1860 München:Angebot für Koch

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Investor Hasan Ismaik macht auf Facebook Scherze zum 1. April, sein TSV 1860 München verliert im Toto-Pokal-Viertelfinale bei der SpVgg Bayreuth 1:2. Für den DFB-Pokal sind die Löwen aller Voraussicht nach dennoch qualifiziert.

Von Markus Schäflein

Am Ostersonntag meldete sich beim Fußball-Regionalligisten 1860 München mal wieder Investor Hasan Ismaik zu Wort. "Liebe Löwen", schrieb er auf seiner Facebook-Seite, "nachdem wir leider immer noch keinen gemeinsamen Nenner gefunden haben, um den TSV 1860 München wieder zukunftsfähig aufzustellen, habe ich mich nach reiflicher Überlegung dazu entschlossen, in Jordanien einen eigenen Verein zu gründen." Dieser werde aller Voraussicht nach "ab Dezember unter dem Namen TSV 1860 Aman auflaufen". Und selbstverständlich werde er "auch in Blau und mit dem Löwen auf der Brust" spielen.

Das kam nicht überraschend, hat Ismaik doch immer mal wieder Verblüffendes angekündigt, etwa den Kauf eines englischen Klubs oder den Bau eines Stadions samt Zoo. Diesmal allerdings handelte es sich um einen Aprilscherz, was klar wurde, als Ismaik begann, einige Wegbegleiter aufs Korn zu nehmen: "In Satzungsfragen werde ich mir Hilfe vom DFB holen, Dr. Rainer Koch gilt als anerkannter Experte auf diesem Gebiet. Als bezahlten Präsidenten könnte ich mir Gerhard Mayrhofer gut vorstellen, Gerhard Poschner und Hamada Iraki werde ich als Doppel-Geschäftsführer einsetzen."

Den 50+1-Verfechter Koch sowie den Ex-Präsident, den Ex-Geschäftsführer und den Ex-Statthalter nach Jordanien mitzunehmen, war nun doch in etwa so abstrus wie die Idee, die SpVgg Bayreuth in SpVgg Oberfranken Bayreuth umzubenennen und ihre Heimspiele teilweise im 35 Kilometer entfernten Weismain austragen zu lassen. Letzteres wurde vor einigen Jahren umgesetzt, mittlerweile aber wieder verworfen. Das Toto-Pokal-Viertelfinale gegen 1860 am Ostermontag trug die SpVgg also im Hans-Walter-Wild-Stadion in Bayreuth aus, 7123 Zuschauer kamen und sahen einen 2:1-Sieg der Gastgeber. 1860-Trainer Daniel Bierofka hatte auf fast alle Stammspieler verzichtet; wird der TSV 1860 bestes Amateurteam der Regionalliga, wovon bei mittlerweile 15 Punkten Vorsprung auf Schweinfurt auszugehen ist, ist er ohnehin für den DFB-Pokal qualifiziert. So kamen unter anderen Torwart Hendrik Bonmann, Mittelfeldspieler Lucas Genkinger sowie die Stürmer Felix Bachschmid und Tobias Steer zum Einsatz. Genkinger (55.) brachte Sechzig in Führung, der eingewechselte Patrick Hobsch (61., Foulelfmeter, 86.) drehte das Spiel. Kein Scherz.

© SZ vom 03.04.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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