6. November 2008 bei einer Feier an der Universität South Carolina aufgenommen worden sein.

"Trotz meiner Erfolge im Becken habe ich unangemessen agiert, nicht so, wie man es von mir erwarten kann. Das tut mir leid. Ich verspreche meinen Fans und der Öffentlichkeit, dass so etwas nie wieder passieren wird", sagte Phelps, der bei den Olympischen Spielen 2008 in Peking acht Goldmedaillen gewonnen und damit den Rekord von Mark Spitz aus dem Jahr 1972 (7) verbessert hatte. Mit insgesamt 14 Olympiasiegen ist er der erfolgreichste Sportler.

Seit den olympischen Schwimm-Wettkämpfen im August hat Phelps keine Wettbewerbe mehr bestritten. Erst vor einigen Wochen hatte er wieder mit dem Training begonnen und bekannt, wie schwer ihm die Einheiten fielen. Der Star von Peking schloss millionenschwere Werbeverträge ab und hatte zahlreiche öffentliche Auftritte. Die Schwimm-WM im Juli in Rom will Phelps nur mit einem reduzierten Wettkampf-Programm angehen. Erst vor kurzem hatte er sein Karriereende nach den Olympischen Spielen 2012 in London angekündigt.

© sueddeutsche.de/dpa/sid/aum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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