Nach Clásico-Niederlage:Bale kriegt die Wut der Real-Fans ab

Barcelona's Alba challenges Real Madrid's Bale during their Spanish first division 'Clasico' soccer match at Camp Nou stadium in Barcelona

Von den eigenen Fans bedrängt: Gareth Bale.

(Foto: REUTERS)

Anhänger von Real Madrid bedrängen das Auto des Walisers, der Klub spricht von "gewalttätigem Verhalten". Die englische FA plant die Reduzierung der Nicht-EU-Ausländer in den Nachwuchsteams der Profiklubs.

Fußball in Spanien: Gareth Bale vom spanischen Fußball-Rekordmeister Real Madrid hat wenige Stunden nach der Clásico-Niederlage beim FC Barcelona (1:2) den Frust der Fans zu spüren bekommen. Der Teamkollege der Weltmeister Toni Kroos und Sami Khedira geriet am späten Sonntagabend bei der Rückkehr nach Madrid in eine Auseinandersetzung mit einigen Anhängern. Diese schlugen nach spanischen Medienangaben mehrfach auf Bales weißen Bentley, als der 25-Jährige das Trainingsgelände verlassen wollte. Auch Teamkollege Jesé Rodriguez wurde demnach bedrängt, beide Spieler sollen ein Gespräch mit den Fans zuvor verweigert haben. Real sprach in einer offiziellen Stellungnahme anschließend von "aggressivem und gewalttätigem Verhalten gegen einige unserer Spieler" und kündigte an, juristisch gegen die Täter vorzugehen. Die Personen seien demnach schon identifiziert, ein Klub-Mitglied wurde vorläufig ausgeschlossen. Durch die Niederlage gegen den Erzrivalen am Sonntagabend hat der Champions-League-Sieger in der Primera División vier Punkte Rückstand auf Tabellenführer Barcelona. Im Pokal sind die Königlichen bereits ausgeschieden, in der Champions League erreichte Madrid nur mit Mühe gegen Schalke 04 das Viertelfinale (2:0, 3:4).

Fußball in England: Der englische Fußballverband FA plant, seine Talentförderung durch die Reduzierung der Nicht-EU-Ausländer in den Nachwuchsteams der Profiklubs zu stärken. Schon ab dem 1. Mai sollen junge Spieler aus dem Ausland nur unter verschärften Auflagen eine Arbeitserlaubnis erhalten, unter anderem werden bisherige Nationalmannschaftseinsätze und das Leistungslevel des abgebenden Klubs in Zukunft stärker gewichtet. Das gab die FA am Montag bekannt. Lediglich 35 Prozent der Profis in der Premier League sind derzeit Engländer, in den kommenden fünf Jahren soll der Anteil nach dem Willen von FA-Chairman Greg Dyke auf 40 Prozent steigen. Zudem will der 67-Jährige die Premier League überzeugen, die vorgeschriebene Zahl sogenannter "home-grown players" in einem 25er-Kader von derzeit acht auf zwölf Spieler zu erhöhen. Das Prädikat "home-grown" soll ein Spieler in Zukunft zudem nur noch erhalten, wenn er mindestens seit dem 15. Lebensjahr bei seinem Klub spielt, derzeit ist das 18. Lebensjahr die Grenze. Die Premier League steht diesen beiden Veränderungen allerdings mit einigen Zweifeln gegenüber. "Wir werden mit den Klubs sprechen und versuchen, sie zu überzeugen", sagte Dyke: "Wir fragen sie: Seid ihr sicher, dass ihr nicht einen Harry Kane in euren Jugendteams habt?" Der 21-Jährige stammt aus der Jugendakademie von Tottenham Hotspur. Er führt mit 19 Treffern derzeit die Torjägerliste der Premier League an und wurde erstmals in die Nationalmannschaft berufen.

Schwimmen: Südkoreas Schwimmstar Park Tae-Hwan droht wegen seiner Dopingsperre das Aus bei den Olympischen Spielen 2016 in Rio de Janeiro. Zwar läuft die vom Weltverband FINA verhängte 18-monatige Sperre am 2. März 2016 ab. Doch eine im vergangenen Jahr eingeführte Regelung sieht vor, dass Dopingsünder drei Jahre lang nicht für Südkorea starten dürfen. "Sollte diese Regel angewendet werden, könnte Park nicht an Olympia im nächsten Jahr teilnehmen", sagte ein Funktionär des südkoreanischen Olympischen Komitees KOC der französischen Nachrichtenagentur AFP. Park, Olympiasieger 2008 über 400 m Freistil und einer der großen Rivalen des deutschen Schwimmstars Paul Biedermann, war am Montag von der FINA gesperrt worden, weil er im September 2014 positiv auf das verbotene anabole Steroid Testosteron getest worden war. Im Februar war in Südkorea im Zusammenhang mit dem positiven Dopingtest ein Arzt angeklagt worden. Das Management des Athleten hatte dem Mediziner vorgeworfen, Park eine Spritze verabreicht zu haben, ohne ihn über eine enthaltene verbotene Substanz zu informieren. Park hatte in Peking Gold über 400 m gewonnen und wurde damit Südkoreas erster Olympiasieger im Schwimmen. Zudem holte er über 200 m Silber. 2012 in London schlug er auf beiden Strecken als Zweiter an. Zudem wurde er 2007 und 2011 Weltmeister über 400 m.

Uefa, Prämien: Die Teilnahme an der Champions League und Europa League wird für die Fußball-Clubs finanziell noch lukrativer. Das Exekutivkomitee der UEFA legte bei seiner Sitzung die neuen Gesamtprämien für die Europapokal-Wettbewerbe fest. Von 2015 bis 2018 werden demnach jährlich jeweils 1,25 Milliarden Euro statt bislang rund eine Milliarde Euro an die Teilnehmer der Königsklasse ausgeschüttet. Die Teilnehmer der Europa League erhalten insgesamt pro Saison 380 Millionen statt bisher rund 330 Millionen Euro. 610 Millionen Euro gibt die UEFA jährlich für die laufenden Kosten und sogenannte Solidaritätszahlungen aus. Die Clubs sollen die neue finanzielle Verteilung bei der Sitzung der European Club Association am 30. und 31. März in Stockholm im Detail erläutert bekommen.

Fußball, Trainerjob: Fußball-Oberligist SC Hauenstein hat für die kommende Saison Ex-Weltmeister Jürgen Kohler als neuen Trainer verpflichtet. Das teilte der Club am Montag mit. Der 49-Jährige löst den seit 2013 amtierenden Trainer Sascha Hildmann ab. Kohler trainierte zuletzt den Oberligisten Spvgg Wirges. Zuvor war er unter anderem für die deutsche U21, den MSV Duisburg, VfR Aalen und die U 19 des Bonner SC tätig. Hauenstein hat als Tabellenführer der Oberliga Südwest gute Chancen, in die Regionalliga aufzusteigen.

Formel 1, Personal: Pilot Fernando Alonso soll beim zweiten Saisonlauf an diesem Wochenende in Malaysia sein Grand-Prix-Debüt für McLaren-Honda geben. Das britische Team teilte am Montag mit, dass der zweimalige Weltmeister in Sepang ins Cockpit zurückkehren werde. Allerdings muss der Spanier am Donnerstag an der Rennstrecke die obligatorische medizinische Untersuchung durch die Ärzte des Internationalen Automobilverbandes FIA und des Streckenarztes bestehen. Alonso hatte bei Testfahrten vor vier Wochen in Barcelona nach einem Einschlag in eine Mauer eine schwere Gehirnerschütterung erlitten. Er verpasste deshalb den Saisonauftakt in Australien Mitte März.

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