Motorsport:"Ein Keulenschlag"

Mercedes mag nicht mehr in der DTM mitfahren, sondern lieber in der Formel E. Die Folgen für die Tourenwagen-Serie sind nicht abzusehen. Aber das Ende droht.

Die Automobilhersteller Audi und BMW haben nach der Rückzugsankündigung von Konkurrent Mercedes-Benz aus der DTM zum Ende der Saison 2018 ein eindeutiges Bekenntnis zur Tourenwagenserie vermieden. "Die Konsequenzen für Audi und die DTM sind adhoc nicht absehbar", sagte Audi-Motorsportchef Dieter Gass. Es gelte nun, "diese neue Situation mit allen Beteiligten zu analysieren, Lösungen zu finden und etwaige Alternativen zur DTM zu bewerten". BMW-Motorsportdirektor Jens Marquardt teilte mit, man werde "diese neue Situation nun bewerten". Die drei Hersteller hatten sich 2012 nach der Rückkehr von BMW in die DTM darauf geeinigt, dass die Serie mindestens drei konkurrierende Hersteller benötigt. Auch der Träger und Vermarkter der DTM "bedauert den Schritt von Mercedes. Wir müssen die Entscheidung sportlich fair respektieren", teilte die ITR mit.

Mercedes hatte am Montagabend angekündigt, sein Engagement in der DTM zu beenden und stattdessen von 2019 an in der Elektroserie Formel E werkseitig an den Start zu gehen. Durch die "strategische Neuausrichtung" will Mercedes, das zudem mit großem Erfolg seit 2010 in der Formel 1 mit einem Werksteam tätig ist, seine Position im Bereich Elektromobilität stärken. Auch Audi (ab der Saison 2017/18) und BMW (ab 2018/19) engagieren sich zukünftig in der Formel E. "Die Nachricht hat mich am Montag getroffen wie ein Keulenschlag", sagte DTM-Chef Gerhard Berger der Auto Bild. Beim Rennen in Moskau am vergangenen Wochenende habe es zwar "gewisse Schwingungen" gegeben, "aber richtig gewusst vom Mercedes-Ausstieg hat niemand was".

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