Ironman:Raelert wird Zweiter, Australier gewinnt

Triathlet Andreas Raelert schafft zum vierten Mal hintereinander einen Podestplatz auf Hawaii. Sandro Cortese verpasst durch einen Sturz in der letzten Runde beim Großen Preis von Japan vorerst den Gesamtsieg der Moto3-WM. BBC Bayreuth bleibt in der Basketball-Bundesliga ungeschlagen.

in Kürze

Ironman, Hawaii: Andreas Raelert hat auch bei seinem vierten Versuch den Sieg beim Ironman auf Hawaii verpasst. Der Triathlet aus Rostock wurde am Samstag (Ortszeit) in Kailua Kona Zweiter. Für den 36-Jährigen war es nach zwei dritten Plätzen (2009 und 2011) und einem zweiten Rang (2010) bereits die vierte Podiumsplatzierung auf Hawaii hintereinander. Schneller als der 36-Jährige war diesmal nach 3,86 Kilometer Schwimmen, 180,2 Kilometer Radfahren und 42,195 Kilometer Laufen nur Pete Jacobs, der sich erstmals den WM-Titel sicherte. Der Australier setzte damit die Siegesserie der Triathleten aus Down Under bei dem Klassiker fort. Chris McCormack (2007, 2010) und Craig Alexander (2008, 2009, 2011) hatten in den vergangenen fünf Jahren triumphiert. Jacobs siegte in 8:18:37 Stunden. 5:03 Minuten nach ihm erreichte Raelert das Ziel auf dem Alii Drive in Kailua Kona. Auch wenn Raelert der Sprung nach ganz oben versagt blieb, beeindruckten die deutschen Triathleten mit vier Plätzen unter den Top Ten: Vierter wurde bei seiner Hawaii-Premiere Sebastian Kienle aus Knittlingen vor dem Münchener Faris Al-Sultan und Timo Bracht aus Eberbach.

Moto3, Sandro Cortese: Motorrad-Pilot Sandro Cortese hat in einem turbulenten Rennen den vorzeitigen Gewinn seines ersten WM-Titels knapp verpasst, hält aber weiterhin Kurs auf den Gesamtsieg. Beim Großen Preis von Japan in Motegi fuhr der 22 Jahre alte Moto3-Pilot aus Berkheim trotz eines späten Sturzes auf Rang sechs und baute seine Führung drei Rennen vor dem Saisonende auf 56 Punkte aus. Noch in der letzten Runde fuhr der KTM-Pilot auf Siegkurs und hatte den Titel vor Augen. Erster Verfolger von Cortese (255 Punkte) ist nun wieder der Spanier Maverick Vi ales (Honda/199), der beim Sieg von Corteses Teamkollegen Danny Kent auf Platz zwei fuhr. Kalex-Pilot Luis Salom (Spanien/194) schied in der letzten Runde nach einer selbstverschuldeten Kollision mit dem Führenden Jonas Folger (Schwindegg) aus, für Folger war das Rennen ebenfalls beendet. Dritter wurde der Italiener Alessandro Tonucci (Italien/Honda). Gewinnt Cortese den kommenden Grand Prix in Malaysia (21. Oktober), ist er vorzeitig Weltmeister. Der 16 Jahre alte Kalex-Pilot Luca Amato (Bergisch-Gladbach) wurde 22., für Toni Finsterbusch war das Rennen bereits nach vier Runden beendet. Der Krostitzer musste seine Honda mit technischen Problemen früh abstellen.

Moto-GP, Stefan Bradl: Stefan Bradl hat erneut einen Top-Ten-Platz beim Motorrad-Weltmeisterschaftslauf von Japan in der Königsklasse MotoGP erreicht. Der Zahlinger kam am Sonntag in Motegi auf Honda auf Rang sechs. Den Sieg holte sich der Spanier Daniel Pedrosa auf Honda, der damit seinen Rückstand auf den diesmal zweitplatzierten Spanier Jorge Lorenzo auf Yamaha auf 32 Punkte verkürzte. Dritter wurde der spanische Honda-Pilot Alvaro Bautista.

Basketball, Bundesliga: Der ungeschlagene Tabellenführer BBC Bayreuth hat auch das Topspiel der Basketball-Bundesliga gewonnen und seine Spitzenposition verteidigt. Gegen den bisherigen Tabellenzweiten Neckar Riesen Ludwigsburg behielten die Oberfranken nach einer turbulenten Begegnung und dank einer starken Anfangs- und Schlussphase mit 94:82 (49:40) die Oberhand. Den Grundstein für den vierten Sieg im vierten Saisonspiel hatte Bayreuth bereits im ersten Viertel gelegt. Denn zu Beginn spielte sich die Mannschaft von Trainer Marco van den Berg phasenweise in einen Rausch und führte zwischenzeitlich mit 16 Punkten, verspielte dieses Polster aber und lag vor dem letzten Viertel nur noch mit einem Zähler vorn. Im Schlussabschnitt fand das Team um Matchwinner Gary McGhee, der insgesamt 22 Punkte verbuchte, zu seinem Spiel zurück und siegte am Ende verdient.

Zuvor hatte Vorjahresfinalist und Europapokal-Teilnehmer ratiopharm Ulm den dritten Saisonsieg eingefahren. Beim 95:88 (50:41)-Erfolg gegen s.Oliver Baskets Würzburg überzeugten die Süddeutschen zwar in der Offensive, ließen in der Abwehr aber auch viele leichte Körbe zu. Nationalspieler Per Günther war auf Ulms Seite mit 21 Punkten erfolgreichster Werfer und führte sein Team auf den zweiten Tabellenplatz.

Dank einer überragenden zweiten Halbzeit feierten derweil die Eisbären Bremerhaven mit dem 114:80 (55:41) bei den LTi Giessen 46ers überraschend deutlich ihren ersten Saisonerfolg. Zudem siegten die Telekom Baskets Bonn mit 83:66 (38:24) bei den Phantoms Braunschweig, die zum erweiterten Favoritenkreis zählenden EWE Baskets Oldenburg ließen den Walter Tigers Tübingen beim 79:60 (35:30) keine Chance.

Tennis, Linz: Julia Görges hat beim Damen-Turnier im österreichischen Linz das Endspiel erreicht. Die Tennisspielerin aus Bad Oldesloe setzte sich am Samstag nach einer Aufholjagd mit 1:6, 6:2, 6:3 gegen Kirsten Flipkens aus Belgien durch. Görges tat sich gegen die Belgierin lange schwer, ehe sie im zweiten Satz die Wende schaffte. Die 23-Jährige steht beim mit 220.000 Dollar dotierten WTA-Turnier in Linz ihrem zweiten Finale 2012. Dort trifft sie auf die Weltranglistenerste Victoria Asarenka aus Weißrussland. Im Februar hatte Görges das Endspiel von Dubai gegen die Polin Agnieska Radwanska verloren.

Tennis, Shanghai: Andy Murray ist 2012 weiterhin in der besten Form seiner Karriere. Am Samstag besiegte der Olympiasieger aus Schottland im Halbfinale des mit 3,53 Millionen Dollar dotierten ATP-Turniers in Shanghai den Weltranglisten-Ersten Roger Federer. Murray ließ sich auch von zwei Regenunterbrechungen im zweiten Satz nicht beirren und ging mit 6:4 und 6:4 als Sieger vom Platz. Im Finale trifft er auf Novak Djokovic. Der ehemalige Weltranglisten-Erste aus Serbien setzte sich gegen den Tschechen Tomas Berdych mit 6:3 und 6:4 durch.

Das Endspiel des Turniers in Shanghai ist bereits das fünfte Aufeinandertreffen von Djokovic und Murray in diesem Jahr. Murray hatte mit dem Final-Erfolg bei den US Open und dem Sieg in der Vorschlussrunde bei Olympia zuletzt zweimal die Oberhand behalten.

Mercedes will Ecclestone absetzen

Olympia, DOSB: Harsche Kritik am Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und seinen Präsidenten Thomas Bach haben die Olympiasieger Robert Harting, Julius Brink und Kristof Wilke geübt. Diskuswerfer Harting sagte dem Nachrichtenmagazin Focus, der DOSB diskutiere zur Vorbereitung des neues Förderkonzepts nicht mit den aktiven Spitzensportlern, sondern setze auf einen "Beirat der Aktiven".

"Das sind ehemalige Sportler, die früher mal bei einem Wettkampf dabei sein durften und heute schön Spesen abkassieren. Da züchtet der Verband doch nur seinen eigenen kranken Funktionärsbaum hoch", so Harting. Beachvolleyballer Brink ergänzte, kürzlich hätten sich auf Kreta "fast 100 Olympiateilnehmer, die Sporthilfe und Sponsoren" getroffen. Vom DOSB sei niemand dabei gewesen. "Der einzige Kontakt, den ich mit Thomas Bach hatte, war nach meinem Olympiasieg." Brink sieht Deutschland im Wettbewerb zu den großen Sportnationen als fast chancenlos an. Ziel könne nicht sein, mit China oder den USA zu konkurrieren, dort spiele der Sport eine andere gesellschaftliche Rolle.

"Dass wir in London im Medaillenspiegel überhaupt auf Platz fünf landeten, ist für mich fast schon ein Wunder", so Brink. Harting fügte hinzu, um mit Briten oder Russen konkurrieren zu können, müssten sich deutsche Funktionäre im Ausland ein Bild von den dort verbesserten Strukturen machen. "Das ist allerdings mit Aufwand verbunden." Die DOSB-Forderung nach mehr Geld ist Brink zu "eindimensional".

DOSB-Athletensprecher Christian Breuer hat die Kritik inzwischen scharf zurückgewiesen: "Das ist eine Frechheit gegenüber denen, die nicht nur die Kamera suchen, sondern sich konstruktiv und aktiv einbringen."

Formel 1, Ecclestone: Mercedes strebt für den Fall einer Anklage gegen Bernie Ecclestone wegen des Verdachts der Bestechung die Absetzung des Formel-1-Chefvermarkters an. Das berichtet die Süddeutsche Zeitung. Sollte Anklage erhoben werden, wollen die Schwaben demnach mit den anderen Teams und den Sponsoren über Ecclestone diskutieren und einen Abgang des 82 Jahre alten Briten forcieren. "Wir wollen, dass die Formel 1 ein sauberer Laden ist", wurden Daimler-Konzernkreise zitiert.

Ecclestone hatte dem früheren BayernLB-Vorstand Gerhard Gribkowsky 44 Millionen Dollar Bestechungsgeld im Zuge des Verkaufs der Bank-Anteile an der Formel 1 bezahlt. Das Geld hatte Gribkowsky zudem nicht versteuert. Der Ex-Banker war deshalb vor drei Monaten zu achteinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Mit seinen Aussagen bei der Münchner Staatsanwaltschaft hatte Gribkowsky Ecclestone zuletzt schwer belastet, so dass eine Anklage gegen den Briten geprüft wird. Demnach soll Ecclestone gewusst haben, dass Gribkowsky Amtsträger war und damit kein Geld annehmen durfte. Zudem könnte der Preis für den Aktien-Deal zu niedrig gewesen sein.

Ecclestones Anwälte wollen eine Anklage verhindern. Der Brite beteuerte stets, er habe sich von Gribkowsky erpresst gefühlt. Spätestens bei einer Verurteilung könnte Mercedes Ecclestones Ablösung verlangen. Sollte der Brite an der Macht bleiben, hätten die Großkonzerne die Möglichkeit, sich aus der Formel 1 zurückzuziehen. Dies soll Bestandteil des neuen Grundlagenvertrags der Rennställe mit dem Automobilweltverband FIA und dem Vermarkter FOM sein, der am 23. Oktober präsentiert werden soll.

Gewichtheben, Matthias Steiner: Matthias Steiner (Heidelberg) lässt seine sportliche Zukunft weiter offen. "Ich habe mich noch nicht entschieden", sagte der Schwergewichts-Olympiasieger von 2008 am Samstag am Rande der Aufzeichnung der Fernsehsendung "Steiner gegen alle" des Südwestfunks in Freinsheim an der Deutschen Weinstraße. Er fühle sich nach dem Unfall bei den Olympischen Spielen in London, als ihm eine 196-Kilogramm-Hantel in den Nacken krachte, wieder zu "90 bis 95 Prozent" fit, erklärte der 30-Jährige. "Ich mache im Moment aber eher Fitnesstraining. Es gibt noch einen Druckschmerz in der Brust. Ich kann Gewichte nicht hochstemmen."

Basketball, Dirk Nowitzki: Basketball-Superstar Dirk Nowitzki ist bei den Dallas Mavericks wieder ins Training eingestiegen, muss aber weiter eine Operation an seinem lädierten rechten Knie fürchten. "Ich weiß nicht, warum das Knie immer wieder anschwillt. Vielleicht ist etwas darin, was da nicht sein sollte", sagte Nowitzki im Trainingszentrum der Texaner in Dallas. Eine Arthroskopie (Kniespiegelung) in der nächsten Woche wird immer wahrscheinlicher, nachdem bereits zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage Flüssigkeit aus dem Gelenk entfernt werden musste. "Eine Operation ist noch nicht geplant. Hoffentlich wird alles gut", sagte der 34-Jährige.

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