1860 München: Einzelkritik:Wie Mäuse im Löwenkäfig

Eine irrlichternde Abwehr, erbärmliche Ecken und das Heiligtum Benny Lauth. Beim 0:3 gegen Schalke 04 sind viele beim TSV 1860 überfordert. Eine Einzelkritik.

Thomas Hummel, Fröttmaning

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Gabor Kiraly

Pflückte die Bälle vom Himmel wie Äpfel vom Baum. Ein großartiger Torwart, der warum auch immer beim TSV 1860 München gelandet ist und dort hinter einer Vierer-Abwehrkette, die ihren Namen nicht verdient, sein Können ausgiebig zeigen kann. Hielt prächtig, was nur irgendwie zu halten war und schenkt dem deutschen Fußball weiterhin den Anblick einer schmutzigen, grauen Jogginghose.

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Antonio Rukavina

Teil einer Vierer-Abwehrkette, die ihren Namen nicht verdient. Immerhin verdient der serbische Nationalspieler die Bezeichnung Rechtsverteidiger, wenngleich ein ebensolcher die Fehler der irrlichternden Kollegen nicht ausbessern kann.

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Torben Hoffmann

Wurde vor nicht allzu langer Zeit selbst von fähigen Abwehrorganisatoren angeleitet, soll nun aber plötzlich eine Vierer-Abwehrkette organisieren, die ihren Namen nicht verdient. Brüllte wie ein Löwe, dennoch irrlichternden die Partner Felhi und Holebas phasenweise umher wie Mäuse im Löwenkäfig. Sobald die Schalker den Druck erhöhten, hätte allerdings auch Hoffmann einen Abwehrorganisator benötigt.

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Radhouene Felhi

Bei seiner Ankunft wurde der Tunesier gepriesen als eines der größten Abwehrtalente Afrikas. Armes Afrika. Wirkte schüchtern und verloren wie ein Anti-Alkohliker auf dem Oktoberfest. Spielte Pässe zum Gegner, trieb Trainer Lienen mit Stellungsfehlern zum Wahnsinn, und musste sich mehrfach bei seinem Torwart bedanken, der wenigstens einige seiner Fehler wieder ausbügelte.

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Jose Holebas

Spielte noch in der vergangenen Saison Stürmer, was eventuell erklären könnte, warum er nun als Linksverteidiger teilweise so gnadenlos falsch stand, dass Organisator Hoffmann und Co-Trainer Abder Ramdane brüllten wie echte Löwen. Wurde vor dem 0:1 zurechtgewiesen, kam dennoch zu spät in den Zweikampf, weshalb Rafinha völlig frei im Nachschuss vollenden durfte.

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Aleksandar Ignjovski

Der Einsatz des 18-jährigen von Sechzig so gepriesenen Supertalents im defensiven Mittelfeld stand wegen Knieproblemen auf der Kippe. Holte sich bei seinem ersten Zweikampf eine blutende Wunde am Kopf. Zeigte danach wenig Supertalentiges, stümperte beim 0:1 und war völlig überfordert mit der Aufgabe, das so wichtige defensive Mittelfeld gegen einen Bundesligisten zu sichern. Eigentlich kein Wunder bei einem 18-Jährigen.

Foto: Getty (vom Spiel gegen Koblenz)

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Stefan Aigner

Kämpfte auf der rechten Seite leidenschaftlich gegen Heiko Westermann, um in Löwensprache zu bleiben: Er verbiss sich regelrecht in den Nationalspieler. Verdiente sich damit Sonderapplaus und die größte Chance für Sechzig in der ersten Halbzeit. Scheiterte in der 36 Minute aber an Torwart Neuer. Ließ in der zweiten Halbzeit stark nach, war aber immer noch einer der besten bei 1860.

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Tarik Camdal

Hatte offenbar den Auftrag von Trainer Lienen mitbekommen, immer und überall zu dribbeln und zu tricksen. Das Risiko lohnte sich bisweilen, weil der 18-jährige Camdal ohne Scheu und Respekt U-21-Europameister Höwedes narrte. Nahm sich aber zu viele Pausen, um die Schalker dauerhaft zu beschäftigen. Ging nach 54 Minuten vom Platz.

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Alexander Ludwig

Hatte von Trainer Lienen den Auftrag bekommen, lautstark seine jungen Mittelfeldkollegen anzuweisen. Der 25-jährige ehemalige St. Paulianer gab sich damit redlich Mühe und spielte nach 36 Minuten auch einen schönen Pass auf Aigner, der aber freistehend vergab. Beeindruckte aber sonst mit erbämlichen Ecken und Freistößen, die mehr eine Konter-Einladung an die Schalker waren als ein Vorteil für Sechzig.

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Benjamin Lauth

Hatte unter der Woche ziemlich Ärger mit seinem Trainer. Durfte trotzdem von Anfang an spielen, weil Benjamin Lauth nach seiner Rückkehr eine Art Heiligtum für den Verein und für seine Fans darstellt. Lauth suchte zu Beginn jede Lücke, forderte weite Bälle für seine Sprints, holte sich an der Eckfahne scheinbar aussichtslose Pässe. Versuchte merklich, das Image des schüchternen Leichtgewichts abzulegen, wirkte dann aber in entscheidenden Szenen kraftlos und es ist fraglich, ob Sechzig damit gedient ist.

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Kenny Cooper

Sollte der Turm in der Schlacht werden. Immer wenn Sechzig in Bedrängnis war oder Felhi nicht mehr wusste wohin, flog ein weiter Ball Richtung Coopers Kopf, der irgendwas damit anfangen sollte. Stellte sich dieser aussichtslosen Aufgabe mit Mut und Optimismus. Ließ aber derart stark nach, dass Lienen ihn nach 54 Minuten vom Platz nahm.

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Peniel Mlapa

Der 18-Jährige hüpfte bei seiner Einwechslung zuerst mit dem linken Fuß zweimal auf den Platz und bekreuzigte sich. Dem Spieler aus der eigenen Jugend bescheinigen einige bei Sechzig ein Supertalent als Stürmer. Das zumindest konnte er diesmal nicht beweisen.

Sandro Kaiser (im Bild)

Sprintete mit dem ersten Ball, der kam, wie eine Raubkatze über den Platz - bis ein Schalker auftauchte und ihm den Ball einfach wegnahm. Als der 20-Jährige kurz darauf mit dem Ball losprintete, bis ein Schalker kam und ihm den Ball einfach abnahm, hüpfte Trainer Lienen an der Seitenlinie wie ausschlagendes Pferd.

Sascha Rösler

War einmal Bundesliga-Spieler, kam diesmal nach 85 Minuten beim Stand von 0:3.

Foto: Getty

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