Motorrad-WM:Bradl verpasst das Podium auf dem Sachsenring

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Motorrad-Rennen auf dem Sachsenring: 86.000 Zuschauer kamen. (Foto: dpa)

Mehr als 80.000 Zuschauer kommen zum Motorrad-Rennen auf dem Sachsenring: Stefan Bradl verpasst nach einem guten Start das Podium allerdings knapp. Schnellster ist der Spanier Marc Márquez, Valentino Rossi wird Dritter.

Stefan Bradl ist erneut an seinem ersten Podestplatz in der MotoGP-Klasse vorbeigefahren. Beim Heim-Grand-Prix am Sonntag auf dem Sachsenring kam der 23-Jährige auf Rang vier. Den Sieg in der Königsklasse feierte vor 86.000 Zuschauern der spanische Honda-Pilot Marc Marquez vor dem Briten Cal Crutchlow. Dritter wurde der neunmalige Weltmeister Valentino Rossi aus Italien.

Marquez übernahm damit die WM-Gesamtführung. Weltmeister Jorge Lorenzo und der bisherige WM-Spitzenreiter Dani Pedrosa hatten ihren Start wegen Verletzungen absagen müssen.

Bradl, Vierter des Qualifyings, griff beim Heimspiel an. Der Moto2-Weltmeister von 2011 setzte sich direkt nach dem Start hinter Valentino Rossi auf den zweiten Platz und überholte den neunmaligen Weltmeister Ende der ersten Runde.

Kurze Zeit später wendete sich dann das Blatt. Erst zog Márquez (6. Runde) vorbei, dann Rossi (9.) und Crutchlow (10.). Bradl konnte den Kontakt nicht mehr halten, fuhr den vierten Platz aber sicher nach Hause.

Bradl, WM-Achter der vergangenen Saison, wollte als erster deutscher Pilot auf das MotoGP-Podium fahren. In der schwersten Klasse hatte es Michael Rudroff 1989 in Misano/San Marino zwar auf das Treppchen geschafft (500 ccm), das Rennen wurde allerdings von einigen Fahrern boykottiert. Einen "echten" Platz unter den besten Drei hat zuletzt Dieter Braun 1974 in Spa/Belgien belegt (500 ccm/3.).

Zuvor erkämpfte sich Moto2-Pilot Sandro Cortese einen WM-Punkt. Der 23-Jährige aus Berkheim wurde bei seiner Moto2-Premiere auf dem Traditionskurs am Sachsenring dank einer starken zweiten Rennhälfte 15. Cortese, der im Vorjahr beim Großen Motorrad-Preis von Deutschland für den ersten Heimsieg nach 41 Jahren gesorgt und danach den Titel in der Moto3 geholt hatte, war zur neuen Saison in die höhere Klasse gewechselt. Schlecht lief es für Corteses Kalex-Markenkollegen Marcel Schrötter (Vilgertshofen). Der 20-Jährige stürzte in der 17. Runde und schied zum zweiten Mal in diesem Jahr aus. In allen anderen Rennen war Schrötter in die Punkte gefahren. Sieger beim einzigen Deutschland-Grand-Prix wurde Jordi Torres (Suter). Der Spanier gewann vor Simone Corsi aus Italien (Speed Up) und seinem Landsmann Pol Espargaró (Kalex). Erst in fünf Wochen geht es in Indianapolis/USA weiter (18. August.).

In der Klasse Moto3 fuhr Jonas Folger auf Rang acht. Der Kalex-KTM-Pilot aus Schwindegg konnte am Sonntagvormittag nur nach dem Start auf einen Podiumsplatz hoffen, danach hatte er keine Chance auf eine vordere Platzierung. Den Sieg sicherte sich der erst 17-jährige Spanier Alex Rins. Er verwies seine Landsleute Luis Salom und Maverick Vinales auf die weiteren Plätze. Salom verteidigte aber seine WM-Führung. Die anderen deutschen Fahrer kamen nicht in die Punkte: Philipp Öttl wurde 17., Toni Finsterbusch 21., Florian Alt landete nach einem Ausflug ins Kiesbett auf Rang 29.

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Der Motorrad-Grand-Prix auf dem Sachsenring ist die größte Sportveranstaltung in Deutschland. Nach dem jüngsten Erfolg von Valentino Rossi ist die Begeisterung diesmal besonders groß. An dem Kurs liegt es allerdings nicht - denn der ist furchtbar eng und winklig.

Von Christopher Köster

Nach dem Sturzfestival am Samstag hatten die Top-Motorrad-Piloten Konsequenzen gefordert. Selbst ein Umbau der Strecke ist für Stars wie Valentino Rossi kein Tabu, aber vielmehr sollen wohl die Reifenhersteller in die Pflicht genommen werden. "Für mich liegt das Problem an der Strecke und an den Reifen", sagte der neunfache Weltmeister Rossi am Samstag.

An den beiden Trainingstagen des Deutschland-Grand-Prix' wurden auf dem Sachsenring weit über 30 Stürze gezählt. MotoGP-Weltmeister Jorge Lorenzo musste nach seinem Sturz abreisen und sich erneut an seinem erst vor zwei Wochen operierten Schlüsselbein einem Eingriff unterziehen. Auch der WM-Führende Dani Pedrosa muss auf einen Start verzichten. Pedrosa hatte bei einem Sturz das Schlüsselbein angebrochen und eine Gehirnerschütterung zugezogen. Der Spanier hätte trotz ausgelassener Qualifikation aufgrund seiner Trainingszeiten als Zwölfter starten können. Aber am Sonntag ließ der Honda-Pilot das Warm-Up aus. Wenig später kam die Rennabsage, da Pedrosa noch Probleme mit dem Blutdruck hatte.

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