Motorsport:"Der Fixstern"

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Michael Schumacher wird am Nürburgring für sein Lebenswerk geehrt. Zu diesem Anlass hält der einstige Mercedes-Sportchef eine Laudatio, die viele bewegt.

"Michael war ihr sportlicher Leitstern, ist ihr Leitstern, bleibt ihr Leitstern": Mit einer bewegenden Laudatio hat der ehemalige Mercedes-Sportchef Norbert Haug im Rahmen des 24-Stunden-Rennens auf der Nordschleife Michael Schumacher den Nürburgring-Award für sein Lebenswerk verliehen. Nach Schumachers Ski-Unfall vor zweieinhalb Jahren, nach dem er lange im Koma gelegen hatte und seitdem der siebenmalige Formel-1-Weltmeister nicht mehr in der Öffentlichkeit zu sehen war, sei "in der gesamten Motorsportwelt nichts mehr so, wie es vorher war", so Haug, "deren Fixstern leuchtete plötzlich nicht mehr mit der aus den letzten 20 Jahren gewohnten Strahlkraft". Haug schloss seine Ausführungen mit einer Bitte: "Ich bitte Sie, unserem Freund von ganzem Herzen auf dem Weg der Genesung die Daumen zu drücken oder für ihn zu beten!"

Von den Worten zeigte sich nicht nur Schumacher-Managerin Sabine Kehm bewegt, die den Preis stellvertretend in Empfang nahm. Die Vertraute der Familie sagte: "Wir würden uns alle besser fühlen, wenn ich nicht hier stehen würde heute Abend, sondern Michael selber. Aber leider ist das nicht möglich. Leider müssen wir alle das akzeptieren und damit umzugehen lernen." Schumacher erlitt bei seinem Sturz am 29. Dezember 2013 ein Schädel-Hirn-Trauma. Tagelang schwebte er in Lebensgefahr, monatelang lag er im künstlichen Koma. Seit September 2014 befindet er sich wieder daheim in seinem Haus am Genfer See.

Man werde weiter hoffen und weiter alles tun, "dass es vielleicht auch wieder anders sein wird", sagte Kehm zu Schumachers Fehlen. "Wir werden es sehen, wir können es nicht beurteilen, wir können es auch nicht beeinflussen, aber wir können alles dafür tun."

Schmumachers 17 Jahre alter Sohn Mick strebt ebenfalls eine Karriere im Motorsport an. Am Sonntagvormittag fuhr er beim Rennen der italienischen Formel-4-Meisterschaft in Imola souverän von der Pole-Position aus zu seinem dritten Sieg in dem Wettbewerb.

© SZ vom 30.05.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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