Nach Karriereende im Nationalteam:Argentinischer Staatspräsident will Messi umstimmen

Lionel Messi

Tritt Lionel Messi nochmal vom Rücktritt zurück? Argentinien hätte nichts dagegen.

(Foto: AP)

Er bat den fünfmaligen Weltfußballer, seinen Rücktritt zu überdenken. Handball-Bundestrainer Sigurdsson beruft vorläufiges Olympia-Aufgebot. Tour-Veranstalter will gegen Motordoping vorgehen.

Lionel Messi: Argentinien versucht mit aller Macht, Weltfußballer Lionel Messi nach dem Rücktritt aus der Nationalmannschaft zum Weitermachen zu bewegen. Staatspräsident Mauricio Macri rief den Spieler des FC Barcelona an und bat ihn, die Entscheidung zu überdenken. Auch Diego Maradona schaltete sich ein. "Messi muss in der Nationalelf weitermachen", sagte Argentiniens Fußball-Legende: "Er ist noch nicht am Ende, weil er in der Form nach Russland kommen kann, um Weltmeister zu werden." Die WM-Endrunde in zwei Jahren ohne den heute 29-jährigen Messi ist auch für "El Diez" undenkbar.

Messi hatte unmittelbar nach der bitteren Finalniederlage bei der Copa America gegen Chile (2:4 i.E.) seinen Rücktritt erklärt. Als der Flieger mit den Verlierern am Montagabend in Buenos Aires landete, fanden sich einige Hundert Fans am Flughafen ein und skandierten: "Messi geht doch nicht!" Auf Plakaten stand: "Messi, wir verdienen dich nicht, aber bitte bleib." Maradona möchte seinen "unerfüllten" Nachfolger nach dem dritten Finalpleite in Folge persönlich umstimmen. "Ich will mit ihm sprechen und gegen alle kämpfen, die ihn alleine gelassen haben", sagte der 55-Jährige mit Giftpfeil Richtung AFA-Verbandsspitze. Präsident Macri hatte Messi nach Informationen eines seiner Sprecher am Telefon erklärt, wie stolz er auf die Leistung der Mannschaft sei und ihm empfohlen, nicht auf die Kritik zu hören.

Olympia, Handball: Bundestrainer Dagur Sigurdsson hat alle Handball-Europameister in das vorläufige Aufgebot für die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro (5. bis 21. August) berufen. Der Deutsche Handballbund (DHB) musste dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) bis Dienstag 28 Spieler vorschlagen. Zum DHB-Kader gehört wieder Kapitän Uwe Gensheimer, der die EM verletzungsbedingt verpasst hatte. Ebenfalls dabei ist Steffen Fäth, der Europameister hatte sich Ende Mai die Mittelhand gebrochen. "Stand jetzt haben wir wahrscheinlich alle Möglichkeiten", sagte Sigurdsson: "Das ist eine gute Basis für unsere Olympiavorbereitung." Diese beginnt voraussichtlich mit 21 Spielern am 9. Juli in Stuttgart. Der DHB muss beim DOSB bis spätestens 17. Juli 14 Spieler und einen Reservisten benennen.

Tour de France, Motordoping: In Kooperation mit dem Weltverband UCI will der Tour-Veranstalter ASO rigoros gegen das sogenannte Motordoping vorgehen. Bei der am Samstag in Mont-Saint-Michel startenden 103. Frankreich-Rundfahrt werden zum ersten Mal auch hoch entwickelte Wärmebild-Kameras eingesetzt, wie Sportminister Thierry Braillard bestätigte. Sie sollen versteckte Minimotoren in den Rädern aufspüren. Der Radsport-Weltverband UCI setzte bisher bei der Suche nach mechanischen Antrieben im Sattelrohr oder der Hinterradnabe auf Magnetresonanz-Untersuchungen vor und nach den Rennen. Die UCI sprach von 4000 bevorstehenden Tour-Tests. Die Wärmebildkameras, die auch schon bei Rennen in Italien eingesetzt worden waren, können von Begleitmotorrädern aus genutzt werden.

Die UCI geht seit knapp zwei Jahren - ohne Kameras - gegen Motordoping vor, wurde aber erst einmal fündig. Am 30. Januar wurde die 19 Jahre alte Belgierin Femke van den Driessche bei der Cross-WM erwischt und gesperrt. "Wir werden sehr intensiv kontrollieren", kündigte UCI-Chef Brian Cookson vier Tage vor dem Tourstart in der Normandie an.

Paris Saint-Germain, Laurent Blanc: Der französische Meister Paris Saint-Germain hat am Montag die Trennung von Trainer Laurent Blanc (50) vollzogen. Das gab PSG bekannt. Allgemein wird erwartet, dass der Spanier Unai Emery, der den FC Sevilla zu drei Triumphen in der Europa League in Folge führte, die Blanc-Nachfolge antritt. Nach Informationen der L'Equipe soll Blanc 22 Millionen Euro als Abfindung erhalten. Der bisherige PSG-Coach hatte seinen Vertrag in Paris erst im Februar um zwei weitere Jahre verlängert. Allerdings verpasste er das große Ziel der katarischen Investoren, die Champions League zu gewinnen. In den vergangenen drei Jahren holte er mit seinem Team dreimal die französische Meisterschaft und zweimal den Pokal.

Juventus Turin, Dani Alves: Nach acht Jahren beim spanischen Meister FC Barcelona wechselt der Brasilianer Dani Alves zum italienischen Rekordmeister Juventus Turin. Der 33-Jährige musste am Montag noch medizinische Tests absolvieren, teilte der Verein mit. Laut Medienberichten soll er einen Zweijahresvertrag erhalten. Mit dem FC Barcelona gewann der Verteidiger seit 2008 insgesamt 23 Titel, darunter dreimal die Champions League. Obwohl Alves seinen Vertrag mit den Katalanen erst im vergangenen Sommer bis 2017 verlängert hatte, konnte er den Verein ablösefrei verlassen. Bei Juve wird er Teamkollege des deutschen Nationalspielers Sami Khedira.

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